~No more rescue

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Ich hatte nach dem Ganzen, die Zeit vollkommen aus den Augen verloren. Jin hatte mir so viel von sich und Sana, sowie von der Zeit mit meinen Eltern erzählt, sodass ich einfach nicht genug von ihren gemeinsamen Geschichten hören konnte und immer mehr mit dem Gedanken spielte einfach hier zu bleiben. Hier ging es mir besser. Hier schmerzten mein Herz und mein Kopf nicht mehr pausenlos wegen Jungkook. Hier konnte ich durchatmen. Doch mit der Zeit, hatte ich auch eine Frage aus den Augen verloren, die mir schon seit meinem Angekommen, auf der Zunge lag.

„Jin?"

„Was gibt's?" fragend wandert seinen Blick vom alten, ledernden Album, in meine Richtung. Ich stellte meine Tasse auf den kleinen Tisch neben mir ab und ordnete noch ein letztes Mal meine Gedanken, ehe ich meinen Mund öffnete und ihnen freien lauf gewährte.

„Als ich hier angekommen bin und du mich gesehen hast...du wusstest sofort, dass es Jungkook war, habe ich recht?"

Er zuckte leicht zusammen und mir war sofort klar, dass ich mit meiner Vermutung ins Schwarze getroffen hatte. Mein Mund öffnete sich und wollte sogleich tausende an neue Fragen stellen, doch er hielt nur seine eine Hand hoch und bedeutete mir zu warten. Mit einem leisen Seufzen stand er auf und verließ für einige Minuten den Raum, ehe er mit einer klein Kästchen in den Händen wieder kam und vor mit stehen blieb.

Etwas zögernd, hielt er mir das Kästchen hin, bis er es - so wie als würde es kochend heiß sein - in die Hände fallen ließ. Verwirrt sah ich zu ihm auf und mir sprang seine Angst, beim Anblick dieses hölzernen Dinges, deutlich entgegen. Meine eigene Nervosität begann zu steigen und ich spürte, wie meine Hände begannen leicht zu schwitzen.

„Äh...J-Ji-"

„Mach sie einfach auf"

Immer noch verwirrt, wandte ich meinen Blick wieder auf das Kästchen, dass immer noch in meinen Handflächen lag. Es war nicht wirklich größer als der Teller eines Teeservices und hatte zahlreiche goldene Verzierungen, was irgendwie an den Barockstil erinnerte. Unter den Verzierungen schimmerte es Samt grün mit einem leicht silbernen Muster. Sachte legte ich es auf meinen Oberschenkeln ab und spürte wie sich das Metall, durch das leichte Gewicht in meine Haut fraß, sowie auch die seltsame Schwingung die von diesem ausging.

Aish! Jetzt stell dich gefälligst nicht so an Linya! Das ist ein dummes Kästchen, das nur dezent seltsam ist. Da ist bestimmt keine Schlage oder eine riesige Spinne drin, also mach das Ding doch einfach auf!

Mit leicht zitternden Fingern und einem schlechtem Gefühl, was immer größer wurde, ließ ich meine eine Hand zum kleinen Verschluss des Kästchens gleiten. Das leichte Klicken, was mich darauf hinwies, dass dieses nun geöffnet war, ließ mich schwer schlucken. Eine leichte Staubwolke trat aus dem inneren des Kästchens und ließ mich erneut daran zweifeln, ob ich wirklich wissen wollte, was sich dort in diesem befand. Ich weiß nicht, was Jin sich da vor Jahrhunderten angeschafft hat, aber in der Regel sollten die Dinger so etwas nicht tun!

Nur zögernd öffnete ich den Deckel und das erste, was ich sah, war eine kleine selbstgestrickte Puppe. Ich sah auf, direkt in Jins Richtung, doch dieser beobachtete mich nur stumm und drückte sich immer weiter in seinen Sessel, was fast so aussah, als würde dieser ihn verschlingen. Eicht verstört von diesen Anblick, widmete ich mich erneut dem Kästchen zu. Das konnte nicht alles sein und das war es auch nicht.

Kaum hatte ich die Puppe angehoben, sprang mir ein Gas entgegen, was nicht größer oder viel anders wirkte, als ein Marmeladenglas. Doch der Inhalt dessen, ließ einen kalten Schauer über meinem Rücken laufen. Ich ließ die Puppe fallen und hätte am liebsten das Kästchen so schnell wie möglich im hohen Bogen mitgeschmissen, doch ich war nicht in der Lage mich zu bewegen, so geschockt war ich von diesen Anblick.

Blood CravingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt