ROSE - Warum weinst du?

Kapitel 39

Rosalie

,,Ich denke schon, Ja.
Du hattest Angst wieder einen neuen Kommentar zu bekommen, Bilder in Zeitungen zu sehen, in denen du lächerlich aussiehst und die Leute wieder etwas zu meckern haben.
Dabei wissen sie nicht wie dir das passiert ist, sie können nur spekulieren und sich wieder wichtig tun.
Weißt du...ich verstehe dich sogar sehr gut !
Die Gesellschaft ist manchmal so bekloppt, Reporter, total bescheuerte Leute, die nichts besseres in ihrer Freizeit zu tun haben als andere zu beschatten.
Sie denken sich Lügen aus, wollen Aufmerksamkeit und dabei noch Anderen das Leben versauen.
Kein Wunder das du dich dann manchmal nach Ruhe sehnst. Nach Menschen die dich nicht nach einem Autogramm fragen sondern vielleicht wo der nächste Supermarkt ist.
Es muss komisch sein immer für etwas besseres gehalten zu werden als man vielleicht ist und öffentlich ein Riese zu sein heißt nicht, dass man sich auch so fühlt oder so ist.
Kein Wunder dann manchmal ausbrechen zu wollen, weil man immer versucht hat es allen recht zu machen und dabei sein eigenes Wohl übersah.
Kein Wunder das du nach einem Menschen gesucht hast, der dich genau wie jeden anderen behandelt.
Ja, ich verstehe dich Prinzessin und wieder könnte ich mich entschuldigen, dich unnötig verurteilt zu haben, aber wäre ich ehrlich habe ich keinen Bock darauf, also mache ich das nicht.''
,,Du bist wenigstens ehrlich.Und du bringst meine Lage genau auf den Punkt, das meinte ich.''
,,Tja, aber besser als Andere bin ich trotzdem nicht'' seufze ich und lege meinen Kopf in den Nacken.

,,Du dachtest es sei ein Spiel nicht ? Das ich so ein Player bin, oder wie die heißen ? Das ich dich benutzen würde.''
,,Ja, eigentlich tue ich das immer noch. Weißt du, ich habe die letzten Wochen, nachdem ich es wusste, so viel nachgedacht und mich davon blenden lassen, wie sie dich darstellen. Ich habe auch nur an das Bild von James Sine, dem absoluten Favoriten bei Frauen, gedacht, und die Prinzessin auf der Straße liegen lassen. Jetzt weiß ich es besser, du hast es mir erklärt und meine Lage klärt sich in einer anderen Blickweise, aber es verändert nicht viel.
Weißt du, ich will dir glauben, ich werde dir sagen, dass ich dir glaube, wenn du sagst, dass du nicht mir spielst oder besser gespielt hast. Aber tief in meinem Kopf werde ich dir immer misstrauen. Es liegt garnicht an dir. Es liegt an mir, an meinem Kopf und der miesen Sichtweise, die ich auf...Mä...auf Menschen habe.''
spitz beiße ich mir auf die Zunge und schlage mich im Kopf einmal ko.
Wollte ich ihm gerade erzählen, wie verstörend ich Männer finde ?

Halloo Kopf und Mund, wir hassen es zu plaudern, also FRESSE !

,,Das ist doch gut. Man sollte Menschen nicht sofort vertrauen, aber ich will dir beweisen, dass du bei mir damit nicht enttäuscht wirst. Ich will der ersten Person, die mir die Chance gegeben hat, etwas von mir selbst zurück zu bekommen, beweisen, das James Sine nicht nur aus Geld besteht. Ich will, dass wir beide uns kennenlernen.'' sagt er und ich sehe ihn bewundernd an.

Er will mich kennenlernen ? Mein Vertrauen haben ? Wow...ich dachte echt, dass einzige was noch eventuell passieren würde, ist das er mich zuhause absetzt.
Es klingt interessant was er sagt, vielleicht sogar ein wenig aufregend und schön, aber das was er kennenlernen will, dieses Wrack, welches ich nunmal bin, würde den schönen Teil in ihm zerstören. Er will die falsche Person kennenlernen.

,,Glaub mir, das ist kein gut überdachter Wille. Mich kennenzulernen ist ein Fehler, du würdest es bereuen.''sage ich trocken und hasse es so zu sein. Ich hasse es, dass sagen zu müssen, weil mein Innerstes so schön heiß bei seinen Worten wird, aber mein Kopf es besser weiß. Ich denke dabei nur an ihn.
,,Entweder Kleines, lässt du mich diesen Fehler begehen oder ich begehe ihn. Am Ende hast du die Wahl was ich finde und was du weiterhin für dich behälst. Was willst du ?''haucht er mir ans Ohr, indem er den letzten Meter zwischen uns schließt und nachdem er meine scheiss Gänsehaut bemerkt hat und deswegen selbstgefällig grinst, lässt er mir wieder Platz.