Türchen 13 🌟

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Oneshot von cute_cloud_princess

Gtop (Bit Bang)

Himmel wie er Weihnachten hasste. Okay, er hasste es nicht direkt. Er fand es lediglich unnötig. Jedoch war er mit seiner Meinung gefühlt, der Einzige auf der Welt, da jeder um ihn herum immer so ein großes Trara darum machte. Konnte man sehr gut an der geschmückten Stadt und den Menschen sehen, die mit einer Weihnachtsmütze rum liefen, große Tüten in den Händen hielten, mit bunt verpackten Geschenken. „Ich verstehe noch immer nicht, wieso man genau an diesem Tag seinen Lieben etwas schenken soll. Wenn sie sich etwas wünschen, warum dann auf diesen speziellen Tag warten? Ich–” Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als ihn ein Schneeball hinten am Kopf traf und direkt danach noch einer. Wütend drehte er sich um, das eklige Nass, welches sich jetzt einen Weg runter in seinen Nacken bahnte ignorierend. „Was fällt euch eigentlich ein fremde Menschen mit Schnee zu bewerfen? Nicht nur, dass es generell dumm ist, dass ist auch noch verdammt unhöflich! Was wäre, wenn da jetzt ein Stein oder sonst etwas drin gewesen wäre?!”, wetterte er los und bemerkte erst dann die dunklen Augen, die ihn von oben musterten. Blinzelnd schaute er ein wenig hoch und der junge Mann, mit den warmen Augen begann zu lächeln. „Tut mir leid, ich dachte nicht, dass mein Kumpel so gute Reflexe hat. Ich wollte eigentlich ihn treffen. Was eine Überraschung, kann ich sie vielleicht auf eine heiße Schokolade einladen, als Entschuldigung?”, fragte dieser unverschämt gutaussehende Typ noch dazu. Naja, zumindest sein Gesicht war ganz hübsch und hatte nicht diese typische rote Nase, wie Rudolf das Rentier, sondern lediglich seine Wangen waren rosig rot. Der Rest steckte in dicken Winterklamotten. „Ich denke, dass ist das mindeste, was Sie tun können. Kommen Sie, ich kenne ein kleines Café, welches die einzig annehmbare heiße Schokolade macht.” Somit stiefelte er los. Der andere würde schon folgen.
Das tat er auch und wenig später betraten beide das Café und nahmen am Fenster Platz. Es war ziemlich warm, weswegen sich beide ihrer Jacken, Schals und Mützen entledigten. „Also, ich bin Seunghyun. Mit wem habe ich das Vergnügen?”, stellte sich sein Gegenüber vor und lächelte ihn freundlich an. Auch er verzog den Mund ein wenig, sodass es mehr oder weniger aussah wie ein halbes Lächeln. „Jiyong, aber es wäre besser, wenn wir die Höflichkeiten beiseitelegen und uns lediglich so lange hier aufhalten, wie es eben braucht, eine heiße Schokolade zu trinken. Danach werden wir aus dem Café gehen und nie wieder miteinander reden. Wir werden uns auch so vermutlich nie wieder sehen.” Die eindeutige Abfuhr verwirrte Seunghyun, was jedoch einfach ignoriert wurde. „Das mit dem Schneeball tut mir Leid, wirklich. Ich würde dich trotzdem gerne kennenlernen.” Jiyong verdrehte die Augen und seufzte leise. Der Kellnerin, die beide mit einem breiten Lächeln und einer albernen Weihnachtsmütze begrüßte, schenkte er kaum Beachtung. „Zwei heiße Schokoladen bitte, mit Marshmallow.” Somit kümmerte sich also Seunghyun um die Bestellung.
Beide verfielen in eisernes Schweigen, für den Älteren recht angenehm, für den Anderen jedoch überhaupt nicht. Fieberhaft überlegte er, wie er die Stille überbrücken konnte, bis ihre Bestellung kam, jedoch kannte er sein Gegenüber kaum und wusste daher kein passendes Thema. Somit blieb es leise am Tisch der Zwei, bis die dampfenden Tassen vor ihnen abgestellt wurden, mit einem Teller voll Kekse. „Vielen Dank”, gab er freundlich von sich. Von Jiyong kam nur ein leises Brummen. Die Kellnerin zog wieder ab und beide widmeten sich ihrer grünen und roten Tasse, wärmten sich die Finger an dieser. „Die Schokolade ist wirklich lecker. Ich glaube die machen da Vanille mit rein, oder? Schmeckt zumindest so.” „Selbst wenn, wäre es mir egal. Ich gehe hier hin, weil hier die einzig annehmbare heiße Schokolade verkauft wird. Das ist alles. Und ich werde meine Meinung über die Veränderung unseres Beziehungsstatus nicht ändern”, antwortete der Schwarzhaarige. „Im Übrigen frage ich mich, wie ein jemand auf die Idee kommt, sich die Haare knallpink zu färben. Immerhin ist das eine ziemlich ungewöhnliche Farbe”, gab er seine Meinung über die Farbe der Haare des Größeren kund. Dieser begann nur zu grinsen und fuhr sich durch eben diesen fluffiges Schopf. „Naja, ich wollte auffallen und das ist die beste Art. Immerhin gibt es nicht viele mit solchen Haaren, schon gar keine gutaussehenden Typen wie mich.” Okay, das war's. Jiyong hasste solche Menschen. Bescheidenheit kannten die nicht. „Aha, dann hoffe ich, du magst auch braun.” Und schon landete seine heiße Schokolade über dem Shirt des anderen. Er knallte ein wenig Geld auf den Tisch und verließ schnurstracks das Café.

Gut okay, dies spielte sich lediglich in der Fantasie des Schwarzhaarigen ab. In der Realität blieb er sitzen und nickte ein wenig. „Ich würde jetzt nicht unbedingt behaupten, dass du gutaussehend bist. Außerdem ist das Aussehen zwar wichtig, aber der Charakter zählt auch. Am meisten zählt allerdings die biochemische Reaktion zwischen zwei Menschen. Also ob die Pheromone anziehend auf den jeweils anderen wirken.” Seunghyun konnte nicht anders und begann leise zu lachen. „Gut zu wissen. Und wirken meine Pheromone anziehend auf dich? Vielleicht musst du die Meinung über unseren Beziehungsstatus doch ändern. Am Ende bin ich noch die Liebe deines Lebens.” „Ja, sicher doch und wir enden dann damit, dass wir heiraten, zwei Kinder adoptieren, in einem Haus mit Garten leben und einen Hund haben. Und zu Weihnachten kommen unsere Familien zu uns und während unser eines Kind Klavier spielt und unser anderes singt. Absolut logisch und nachvollziehbar”, reagierte er mit einer gehörigen Portion Sarkasmus auf die Frage des anderen.

Wer hätte gedacht, dass 8 Jahre später genau das passierte. Beide sahen keinen Tag älter als 25 aus und ihre beiden Kinder, Taemin und Hyunjin, einmal 9 und einmal 7, liebten sie abgöttisch. Es war wieder Weihnachten, und Taemin übte Klavier, während Hyunjin sang. Seunghyun hängte die Dekoration auf, während Jiyong in der Küche sich um das Essen kümmerte. Dieses Jahr würden beide Familien zu ihnen kommen. Sie wechselten immer durch. Kookie, ein Welsh Corgi, kaute auf seinem Knochen rum und hörte der Musik zu. Sie waren eine richtige Familie, in einem großen Haus mit Garten und das genaue Gegenteil von dem, was sich Jiyong damals vorgestellt hatte.

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