Kapitel 3

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POV Theo

In der Nacht waren wir noch eine Weile am See gewesen, ehe wir dann wieder nach Hause gefahren waren und ins Bett gegangen sind, um noch ein paar wenige Stunden Schlaf zu bekommen. Glücklicherweise hatte Liam nicht wieder einen Albtraum, sodass wir sogar einigermaßen ausgeschlafen waren, als wir aufwachten.

Langsam öffnete ich meine Augen und musste sofort anfangen zu lächeln, als ich bemerkte, wie Liam an mich gekuschelt war. Nun begann auch er sich zu bewegen und wandte seinen Blick langsam zu mir nach oben. "Wie lange bist du schon wach?", fragte er. "Bin auch erst gerade aufgewacht", gab ich von mir, während ich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Er nickte leicht und legte seinen Kopf wieder richtig auf meine Brust. "Wie sieht unser heutiger Plan aus?", wollte er dann wissen und fing an mit seinem Finger kleine Kreise auf meinem Bauch zu malen. Kurz griff ich nach meinem Handy und sah, dass Scott mir geantwortet hatte.

Nachdem Liam und ich wieder nach Hause gekommen waren, hatte ich Scott eine Nachricht geschrieben, dass ich mich heute mit ihm treffen und reden wollte. 'Komm 11 Uhr zu mir. Worum geht's denn?', hatte er nun geantwortet. 'Erklär ich dir dann', antwortete ich ihm nur, warf einen Blick auf die Uhrzeit und legte mein Handy bei Seite. "Ich geh gleich zu Scott, du kannst ja hier bleiben, wenn du willst", meinte ich. Kurz schien er zu überlegen, ehe er mir eine Antwort gab. "Meine Eltern haben heute Spätschicht, ich werde hier bleiben und mir die Zeit ein wenig mit den beiden vertreiben." "Okay, gut." Mit diesen Worten stand ich dann auf und fing an mich fertig zu machen.

Nachdem ich mir schlussendlich auch mein Handy und meine Autoschlüssel geschnappt hatte, ging ich auf Liam zu und zog ihn in einen Kuss. "Bis dann", verabschiedete ich mich von ihm und war wenige Sekunden später auch schon aus der Tür verschwunden. Schnell zog ich mir meine Schuhe an, ehe ich aus dem Haus trat, auf mein Auto zuging und einstieg.

Es dauerte nicht allzu lange, bis ich bei Scott angekommen war. Gerade als ich ausstieg und auf die Tür zu ging, wurde diese auch schon geöffnet. Kurz begrüßten Scott und ich uns, ehe er einen Schritt beiseite trat um mich herein zu lassen. "Also Theo, was liegt dir auf dem Herzen?", fragte Scott dann mit einem Lächeln. "Liam", meinte ich nur knapp. "Seit ein paar Tagen hat er Albträume, schlimme Albträume. Letzte Nacht bin ich aufgewacht und habe ihn im Bad gefunden mit drei tiefen Wunden am Bauch, die von seinen eigenen Klauen stammten. Er ist fast Ohnmächtig geworden", erklärte ich, während Scott sich auf das Sofa setzte und mir aufmerksam zuhörte. Sein Blick wurde besorgt und verwundert zugleich. "Ist sonst noch irgendwas anders? Verhält er sich komisch?" "Nein, er ist wie immer, vielleicht ein wenig durcheinander wegen den Albträumen. Letztens ist mir aufgefallen, dass er schneller und stärker geworden ist. Würde er vor mir weglaufen, hätte er keine Schwierigkeiten mehr mich abzuhängen." Erstaunt und etwas verwirrt zog er eine Augenbraue nach oben. "Das klingt total absurd, ich weiß, aber es ist so", verdeutlichte ich noch einmal. Scott schien kurz in Gedanken versunken.

"Wieviel schneller ist er?", wollte er dann wissen. "Keine Ahnung, schwer zu sagen." "Was, wenn ich einen Weg wüsste, wie du es ausdrücken kannst?" Ich warf ihm einen verwirrten Blick entgegen, doch ehe ich auch nur antworten konnte, waren seine Klauen zum Vorschein gekommen. Sofort wurde mir klar, was er vor hatte, weshalb ich einen Schritt zurück machte. "Nein", meinte ich nur und schüttelte mit dem Kopf. "Theo, ich hab das schon öfter gemacht, es wird nichts passieren", versprach er. Unsicher blickte ich ihn an und kämpfte mit meinen Gedanken. Es war nicht so, dass ich ihm nicht vertraute, aber ich hatte ab und zu noch immer Albträume von meiner Schwester und allem was passiert war und Liam wusste dies nicht. Würde Scott es herausfinden, würde er mich darauf ansprechen und wahrscheinlich auch Liam davon erzählen. Und das wollte ich um alles auf der Welt vermeiden.

"Nagut, aber nur das was mit Liam passiert, nicht mehr und nicht weniger. Ich weiß, wo du dich durchgewühlt hast, denk daran", gab ich mich dann geschlagen. "Warum? Gibt es Dinge von denen ich nichts wissen soll?" "Das ist unwichtig, nichts, was euch in Gefahr bringen würde", murmeltee ich nur, woraufhin sein Blick verwirrt wurde. "Außerdem gibt es Dinge, die du weder sehen noch hören willst", fügte ich dann noch hinzu. Er schüttelte belustigt den Kopf. "Schon gut, ich werde dran denken." Mit diesen Worten kam er auf mich zu und platzierte seinen Klauen an meinem Nacken. "Bereit?", fragte er, woraufhin ich ihm dies bestätigte.

Keine Sekunden später drückte er seine Klauen auch schon in meinen Nacken und wühlte sich durch meinen Kopf. Alles, was er nun sehen konnte, fühlte sich an, als würde mir jemand meine Erinnerungen auf einer Leinwand direkt vor meinen Augen abspielen. Jedes mal, wenn ich mit Liam durch den Wald rannte, konnte man sehen, dass ich immer mehr Schwierigkeiten hatte mit ihm mitzuhalten. Erinnerungen, in denen man sehen konnte, wie viel stärker er war. Nächte, in denen ich aufwachte, weil Liam einen Albtraum hatte und zu guter Letzt, als ich Liam mit seinen Wunden sah und er mir daraufhin erzählte, was er geträumt hatte.

Als Scott seine Klauen meinen Nacken wieder befreite durchzog ein kurzer, stechender Schmerz die Stelle. Wenig später fing es auch schon an zu verheilen. "Und, weißt du jetzt was ich meine?", fragte ich ihn und griff vorsichtig in meinen Nacken, wo noch immer kleine Wunden zu spüren waren. Scott nickte nur und schien nachzudenken. "Allerdings kann ich mir echt keinen Reim darauf machen. Das alles ergibt keinen Sinn." "Also hast du auch keine Ahnung, was wir jetzt machen?" Er schüttelte den Kopf. "Leider nein. Damit hab ich bisher noch keine Erfahrung gemacht und ich kenne auch niemanden, der uns helfen könnte." "Was ist mit Derek oder Peter, beide waren schon Alphas, vielleicht haben sie ja eine Idee", meinte ich hoffnungsvoll. Kurz zögerte er, ehe er sein Handy herausholte und eine Nummer wählte.

Schnell hatte er auf Lautsprecher gestellt und wartete darauf, dass offensichtlich Derek abnahm. "Scott, was gibt's?", meldete sich dieser nach kurzer Zeit. "Derek, ist Peter gerade bei dir?", fragte Scott daraufhin. "Warte kurz." Kurz rauschte es ein wenig, ehe Derek wieder etwas sagte. "Jetzt ja, was ist denn los?" "Liam, irgendwas passiert mit ihm und ich habe keine Ahnung was, deswegen habe ich gehofft, dass ihr mir vielleicht helfen könnt", erklärte er. "Was ist denn mit ihm? Ist es wegen dem was Lydia sagte, weshalb sie geschrien hat?", wollte Derek nun wissen. "Ich bin mir nicht sicher, aber ich hoffe nicht. Aber wie es aussieht werden seine übernatürlich Fähigkeit noch... übernatürlicher. Er ist schneller, stärker, wahrscheinlich könnte er uns alle mit Leichtigkeit fertig machen." "Solange er das nicht tut stellt das für mich kein Problem dar. Kann ich jetzt gehen?", meldete sich nun Peter. "Ein Problem vielleicht nicht, aber es ist seltsam. Noch dazu hat er Albträume, teilweise so sehr, dass er seine eigenen Klauen durch seinen Bauch zieht." Auf der anderen Seite der Leitung wurde es ruhig. "Tut mir leid, aber sowas habe ich auch noch nie erlebt. Peter?" "Nein, ich muss passen, aber vielleicht macht ihr euch einfach zu große Sorgen und es ist gar nichts..." Kurz tauschten Scott und ich einen Blick aus. "Na gut, trotzdem danke. Man sieht sich." Nach einer kurzen Verabschiedung Peter und Derek Seites, legte Scott auf.

"Na toll, jetzt sind wir genau so weit, wie gerade auch schon...", meinte ich und fuhr mir durch die Haare. "Vielleicht hat Peter ja recht, was ist, wenn wir uns zu viele Sorgen machen?", überlegte Scott. "Nein, irgendwas stimmt mit ihm nicht, da bin ich mir sicher." "Woher willst du das wissen?" Scott warf mir einen zweifelnden Blick zu. "Hör zu, das mag jetzt komisch klingen, aber sein Geruch hat sich verändert. Ich kann nicht genau sagen, was es ist, aber irgendwas ist anders. Beunruhigend anders." "Beunruhigen im Sinne von 'etwas verändert sich' oder 'er wird sterben' beunruhigend?" Ich zögerte, ehe ich Scott direkt anblickte und ihm antwortete. "Irgendwie beides."

THIAM - Everything will change except our love.Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon