Kapitel 29

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POV Liam

Ich entriss mich aus Bretts Griff und brüllte auch schon Theo an. Bevor er hätte ein Wort sagen können legte ich meine Hand auch schon an seinen Hals und drückte ihn gegen die Wand hinter ihm. Vergeblich versuchte er nach Luft zu schnappen und meinen Griff zu lösen, doch er hatte keine Chance.

"Ja Liam! Genau so!", rief Brett hinter mir erfreut. Meine andere Hand führte ich zu seinem Bauch, wobei ich erst eine Klaue quälend langsam durch seine Haut drückte, ehe auch die anderen folgten. Schmerzerfüllt schrie er und versuchte sich weiterhin von mir los zu reißen, doch auch das schaffte er nicht.

Ich spürte wie er von Sekunde zu Sekunde schwächer wurde und gerade als ich glaubte, dass er jeden Moment sterben würde, wurde plötzlich die Haustür von Scott und Mason aufgerissen. Sofort entriss er mir auch schon meinen Griff um Theos Hals, woraufhin dieser sofort die Luft einsog. Auch meine Klauen löste er aus seinem Bauch; Theo rutschte augenblicklich an der Wand herunter und Mason ging schnell auf ihn zu.

Alles ging so schnell, sodass ich einen kurzen Momente brauchte, ehe ich reagieren konnte, doch da hatte mich Scott auch schon von Theo weggeschliffen und drückte mich an die Wand. Er musterte mich, während ich vehement versuchte mich los zu reißen, um wieder auf Theo losgehen zu können.

Die ganze Zeit über knurrte ich und dachte nicht einmal daran aufzuhören. "Was ist denn hier unten los?", hörte man plötzlich meinen Dad, welcher auch schon die Treppe nach unten kam. Erschrocken blieb er stehen, als er sah, wie Theo unter Schmerzen am Boden saß, während ich versuchte mich von Scott los zu reißen.

"Liam, beruhig dich!", forderte Scott mich auf. Für einen Moment blieb ich ruhig und blickte Scott einfach nur an. Langsam lockerte er seinen Griff und trat einen Stück zurück. Auch ich löste mich von der Wand. Einen kurzen Moment später stürzte ich auch schon auf Scott los und wollte ihn einfach nur umhauen, damit ich wieder auf Theo losgehen konnte, allerdings hatte ich ihn unterschätzt.

Er reagierte schnell und griff nach meinem Armen, sodass ich ihm nichts mehr tun konnte. "Was ist denn nur mit ihm los? Mach irgendwas, Scott!", hörte ich Mason, doch ich war viel zu sehr auf Scott fixiert und darauf nun auch ihn umzubringen. Plötzlich schubste er mich ein Stück von sich weg, sodass ich ein paar Schritt zurück trat, als er auch schon anfing zu brüllen.

Ein brüllen, dass mir förmlich das Blut in den Adern gefrieren ließ. Es zwang mich, mich zurück zu verwandeln und mich zurück zu klarem Verstand kommen zu lassen. Und es jagt mir Angst ein. Es jagt mir so sehr Angst ein, dass ich wie aus Instinkt ein paar Schritt zurück taumelte und mich in einer Ecke des Raumes zusammen kauerte. Im ganzen Raum war es komplett ruhig geworden. Auch ich traute mich nicht etwas zu sagen, sondern blickte Scott nur unterwürfig an.

Kurz hatte ich sogar vergessen was ich getan hatte, doch als Theo plötzlich ein schmerzerfülltes Stöhnen von sich gab, fiel es mir auf einen Schlag wieder ein und schien mir mein Herz herausreißen zu wollen. Ich schielte leicht zu Theo herüber, welcher seinen Blut verschmieren Bauch musterte.

"Was war das, Scott?", fragte er verwirrt und blickte zu ihm. "Ich hab ihn gezwungen sich zurück zu verwandeln, aber glaub mir, ich hasse es sowas zu tun...", antwortete Scott und warf einen prüfenden Blick zu Theo. "Die Wunden sind plötzlich verheilt", meinte dieser und rappelte sich mit Masons Hilfe auf.

Ich hatte meinen Blick noch immer auf Scott geheftet und verfolgte jede einzelne Bewegung von ihm. Langsam kam er auf mich zu und hielt mir seine Hand entgegen. "Tut mir leid Liam, aber du hast mir keine andere Möglichkeit gelassen. Wahrscheinlich hättest du uns alle getötet." Einen kurzen Moment später ergriff ich zögernd seine Hand und zog mich nach oben. Er lächelte leicht und legte eine Hand auf meine Schulter.

Langsam ging ich auf Theo zu und blieb ein Stück vor ihm stehen. "Theo, ich... es tut mir leid", sagte ich Schuldbewusst und blickte ihn betrübt und entschuldigend an. "Das warst nicht du, du kannst nichts dafür", antwortete er. "Doch, ich hätte das nicht tun sollen, ich-", setzte ich an, wurde aber von Theo unterbrochen. "Liam, ist schon gut. Ich hab dir meine Meinung dazu schon mehr als einmal gesagt."

Ich blickte nur auf den Boden, ich wusste was er sagen wollte und obwohl mir selber bewusst war, dass ich durch die Impuls-Kontroll-Störung immer Probleme haben würde meine Wut zu kontrollieren, fühlte ich mich trotzdem schuldig. Ich warf einen kurzen Blick zu Theo, ehe ich auf die Haustür zu ging und meine Schuhe anzog.

"Liam, wo willst du hin?", fragte Mason. "Ich hätte gerade fast Scott umgebracht und wärt ihr nicht aufgetaucht auch den Idioten den ich liebe, ich bin gefährlich. Ich muss von hier weg...", antwortete ich und verschwand auch schon aus der Haustür. Ich hörte noch wie die anderen nach mir riefen, doch ich rannte so schnell ich konnte in den Wald und stoppte auch dort nicht so schnell.

Nach einigen Metern blieb ich dann stehen und blickte um mich. Am liebsten würde ich all das für eine Sekunde einfach vergessen, doch da gab es keine Möglichkeit. Doch je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr hatte ich die Hoffnung, dass sobald ich mich in einen richtigen Wolf verwandeln würde, ich all dies nicht mehr wüsste. Entschloss fing ich an mich auszuziehen, was konnte ich schon verlieren?

Ich legte meine Klamotten neben einen Baum und versuchte die Verwandlung hervor zurufen, was sich als ziemlich schwierig herausstellte, wenn man nicht wusste wie man damit umgehen sollte. Gerade als ich dachte, dass ich es nicht schaffen würde und aufgeben wollte, breitete sich ein extremer Schmerz in meinem Körper aus, woraufhin meine Knochen brachen und sich alles verformt und veränderte.

Ein paar Minuten nach dem quälenden Schmerz war ich endlich ein Wolf und lag mit meinen Vermutungen richtig. Ich wusste nicht mehr was passiert war oder wer ich überhaupt war. Ich war nur noch der Wolf, der sich größtenteils nur von seinem Instinkt leiten ließ.

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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Lasst gerne einen Kommentar da. :)
Ich freue mich auch, euch sagen zu können, dass ich jetzt wieder wie gewohnt aller 2 Tage ein Kapitel hochladen werde. Heißt, am Freitag geht es dann weiter. Also bis dann :)

THIAM - Everything will change except our love.Where stories live. Discover now