》Chapter 1 | Der Raubzug《

3.2K 80 7
                                    

Die herbstlichen Sonnenstrahlen schienen hell durch ein Fenster einer Holzhütte, die mitten im Wald stand. Sie erreichten ein altes Holzbett, in welchem eine Gestalt zu schlafen schien. Die Wärme der Sonne, kitzelte leicht an der Nase der Gestalt, welche ein junges Mädchen zu sein schien. Die dunkelblonden langen Haare guckten unter der Bettdecke hervor. Sie schien ruhig und friedlich geschlafen zu haben. Doch durch die plötzliche Helligkeit warf sie sich leicht im Bett hin und her. Sie wachte auf... Die Lider ihrer Augen flackerten leicht und Rehbraune Augen traten zum Vorschein, welche neugierig durch das Zimmer blickten. Der Blick blieb an einer Tür hängen und das Mädchen warf ihre Bettdecke beiseite. Schnell verließ sie das Bett und rannte zur Tür hinüber. Diese riss sie leicht hektisch auf und rannte durch den dahinter liegenden Flur, direkt auf eine Tür zu, die am Anfang des Ganges lag. Die Türklinke bereits in der Hand halten hielt sie inne. Panik war in ihren Augen zu sehen. Hinter dieser Tür befand sich eine weitere Person. Doch diese schien männlich zu sein und auch älter als das Mädchen.

,,Vater...", hauchte sie leise und starrte wie gebannt auf die Türklinke in ihrer Hand.

Ganz sachte bewegte sie diese runter und mit einem leisen aber konstanten quitschen, schob sie die Tür auf. Ein trostlose Raum erstreckte sich vor ihr, in dessen Mitte ein Bett stand. Sonst war der Raum wie leer gefegt... In dem Bett lag die männliche Gestalt, welche schwarzes Haar hatte. Die Augen waren geschlossen und erweckten auch nicht den Anschein, dass sie sich sobald öffnen würden... Der Mann trug einen Verband um seinen rechten Arm, an welchem leichtes vertrocknetes Blut klebte. Eine schon etwas ältere Verletzung, die trotz dessen, dass der Mann sich seit längerem nicht bewegte, immer wieder auf riss. Die Wunde kam zustande, als der Mann auf der Suche nach etwas Essbarem, im Wald von einem Monster angegriffen wurde. Der Biss, welches dieses dem Mann zu gefügt hatte, enthielt ein tödliches Gift, welches eigentlich innerhalb weniger Tage zum Tode führte. Doch der Mann schien ein starkes Immunsystem zu besitzen, weshalb er bereits mehrere Monate gegen das Gift ankämpfte...

,,Bitte wach auf...", ertönte leise die besorgte Stimme des Mädchens.

Sie hatte sich an das Bett gekniet und die Hand des Mannes ergriffen. Sie kümmerte sich nun schon so lange um ihren kranken Vater. Sie hatte alles ihr mögliche getan, dennoch kam er nicht zu Bewusstsein...

,,Ich habe alles erdenkliche getan um dich zurück zu bringen... Doch ich bin am Ende meiner Kräfte... Es tut mir so leid... Aber wenn du nicht bald aufwachst, werde ich sie wohl doch um Hilfe bitten müssen...", traurig drückte sie die Hand des Mannes und sah in seine geschlossenen Augen.

Sie schloss ihre Augen und betete zu Gott, hoffte dass er endlich ihre Gebete erhörte und drückte dabei die Hand ihres Vaters. Still kullerten ihr einzelne Tränen die Wange hinab, bevor sie ihre Augen wieder öffnete und diese weg wischte. Sie wollte keine Schwäche zeigen... Das war das letzte, dass sie jetzt gebrauchen konnte. Traurig erhob sich das Mädchen und gab ihrem Vater einen sanftes Kuss auf die Stirn, bevor sie das Zimmer verließ. Sie folgte dem Flur, hinüber zur Küche und hoffte elendig, dass sie noch etwas zu Essen hatte. Ihr Bauch knurrte bereits und in diesem Zustand, würde sie es nicht auf die Reihe kriegen, dass Essen jagen zu gehen... Hoffnungsvoll öffnete sie einen der Schränke und erblickte ein Stück Brot. Ihre Rettung. Freudig griff sie danach und biss zufrieden ein Stück davon ab. Zufrieden griff sie nach ihrer Waffe, welche auf dem gewohnten Platz, auf dem Küchentisch lag und verließ zügig das Haus. Sie wollte unbedingt vor Sonnenuntergang im nahegelegenen Dorf ankommen, damit sie die Situation dort im Blick behalten konnte...

,,Verzeih mir Vater... Aber das ist der einzige Weg, um am Leben zu bleiben...", hauchte sie leise in die Stille hinein, während sie durch den Wald lief.

Das Rascheln des Laubes unter ihren Füßen, war das einzige, was von ihr zu hören war. An einem Hügel angekommen, von dem aus man auf das Dorf hinab sehen konnte, kniete sie sich hin und lauschte dem Geschehen. Nach und nach verschwanden die Dorfbewohner in ihren Häusern und schon nach kurzer Zeit, wurde es immer stiller im Dorf.

Die Auserwählte von Lumina (Sword Art Online ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt