Ich hole dich da raus

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Samu:
Finja gerade so zu sehen, hatte mich fertig gemacht...Wie konnten die es wagen mir auch noch zu unterstellen meine Frau zu vergewaltigen. Waren die total irre? Finja war komplett am Ende und wollte mich einfach nicht mehr loslassen. „You should go Engel. Wir brauchen nicht noch ein Problem. Ich schaffe das hier schon. Calm down please." sagte ich so ruhig es ging und verkniff mir meine Tränen. „Okay...Ich hole dich hier raus, das verspreche ich dir Baby." „Ich liebe dich." „Ich liebe dich auch." Kurz darauf ließ sie mich dann auch los. „Du packst das." sagte Sami noch zu mir. Ich hatte ihn und Anna total ausgeblendet gehabt. Danach mussten sie auch schon gehen und ich kam zurück in meine Zelle. Ich hoffte einfach nur, dass meine Freunde irgendwelche Beweise fanden, die zeigten, dass ich unschuldig war.

So konnte das ja nicht bleiben. Wir hatten einen Sohn und ich wollte ganz sicher nicht als Vater dastehen, der Frauen belästigt und im Knast sitzt. Vielleicht könnte Finja ja nochmal mit Ida reden und sie irgendwie zur Vernunft bringen. Ich meine, sie hatte mich doch damals betrogen, warum meinte sie jetzt mir das Leben zur Hölle machen zu müssen? Das hatte sie damals doch schon mit ihrer Aktion. Und selbst wenn sie jetzt meinte sauer auf mich zu sein, dann machte man doch trotzdem nicht sowas?! Ich glaube sie war sich gar nicht bewusst, was sie wirklich damit angerichtet hatte. Verzweifelt ließ ich mich auf mein Bett sinken und ließ meinen Tränen jetzt freien Lauf. Vorhin musste ich es mir verkneifen, aber jetzt brachen alle Dämme. Es war einfach zu viel für mich.

Finja:
„Ist das deren Ernst? Erst darf ich ihn noch nicht mal umarmen und dann werfen sie ihm vor mir etwas anzutun?! Bin ich irgendwie im falschen Film? Könnt ihr mich mal kneifen?!" Ich war vollkommen aufgelöst und hysterisch, weshalb mich Sami und Anna erstmal beruhigen mussten. „Komm runter Finja, das wird sich alles klären, Samu ist doch unschuldig, die können ihm nichts." sagte Sami, während mich Anna so fest es ging umarmte. „Lass uns Leevi abholen, ein paar Sachen von ihm holen und dann bleibt ihr erstmal bei uns, bis sich das geklärt hat ok?"
Das war ja wirklich nett gemeint von Anna, aber ich wollte die beiden nun wirklich nicht stören, sie wohnten erst seit kurzem zusammen. „Nein, das ist total nett von euch, aber für den Kleinen ist es schöner in seiner gewohnten Umgebung zu sein, ich bekomme das alleine hin." „Aber ihr seit immer willkommen bei uns." „Danke, Sami..."

Kurz darauf hatten wir dann auch Leevi abgeholt und jetzt saß ich mit ihm im Wohnzimmer und versuchte mich irgendwie mit ihm abzulenken. Eve hatte ich heute von den neuen Anschuldigungen nichts erzählt, sie machte das schon fertig genug. Da ich es irgendwann nicht mehr im Haus aushalten konnte, beschloss ich einen Spaziergang mit Leevi zu machen. Ich musste sowieso noch ein paar Besorgungen machen und so konnte man das gleich miteinander verbinden. Schnell saß Leevi dann auch in seinem Kinderwagen, sodass wir loskonnten. Kurz bevor wir beim Supermarkt ankamen, kam mir auf einmal Ida entgegen. Die Chance musste ich jetzt nutzen. „Hey, bleib mal kurz stehen." Ich war deutlich ruhiger als gestern, erstens weil Leevi dabei war und zweitens, weil ich mit Wut und Beleidigungen ja auch nicht weiterkam. Ich musste irgendwie auf ihre Menschlichkeit hoffen. 

„Ach hallo Finja, wo ist denn Samu? Achja, stimmt, das hatte ich ja ganz vergessen, er ist ja hinter Gittern. Schade aber auch." Ich musste mich wirklich beherrschen, diese Frau war doch krank im Kopf. „Ida, ich bitte dich, sag der Polizei bitte die Wahrheit. Samu sitzt ohne Grund in Untersuchungshaft. Auch wenn du sauer auf ihn bist, aber denk doch mal bitte daran, dass er ein Kind hat, das ihn braucht. Du zerstörst sein...unser Leben mit diesen Anschuldigungen. Sowas tut man keinem Menschen an, egal wie sehr man ihn hasst." Da Leevi in den Moment anfing zu quengeln, nahm ich ihn auf den Arm, guckte Samu's Ex aber noch immer bittend an. „Weißt du was, erstmal werde ich es überall verbreiten, damit sein Ruf für immer zerstört ist, wenigstens beruflich soll er nie wieder glücklich sein. Aber da ich mal nicht so sein will, werde ich deinen Samu da rausholen. Ein bisschen kann er aber auch noch leiden."

Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte oder was ich überhaupt darüber denken sollte. „Warum Ida? Warum? Ich verstehe es nicht. Du weißt, dass die Musik seine Leidenschaft ist und willst ihm das mit Lügen komplett verbauen?" „Ja genau, deswegen will ich das ja machen. Sei froh, dass ich ihn da überhaupt wieder raushole. Mal sehen wie glücklich ihr noch werdet, wenn er als Vergewaltiger dasteht. Schönen Tag noch." Bevor ich noch etwas sagen konnte, war sie auch schon wieder weg. Ich musste das erstmal verarbeiten. Okay, er würde aus der Haft kommen, aber sie würde weiterhin diese Lügen über ihn verbreiten. Ich wusste, dass ihn das fertig machen würde. Ich konnte mir darauf hoffen, dass Ida niemand glauben würde und man auf Samu's Seite stehen würde. Was anders fiel mir gerade wirklich nicht ein.

Nachdem ich dann noch einkaufen war lief ich wieder zurück nachhause und machte Leevi und mir Abendessen. Mein Kopf war voller Gedanken, aber darunter sollte unser Kleiner natürlich nicht leiden, weswegen ich mich zusammenriss. Als ihn später ins Bett brachte wurde es für mich nochmal sehr emotional. „Papa weg?" fragte Leevi und guckte mich mit traurigen Augen an. „Ja, aber er kommt ganz bald wieder mein Schatz." Ich kämpfte mit den Tränen und gab ihm noch einen Kuss, bevor ich das Licht ausmachte und mich wieder ins Wohnzimmer setzte um Anna anzurufen. Ich musste ihr einfach von dem Gespräch mit Ida erzählen. Wir telefonierten fast 2 Stunden, was mir wirklich gut tat. Danach war ich aber auch zu nichts mehr fähig, guckte also nur noch ein bisschen Fernsehen und legte mich auch ins Bett.

Die nächste Woche verging wie im Zeitlupe. Ich überlegte jeden Tag wie es jetzt wohl weitergehen sollte und wann Samu endlich wieder nachhause konnte. Gerade laß ich mit Leevi ein Bilderbuch, wobei er sichtlich Spaß hatte, meine Gedanken waren jedoch wieder ganz woanders. Doch dann hörte ich plötzlich die Tür klacken. Kurz darauf stand mein Mann vor uns. „Oh mein Gott Samu!!" rief ich und sprang sofort auf um ihm in die Arme zu fallen. „Was machst du hier?" „Ich wurde entlassen. Ida war da. Ich weiß nicht, was sie genau gesagt hat, aber irgendwie, dass es ja noch keine Vergewaltigung war, ich hätte sie ja „nur" belästigt. Auf jeden Fall habe ich jetzt eine fette Anzeige am Hals und bin auf Bewehrung, aber ich bin da raus."

Forever yours Where stories live. Discover now