Tag 15 / Seungri - Hyuk 2

30 2 6
                                    

"Weil ich dich liebe!" Immer wieder spielte sich dieser Satz in meinem Kopf ab, während ich ihn einfach nur anstarrte. Dabei verzog ich keine Miene und war einfach nur erstarrt. Mit sowas hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Alles hätte er sagen können, wirklich alles, aber das? Er liebt mich? Seit wann und vor allem, wieso? Meint er nicht, Monster seien schäbige Wesen und nur Abschaum?

Damit konnte ich gerade wirklich absolut gar nichts anfangen. Schon das er nur mit mir befreundet ist, habe ich nie verstanden. Damals, klar, da war auch alles anders. Aber heute? Seit dem Vorfall damals, der mich zu dem gemacht hat was ich nun bin, dachte ich, dass er mich gerne meiden würde. Teilweise ist er mir auch so sehr aus dem Weg gegangen, dass ich wirklich dachte, er würde mich nicht mehr akzeptieren. Deswegen habe ich damals auch nichts gesagt, als ich meinen Job hier aufgegeben hatte.

Hyuk: ,,S-Seungri? Nun sag doch was... oder soll ich lieber gehen?"

Nun sag doch was... Aber was denn? Das Einzige was ich momentan als Frage in meinem Kopf habe, ist ein riesiges "Warum?". Ich kann es einfach nicht verstehen.

Hyuk: ,,Ja gut... Dann wars das wohl. Tut mir leid."

Damit stand er auf und wollte sich gerade von mir entfernen, woran ich ihn hinderte. Seine Hand festgehalten, zog ich ihn unsanfter zu mir zurück, als ich es eigentlich wollte. Sofort verstand er meine Aktion auch falsch.

Hyuk: ,,Ich kann verstehen das du jetzt sauer bist, wäre ich auch bei jemanden wie mir..."

,,Nein, das bin ich nicht!"

Er zuckte zusammen als ich ihn viel zu laut ansprach, wonach er mich ein wenig geschockt anschaute. Jetzt wo ich angefangen habe, muss ich auch weiterreden. Dabei sagte ich einfach das, was mir gerade durch den Kopf ging.

,,Bist du dir sicher das du das ernst meinst? Du hasst doch Monster und falls du es vergessen hast, ich bin auch eins."

Auch wenn ich es selber nicht gerne höre, kann ich es nicht leugnen. Egal wie menschlich ich mich verhalte und wie sehr ich mir auch wünsche wieder ein Mensch zu sein, bin ich keiner. Trotzdem verachte ich alle die, welche ein Monster sind und sich auch so verhalten. Egal ob man ein Monster oder ein Mensch ist, man kann sich aussuchen was man sein will. Nur weil man den Titel trägt, ein solches Wesen zu sein, heißt es nicht, dass man es auch ist. Selbst Menschen können sich nämlich benehmen wie Monster.

Hyuk: ,,Ja was zum... Seungri, ich weiß was du bist und in meinen Augen bist du erstens kein Monster und zweitens, ist es ja auch nicht erst seit gestern so..."

Meine Augen weiteten sich, als er zum Ende hin immer mehr ins Flüstern überging und bei dem was er sagte. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, fühlte er schon so bevor ich meine Seele gegen ein anderes Leben tauschte. Aber das kann doch nicht sein, oder?

,,Also, was? Ich komme gerade nicht richtig mit, tut mir leid."

Jetzt fing er an zu grinsen und kratzte sich am Bauch, was er immer macht, wenn er gleich irgendeinen doofen Spruch reißt.

Hyuk: ,,Ich dachte du bist der Schlaukopf von uns beiden?"

Ich sagte ja bereits, er sagt irgendwas Dummes. Doch als ich kontern und auch was sagen wollte, legte er sich einen Zeigefinger auf seinen Mund und redete dann einfach weiter.

Hyuk: ,,Das was ich fühle, ist schon so lange, dass es eigentlich schon lustig ist, dass es niemand bemerkt hat. Dabei habe ich es dir schon mal gesagt, aber du hast es nur lachend abgewunken und als Scherz empfunden. Seit Ewigkeiten traute ich mich deswegen nie nochmal zu sagen, was ich dir schonmal an den Kopf gehauen habe."

Es war schwammig, aber mir fiel ein was er meinte. Glaube ich jedenfalls. Aber da ich mir nicht sicher war, entschied ich mich dazu, dass es besser sei nochmal nach zu fragen, um wirklich sicher zu gehen. Wenn es stimmt, dass er damals schon seine Gefühle Preis gab und ich es einfach abgewunken habe, will ich nicht, dass es nochmal passiert.

,,...Wo ich bei dir war, als deine Eltern ohne dich im Urlaub waren?"

Er grinste, womit ich mir nun sicher war, dass ich Recht hatte.

Hyuk: ,,Ja, da wo ich so krank war, dass ich nicht mit konnte. Eigentlich wollten sie alle deswegen die Reise stornieren, weil keiner mich alleine lassen wollte. Naja und dann meintest du das du bei mir bleibst, bis es mir besser geht. An sich eine nette Geste unter so guten Freunden wie wir es sind, aber es gab da eine Sache die mir den Mut gab, dir meine Gefühle zu beichten. Nämlich die Tatsache das ich sogar eine Nacht mit dir zusammen im Bett schlafen durfte. Das habe ich damals so sehr genossen und dir war es einfach egal. Wahrscheinlich hast du es nur bejaht um Ruhe zu haben, damit ich nicht nerve. Theoretisch könnte ich mich auch irren, wäre da nicht noch ein Aspekt gewesen, der mich das denken ließ."

Obwohl ich der Meinung war mich erinnern zu können, wusste ich nicht was er meinte. Auch lag er mit der Annahme falsch, dass ich einfach nur Ruhe haben wollte. Ich habe damals bejaht, weil ich wollte das er sich wohl fühlt. Außerdem war ich zu der Zeit auch nicht besonders gut drauf, weswegen es mir ebenfalls gut getan hatte. Scheinbar ist das ganze aber anders bei ihm angekommen, als es sollte.

Hyuk: ,,Als ich es dir gesagt hatte und du es abgewunken hattest, kamen mir die Tränen. Ich habe geweint und es war dir egal. Aber das ist ja nun über zehn Jahre her, also Schnee von vor zehn Jahren. Heute sind wir auch deutlich erwachsener und älter. Joah und naja also... meine Gefühle haben sich in der Zeit nie geändert, obwohl ich es mir anfangs extrem gewünscht hatte. Weg gegangen sind sie aber nie und da wir heute unter anderen Umständen so aufeinandertreffen, habe ich irgendwie mehr Hoffnung, auch wenn es vielleicht absurd ist. Also Seungri, was sagst du? Winkst du wieder ab?"

I'm a monster // Taegri {Pausiert}Where stories live. Discover now