82 - family

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Zunächst erwiderte Louis nicht, so überrascht war er, doch kaum das er sich gefangen hatte, legte er seine Hände an meine Taille, zog mich noch näher zu sich und intensivierte den Kuss. Alle unsere Küsse waren immer wunderschön, doch dieser war anders als alle anderen, intensiver und atemberaubender. Nichts außer uns beiden existierte. Das Drama der letzten Tage war vergessen, das wir uns mitten auf dem Schulhof befanden war vergessen und das Eleanor sich neben uns hysterisch aufregte war ebenfalls vergessen. Alles was zählte war, das wir einander hatten. Louis Lippen liebkosten die meinen und schickten mich in den siebten Himmel. Mein Herz, was ich bei meiner Abreise bei ihm gelassen hatte, setzte sich zur Hälfte wieder in meine Brust und pumpte neues Leben durch meinen Körper. Die andere Hälfte behielt Louis, von dem ich wusste, das er gut darauf aufpassen würde.

,,Hazza", stammelte er, als wir uns für einen kurzen Atemzug lösten, bevor unsere Lippen wie zwei Magnete wieder zueinander fanden. ,,Was machst du denn hier?" Schaffte Louis es letztlich zu fragen, seine Arme blieben um meinen Körper gewickelt und ich hatte meine Hände hinter seinem Nacken verschränkt, um ihm weiterhin so nahe wie möglich zu sein. Ich hatte uns gerade auf dem Schulhof geoutet, ich hatte mich tatsächlich getraut und Louis einfach geküsst. Kein Mitschüler schaute komisch, jeder hatte eher einen verständnisvollen Blick drauf und einige sahen sogar so aus, als hätten sie es schon geahnt. Ein breites Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich die Situation realisierte und vor lauter Glücksgefühlen suchte ich mit meinen Louis Lippen nochmal auf.

,,Mein Vater ist zur Vernunft gekommen. Unglaublich aber wahr, er hat gesehen, was er durch unsere Trennung zerstört hätte. Da hat er Janet zum Kaffee holen weggeschickt, damit sie von allem nichts mitbekommt, mir Geld für ein Taxi gegeben und sich für alles bei mir entschuldigt. Und dann hab ich auch keine Zeit mehr verloren und bin direkt ins nächste Taxi wieder hierher. Ich weiß es waren jetzt nur ein paar Stunden, aber ich habe dich so schrecklich vermisst. Ich möchte nie wieder von dir getrennt sein", erzählte ich und hauchte den letzten Satz nur noch gegen Louis Lippen, um ihn keine Sekunde später wieder küssen zu können. Dann wandte ich mich Eleanor zu, die immer noch an Ort und Stelle stand und uns grimmig beobachtete. ,,Weißt du Eleanor, ich muss mich wirklich bei dir bedanken. Ohne dich hätte ich wahrscheinlich niemals die Kraft gefunden, um Louis jetzt hier vor allen zu küssen.

Du hast mir durch dein Verhalten immer wieder gezeigt, wie wertvoll Louis ist und das ich ihn niemals loslassen, geschweige denn betrügen werde", zuckersüß lächelte ich sie an, ,,wenn du uns also entschuldigst, ich glaube deine Arbeit hier ist getan und ich möchte meinem Freund gerne erzählen, wie froh ich bin, doch nicht nach Irland zu müssen. Und wie glücklich ich bin, eine Zukunft mit ihm haben zu können." ,,Das muss ich mir wirklich nicht geben, ihr werdet von mir hören. Kommt Taylor und Danielle." Die drei stampften davon, und warfen arrogant ihre Haare zurück. ,,Sieh es ein Eleanor, du hast verloren", rief ich ihr noch hinterher und drehte mich dann wieder zu meinem Freund, um mich endgültig mit den positiven Dingen des Lebens zu beschäftigen. ,,Mensch, du bist durch mich ja richtig sassy geworden, das gefällt mir", schmunzelte Louis und drückte mich fest an sich.

,,Du hast uns gerade geoutet Hazza, ist dir das klar?" Raunte mein Freund dann in mein Ohr, was mich der Situation auch wirklich bewusst werden und hochschrecken ließ. ,,Verdammt, tut mir leid, ich wusste ja gar nicht, ob du das-", Louis Lippen unterbrachen mich. ,,Halt die Klappe Love, ich bin so stolz auf dich. Du hast es geschafft, du hast das Negative überwunden und erkannt, dass egal wer auch immer was zu dir oder über dich sagt, es immer Leute geben wird, die dich lieben und für dich da sind, genauso wie du bist." ,,So wie wir zum Beispiel", rief Niall aus und zog mich und Louis in eine Umarmung, der Zayn und Liam sofort beiwohnten. ,,Danke Leute, ich wüsste nicht, wie ich das ohne euch geschafft hätte." Murmelte ich und drückte alle noch ein Stück fester, bevor wir uns lösten. ,,Gott sei Dank ist dein Vater noch eingeknickt und du bist noch hier, Louis war die letzten vier Unterrichtsstunden wie ein Schluck Wasser in der Kurve", erzählte Zayn grinsend und stupste seinen besten Freund an.

,,Hey, du fändest es sicher auch nicht so toll, würde man dir Liam auf unbestimmte Zeit einfach wegnehmen." ,,Das stimmt wohl", besitzergreifend zog Zayn seinen Freund zu sich, welcher rote Wangen bekam. ,,Hey! Ich hab eine Idee. Von dem Geld, das wir alle für das Rückflugticket angesammelt hatten, können wir nach der Schule zur Feier des Tages doch Essen gehen. Wir sagen Michelle, Maren und Bebe noch nicht, das du doch hier bleibst und laden sie auch zum Essen ein, wo wir sie dann mit dir überraschen", schlug Niall grinsend vor und rieb sich wie ein böser Schurke die Hände. ,,Oh ja, das klingt gut. Ich werde dann jetzt gleich weiter nach Hause fahren und erstmal Jay und Dan überraschen und klären, das ich hier doch meinen Abschluss mache", stimmte ich zu und zog meine Koffer zu mir, die ich vorhin rücksichtslos stehen gelassen hatte. ,,Wir müssen ja ohnehin nur noch zwei Wochen zur Schule und dann ist lernen angesagt bis zu den Abschlussprüfungen. Dich hier jetzt noch wieder unterzukriegen sollte kein Problem sein", meinte Liam aufmunternd, was mich beruhigt nicken ließ.

,,Dann sehen wir uns Zuhause Baby", Louis legte zum Abschied wieder seine Lippen auf meine, was definitiv das beste Gefühl der Welt war. ,,Das werden wir, ich werde sicher so schnell nirgendwo hingehen", antwortete ich schmunzelnd nach dem Kuss und umarmte dann noch die anderen drei zum Abschied. Gerade rechtzeitig zum Klingeln der nächsten Stunde verließ ich das Schulgelände und kurz darauf kam auch der Bus an der Bushaltestelle an, in den ich mit meinen Koffern umständlich einstieg. Ich stieg eine Station eher aus als nötig, um mit dem restlichen Geld von meinem Vater noch in den nächsten Blumenladen zu gehen und Blumen für Jay zu kaufen. Es war nicht viel, um mich für all das zu bedanken, was sie in den letzten Monaten für mich getan hatte, aber ich hoffte es war besser als nichts. Ich entschied mich für einen Strauß mit Sonnenblumen, denn Dan hatte mir einmal erzählt, wie sehr seine Frau diese liebte. Mit diesem unterm Arm und meinen zwei Koffern in den Händen lief ich die letzten hundert Meter nach Hause und schloss leise die Tür auf.

,,Louis? Was machst du denn schon wieder hier?" Hörte ich Jay aus der Küche rufen, die die Tür wohl trotzdem aufgehen hören hatte. Ich antwortete nicht, stellte stattdessen mit einem breiten Grinsen meine Koffer ab und nahm den Strauß in beide Hände. Wohl wissend, das Jay gleich um die Ecke kommen würde stellte ich mich aufrecht hin, zusammen mit einem strahlenden Lächeln. Dann hörte ich Schritte und keine Sekunde später trat die Frau um die Ecke, die mich mehr wie einen eigenen Sohn behandelte hatte, als mein eigener Vater. ,,Oh mein Gott, Harry!" Rief sie aus und war sofort bei mir, um mich in die Arme zu schließen, bedacht darauf die Blumen nicht zu zerquetschen. ,,Was machst du denn hier?" Erleichtert sah sie mich an. ,,Lange Rede, kurzer Sinn, mein Vater hatte doch noch ein Herz und hat mich nach Hause geschickt, vorausgesetzt ich darf hier noch weiter wohnen bleiben", murmelte ich scheu.

,,Was für eine Frage, natürlich! Ich bestehe sogar darauf. Oh man, weiß Louis es schon? Dan wird Augen machen, wenn er von der Arbeit kommt", Jay war genauso fröhlich wie ich es mir erhofft hatte und machte auch mich damit unendlich glücklich. ,,Ja, Louis hab ich in der Schule überrascht. Und hier, ich habe dir noch Blumen gekauft", ich reichte sie Jay, die sich sofort bedankte und daran roch. ,,Na komm, geh in euer Zimmer und richte dich wieder ein. Ich mach uns derweil einen Tee und dann erzählst du mir alles." Nickend stimmte ich zu und huschte dann schnell nach oben in Louis und mein Zimmer, wo ich nicht lange brauchte, um alle meine Sachen wieder einzuräumen und mein Lieblingsbild von Louis auf den Nachttisch zu stellen. Als Jay und ich unten Tee tranken und überalles redeten kam Dan nach Hause, der wirklich nicht schlecht staunte und mich auch sofort freudig begrüßte. Sobald Louis aus der Schule kam, waren wir sofort beieinander wie zwei Magneten und hafteten aneinander, wie der beste Sekundenkleber. Erst als es Zeit wurde sich für das Essen mit unseren Freunde fertig zu machen lösten wir uns voneinander, aber nicht lange danach liefen wir schon Hand in Hand ins Restaurant um auch die letzten meiner Freunde mit meiner schnellen Wiederkehr zu überraschen.

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Alle freuen sich, Harry wiederzusehen, fehlen nur noch Melly, Maren und Bebe🌝
Danach kann dann sicher endlich alles gut werden, oder?💚💙
All the love xx

Lovely Silence - Larry Stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt