Unheimliche Entdeckungen

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In meinen Ohren dröhnte mein Herzschlag. Ich spürte immer noch das Adrenalin, das durch meine Blutbahn schoss. Von meinen Fingerspitzen stieg spiralförmig Rauch in die Nachtluft. Nachdenklich beobachtete ich das Schauspiel. Mein Blick wanderte zu meinen unkontrolliert zitternden Händen. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und reckte mein Kinn in die Höhe.

„Guten Abend Mason. Ich hoffe wir haben dich nicht gestört?" begrüßte ich ihn säuselnd. Mason hob erstaunt eine Augenbraue. Für einen kurzen Augenblick wirkte er sprachlos. Dann fing er sich wieder und schenkte mir sein typisches herablassendes Lächeln. Er trat näher an die Flammen, so weit das ich sein Gesicht erkannte und er trotzdem weit genug von den Flammen entfernt war.

Ein Windstoß lies die Kerzen am Boden flackern. Die kühle Nachtluft umfing mich und klärte meine verwirrten Gedanken. Mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht stellte ich mich ebenfalls direkt vor die Kerzen. Ich spürte die Hitze der Kerzen auf der Haut, doch es kümmerte mich nicht. Feuer ist mein Element. Die Hitze konnte mir nichts anhaben. Es war wie eine sanfte Berührung für mich. Nun standen wir uns direkt gegenüber.

„Nein ich habe mich nur gerade mit einer alten Bekannten unterhalten" antwortete Mason und schenkte Alejandro ein wissendes lächeln. Doch er ging nicht auf sein Spiel ein. Mason seufzte und rollte mit seinen Augen. Nervös wanderte sein Blick immer wieder zu dem Kreis aus Kerzen der in umgab. Ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen. „Hast du etwa Angst vor ein paar Kerzen?" spottete ich.

Er zerrte am Kragen seines T-Shirts. Schweißperlen liefen über seine perfekte Stirn und die akkuraten Wangenknochen entlang. „Feuer ist eines der wenigen Dinge die einen Vampiren töten können, also entschuldige, wenn ich nicht so glücklich über den Ort unseres Treffens bin" Ich spürte wie Alejandro nähertrat und sich neben mich stellte. „Warum legst du dich dann mit dem Feuer an?"

Mason schüttelte den Kopf. „Wann habe ich mich mit dir angelegt?"

„Sag uns dann doch einfach warum du Maddison in ihren Träumen heimsuchst" wollte Alejandro von ihm wissen.

Ich schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Eine gute Idee" Dann wandte ich mich wieder an unseren unfreiwilligen Gast. „Das ist doch der perfekte Zeitpunkt mir zu sagen wobei ihr meine Hilfe braucht"

Es sah so aus als würde Mason mit sich selber ringen. Doch dann schien er eine Entscheidung getroffen zu haben. „Einverstanden. Könntet ihr mich aber zuerst aus diesem Feuergefängnis befreien?" Er sah uns flehend an. „Bitte?" Ich warf Alejandro kurz einen Blick zu. Der nickte bloß. Augenrollend hob ich eine Hand, machte eine Wisch Bewegung und alle Kerzen erloschen augenblicklich zischend. Der Duft von Rauch und Wachs erfüllte die Nachtluft. Langsam stieg der Rauch hoch in die Luft und bildete abstrakte Formen in der Dunkelheit. Meine Augen suchten Mason der langsam und bedächtig aus dem Kerzenring stieg. Neben mir spürte ich Alejandro. Er stand dicht neben mir als würde er sich bereit machen sich auf den Vampir zu stürzen. Mason sah es auch und lächelte. „Ich habe ihr bis jetzt nichts getan als werde ich ihr auch heute kein Haar krümmen"

„Ich trau dir nicht" war die knappe Antwort meines Hüters. Sein Blick lag abwartend auf dem Vampir, der nun skeptisch eine Augenbraue hob.

„Du stehst auf sie" stellte dieser seufzend und mit mitleidigem Blick fest.

Ich spürte wie augenblicklich die Temperatur stieg. Erschrocken machte ich einen Schritt auf Alejandro zu. Sein Kiffer war angespannt und seine Augen zusammengekniffen. Wollte er den Vampir töten?

„Hör auf mit deinem Spielchen und komm auf den Punkt" knurrte er bedrohlich.

Mason rollte mit den Augen. „Ihr Menschen seid so... melodramatisch" Sein Blick viel wieder auf mich. „Obwohl ich zugeben muss das sie hübsch ist... für eine sterbliche"

Meine Wangen glühten inzwischen. „Könnten wir auf ein anderes Thema kommen? Zum Beispiel warum du mich nicht schlafen lässt?"

Masons Augen blitzten schelmisch. Ein breites Lächeln erschien auf seinem Mund. „Habe ich dir schlaflose Nächte bereitet? Das tut mir aber leid"

Ich rollte mit den Augen. Es tat ihm ganz und gar nicht leid. „Komm endlich zum Punkt" fauchte ich.

„Warum? Es ist doch gerade so lustig?" scherzte er. Ich funkelte ihn wütend an und hob abermals meine Hand an der augenblicklich Flammen empor züngelten. Er hob ergeben seine Arme.

„Schon gut. Schon gut" Er wandte seinen Blick an Alejandro. „Du willst dir das nicht wirklich antun, Bruder" sagte er mit einem Kopfnicken zu mir. Doch Alejandro gab keine Reaktion von sich. Mason seufzte. „Wie du meinst, doch ich versichere dir das wird nicht leicht" Dann drehte er sich zu mir. „Es stimmt: Damon und Ich haben dich aufgesucht, weil wir deine Hilfe brauchen"

Ich zuckte mit den Schultern. „Das ihr meine Hilfe braucht hat mir dein Bruder schon bei unserer ersten Begegnung gesagt was ich nicht verstehe ist warum?"

Mason kratzte sich am Hinterkopf. Er schien plötzlich wieder nervös. „Es ist so: Vor Monaten gab es plötzlich seltsame... Ereignisse"

„Ereignisse? Mason, sag einfach was passiert ist" fauchte nun Alejandro.

„Man, es ist nicht so einfach zu erklären" Er rang mit den Worten. „Es begann vor Monaten: Uns wurden Vampire gemeldet, die nachts in den Straßen förmlich Amok liefen und sich auf Obdachlose und andere Nachteulen stürzten. In den Medien wurde es als eine Art Mordserie gemeldet"

Ich erinnerte mich. Wochenlang wurde es in den Nachrichten durchgekaut. Dann war auf einmal ruhe. Die Ruhe vor dem Sturm, ging es mir durch den Kopf. Auf einmal wurde mir Kalt. „Neue Vampire die sich nicht benehmen können?"

„Das dachten wir am Anfang auch, also haben wir uns auf den Weg gemacht sie zu suchen. Was wir fanden war etwas... anderes" erzählte er weiter.

„Es waren keine neuen Vampire" sagte Alejandro ruhig.

Mason schüttelte den Kopf. „Sie waren... außer sich. Wüteten wie ein tollwütiges Tier"

Kalter Schauer lief mir über den Körper. Was war mit diesen Vampiren passiert? Eine Krankheit?

„Sie hatten wirklich etwas von einem tollwütigen Hund an sich" durchschnitt Alejandros Stimme meine Gedankengänge. Ich hob verwirrt den Kopf.

„Du hast sie gesehen?" sprudelte es aus mir und Mason. Verwirrt warfen wir uns einen Blick zu.

„Ja, neulich mit Eduardo bin ich auf Vampire gestoßen, die sich seltsam benahmen" gab er zu.

„Was habt ihr dann getan?" wollte ich wissen.

„Wir haben ein nettes Barbecue veranstaltet. Man, Maddison wir haben sie getötet, was dachtest du" lachte Alejandro. Ich verdrehte die Augen. Typisch Männer. Wie sollten wir so rausfinden was mit diesen Vampiren los war? Masons Mundwinkel zuckten belustigt. „Wir töteten die Vampire ebenfalls. Eine der Leichen nahmen wir mit in unseren Unterschlupf, um sie zu untersuchen"

„Was habt ihr rausgefunden?" frug ich vorsichtig.

Mason seufzte. „Bis jetzt nur das ihr Blut eine Veränderung aufweist. Nicholas, ein Mitglied unseres Rudels, führt die Analysen durch"

„Eine Veränderung? Das heißt einen Virus? Heißt das ihr Vampire könnt wirklich Tollwut bekommen?" Ich musste Lachen. Es war zu komisch und doch beängstigend. Tollwütige Vampire in London? Was für eine erschreckende Vorstellung.

Mason rollte genervt mit den Augen. „Es ist keine Tollwut. Aber sowas ähnliches"

„Also ist es wirklich eine Krankheit?" Alejandros Gesicht war kalkweiß. Mason nickte. „Das können wir uns sicher sein. Wir wissen nur noch immer nicht woher es kommt und wie wir es aufhalten können"

„Und wie sollen wir dir dabei helfen?" wollte ich nun wissen. Ich war ja keine Vampirärztin oder ähnliches. Mason wandte sich mit funkelnden Augen an mich. „Wir müssen das Gegenmittel finden, und zwar schnell oder wir sind verloren. Unter den Vampiren waren auch infizierte Wächter. Niemand ist mehr sicher"



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⏰ Last updated: Aug 08, 2018 ⏰

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Afire Love - BlutmondnachtWhere stories live. Discover now