Auf einer Skala von eins bis zehn

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»Ey, Jackson, bleib mal stehen!«, der große Junge hinter uns grinste fies und dümmlich, während er näher kam. Neben ihm dackelten seine zwei Schoßhündchen, welche nun bedrohlich die Fäuste ballten und uns angriffslustig anstarrten.

Nervös fuhr ich mir mit den Fingern durch das blonde Haar.
Diese möchtegern Typen hatten es bereits seit geraumer Zeit auf meinen besten Freund Percy Jackson abgesehen.
Und da er, wie schon gesagt, mein bester Freund war, fiel auch ich in das Beuteschema und wurde immer häufiger aus Versehen in den Gängen umher geschubst.

„ Du, Percy, ich glaube, ich muss mal aufs Klo. Du weißt schon, schwache Blase und so", stammelte ich und versuchte ein Lachen, welches jedoch eher wie eine Kuh auf Glatteis klang.
Angesprochener runzelte verwirrt die Stirn, dann nickte er leicht, woraufhin ich wie besessen zu dem Herren WC lief.

Ich verbarrikadierte mich schleunigst in der hinteren Kabine und ließ mich auf den verdreckten Klodeckel sinken.

Ich war ein mieser, feiger und egoistischer bester Freund.
Ich hatte Percy einfach alleine mit den gefährlichsten Typen der Schule gelassen.
Aber ich hatte nicht den Mut mich Ihnen zu stellen. Hibbelig fing ich an auf meinen Fingernägeln zu kauen. Eine lästige Angewohnheit, jene ich leider nicht zu verdrängen wusste.

Vorsichtig drehte ich mich zu dem kleinen Fenster und warf einen Blick nach draußen.
Dort stand Percy, ihm gegenüber die Gruppe von Igor und seinen Kumpanen. Jene ließen gerade bedrohlich ihre Muskeln spielen.
Ihr Gespräch rauschte mit dem Wind zu mir und ich verstand tatsächlich jedes Wort.

„ Na, Jacksi, machst dir gleich ins Höschen und  rufst nach Mami?", höhnte Igor und die Leute neben ihm lachten gönnerhaft. Doch Percy blieb äußerlich gelassen.

„ Nein, ich habe nicht vor, dich nachzueifern", erwiderte er und betrachtete seine Fingernägel. Ich konnte nicht anders, ich musste Percy einfach bewundern. Wie konnte Mann nur so mutig sein?
Igor jedoch schäumte vor Wut.

„ Weißt du, Jackson, warum dein Vater dich und deine widerliche Mutter verstoßen hat? Weil ihr Freaks seid! Kranke und hirnlose Freaks ohne Eier in der Hose", lachte Igor fies und ich bemerkte ein winziges Detail an Percy, welches ich noch nie zuvor beobachten durfte.
Er ballte langsam die Hände zu Fäusten und durchbohrte Igor fast mit seinen unglaublichen Augen.

„ Ich weiß ja nicht, was du für eine Mutter hast, aber ich dachte immer, Frauen sollten keine Eier haben. Und außerdem, Igor, lieber widerlich als wieder nicht", konterte Percy und seine Stimme bebte, so wütend war er.

„ Haha, Jackson, dass hat dein Vater sich wahrscheinlich auch gedacht. Ein Hurensohn, nichts weiter als ein verzweifelter und hässlicher Typ, der versucht hat einzulochen", spottete Igor und hatte die Lacher erneut auf seiner Seite.

„ Du hast gerade Rhea beleidigt", murmelte Percy leise, doch ich hörte es trotzdem. Wer zum Teufel war Rhea?

„ Was hast du gesagt, Hurensohn?", zog Igor ihn auf. Plötzlich grinste Percy.

„ Auf einer Skala von eins bis zehn, wie groß ist dein Interesse zu ertrinken?", fragte er und ein teuflischer Ausdruck breitete sich auf seinem Gesicht aus. Igor runzelte verwirrt die Stirn.

„ Was hat das damit zutun?", erwiderte er und kniff spöttisch die stumpfen Augen zusammen.

„ Beantworte meine Frage", drängte Percy und grinste weiterhin. So hatte ich ihn noch nie erlebt. So gewaltbereit.

„ Na ja, ich würde lieber ertrinken als du zu sein", konterte Igor und grinste falsch. Seine Jungs grölten und ich hörte den Wind lauter heulen. Wir befanden uns nahe am Wasser, aber eigentlich sollte es heute ruhig bleiben.

„ Ja, dass kann ich sogar verstehen. Aber ich warne dich, solltest du meinen Vater noch einmal beleidigen, würde ich mich an deiner Stelle von jeglichem Wasser fern halten", sagte Percy und griff nach seiner komischen Halskette mit den Anhängern. Es kam mir etwas kindisch vor, dass Percy sie trug, aber als ich ihn einst darauf ansprach, fingen seine Augen zu glänzen an und ich ließ das Thema fallen.

„ Dein hässlicher Vater kann mir gar nichts. Ist er Gott oder was? Was willst du machen, wenn du dich nicht mehr hinter deinem Vater verstecken kannst, weil wir ihn alle kennen, hä? Willst du uns mit Schlägen drohen?", stichelte Igor und verdrehte die Augen.

„ Du legst es drauf an, oder? Willst du es vielleicht auch noch in den Himmel schreien?", fragte Percy und blieb dabei erstaunlich sachlich.

„ WER AUCH IMMER DU BIST, VATER VON MISSGEBURTEN PERCY, DU BIST EIN HÄSSLICHER HURENSOHN!", brüllte Igor und ich erschrak fürchterlich, so eine Gemeinheit.
Doch Percy fing an zu lachen. Er lachte. Er verhöhnte Igor einfach.

„ Was möchtest du auf deinem Grabstein stehen haben? Dummer Idiot legt sich mit Flutwellen an? Oder; Opfer eines Hurrikans?", keuchte Percy und es schien so, als könnte er sich kaum auf den Beinen halten.

„ Sei froh, dass mein Vater so cool ist, wäre sein Bruder mein Vater, oh Boy, du wärst so was von geschnetzelt", lachte er weiter und hielt sich am Geländer der Treppe fest. Ein Blitz zuckte über den Himmel. Gruselig.
Irgendwie hatte ich den Witz nicht mitbekommen. So überhaupt nicht.

„ Was ist so witzig, Jackson? Du kannst mir gar nichts", knurrte Igor, doch Percy winkte ab und ging los.

„ Wir sehen uns auf deiner Beerdigung. Ach ne, tut mir leid, da bist du ja nicht mehr bei. Oder zumindest nur so halb anwesend", verabschiedete sich Percy und ließ einen fassungslosen Igor zurück.

So, dass erste Kapitel ist endlich überschrieben😂 Ich hasse dieses lange Abtippen von Texten, aber na ja🤷🏼‍♀️😂 Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.

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Percy Jackson One Shots✔️Where stories live. Discover now