Wettschulden - Mal wieder

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»Ich bin an dem Punkt angelangt, an dem ich sagen kann, dass ich mich absolut nicht wohl fühle, Jungs«, murmelte Will und betrachtete eingehend sein Spiegelbild. Seine blauen Augen waren gefüllt mit Unbehagen und Sorge.

»Was sollen Will und ich überhaupt da? Warum müssen wir mit euch beiden leiden? Schließlich war es ja eure Wette mit Apollo«, fragte Nico, jener fluchend den Reisverschluss von Will zu zog.

»Wettschulden sind Ehrenschulden. Außerdem seid ihr doch unsere Freunde«, sagte Jason unsicher und fing an, sein Make-up aufzutragen. Er sah aus wie eine Diva.

»Grace, das ist kein Grund, warum wir uns das antun!«, rief Nico und raufte sich verzweifelt das schwarze Haar.

»Es gibt Schlimmeres«, warf ich ein, während ich verzweifelt mit der Tube Concealer kämpfte.

»Zum Beispiel?«

»Du könntest sterben«, der Deckel gab kein Stückchen nach. Ich fluchte leise.

»Kein besonders starkes Argument. Ich müsste meinen Vater öfter sehen, dass wäre alles Schlimme daran.«

»Wir alle könnten sterben?«, der Deckel bewegte sich ein kleines Stück.

»Dann wäre ich euch endlich los.«

»Na gut, wir könnten singen«, meine Finger schmerzten von dem Druck.

»Okay, ja, das wäre schlimm.«

In dem Moment platzte die Verpackung das Concealers und das Produkt verteilte sich auf meinem kompletten T-Shirt, jenes ich noch zum Überziehen dabei hatte.

»Bei Hades, ich wünschte, wir hätten das nicht gewettet!«

»Du siehst aus, als wärst du vom Vogel angeschissen worden«, lachte Jason schadenfroh und zog einen Blitz als Eyeliner. Ich hasste ihn in dem Moment wirklich.

»Also genau so, wie du immer aussiehst.«

»Sei leise, Jackson.«

»Warum, fällt dir kein Konter ein?«

»Natürlich, aber sonst kommt deine Freundin und brät mir eine über.«

»Im Gegensatz zu dir, kann ich mich auch selber wehren.«

»Von jemandem im Kleid lasse ich mir gar nichts sagen.«

»Du trägst selbst eins.«

»Jackson...«

»Grace?«

»Irgendwann werde ich dich umbringen.«

»Klar, und ich bin Zeus«, lachte ich. Ein Donnergrollen jagte über den Abendhimmel. Nun lachte Jason.

»Seid ihr so weit?«, fragte Will, welcher sein Make-up fertiggestellt hatte und nun auf uns wartete.

Ich trug schnell noch dunklen Lippenstift auf, dann war auch ich bereit.

»Ja«, nuschelte Jason, während er das Rot von seinen Zähnen entfernte.

»Die Mädchen werden begeistert von uns sein«, grinste ich und Jason wuschelte mir durchs Haar.

»Annabeth würde dich sogar lieben, wenn du ein Stein mit Charakter wärst.«

»Leider heiße ich nicht Jason Grace.«

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