Kapitel 7

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POV Liam

"Verdammt, Liam! Erschreck mich doch nicht jedes Mal so!", schrie Mason plötzlich und starrte mich noch immer extrem erschrocken an. "Sorry", murmelte ich nur und entspannt mich allmählich. Meine Klauen und Fangzähne verschwanden wieder. "Was machst du noch so spät hier draußen? Es ist stockdunkel, ich sehe ja kaum noch meine eigene Hand vor Augen", meinte Mason dann und kam ein paar Schritte auf mich zu. "Was denkst du warum meine Augen die ganze Zeit glühen?" Kurz musste Mason schmunzeln. "Also, warum bist du noch hier?", wiederholte er seine Frage. "Ich versuche meine Backshots wieder auf die Reihe zu bekommen", war meine Antwort. Skeptisch zog er eine Augenbraue nach oben. "Du versuchst dich von irgendwas abzulenken, den ganzen Tag über bist du schon so komisch. Es ist nicht alles okay, oder?" Ich zögerte. "Ganz ehrlich? Nichts ist momentan okay." "Was ist los?" Unsicher, ob ich es ihm wirklich erzählen sollte, blickte ich hin und her, als würde ich dadurch eine Antwort finden.

"Erinnerst du dich noch daran, als Lydia plötzlich verschwunden war und aus heiterem Himmel mitten in der Nacht vor meiner Tür stand?", fragte ich vorsichtig. "Klar, aber was hat das jetzt mit Lydia zu tun?" "Wir haben dir noch nicht alles erzählt." Ich wandte meinen Blick direkt zu seinem Gesicht und versuchte eine Reaktion in seinem Blick zu erkennen. "Als sie vor der Tür stand hat sie... sie hat geschrien, als Banshee, und ist dann zusammen gebrochen. Nach einer Weile, wo sie noch Ohnmächtig war hat sie plötzlich angefangen zu reden. Es waren nur drei Namen, die sie immer wieder wiederholt hat", erklärte ich. "Welche drei Namen?" Ich atmete einmal kurz durch. "Theos, meinen und... und Coreys." Sofort änderte sich Masons Gesichtsausdruck, doch das war nicht das einzige, was mich wissen ließ, wie er fühlte. Urplötzlich lag der Geruch von Schock, Trauer und Angst in der Luft, welcher eindeutig von meinem besten Freund ausging.

"Aber das kann doch gar nicht sein, ich meine das ist schon Monate her und euch geht es gut", gab Mason von sich. "Ich habe seit einigen Tagen Albträume und jedes Mal töte ich Theo auf eine andere Art und Weise und wir wissen nicht woher das plötzlich kommt. Theo ist heute früh mit Derek losgefahren, nach Lindell Beach, da soll irgendein Alpha leben, der womöglich wissen könnte, woher die Albträume kommen und ob wir uns Sorgen machen sollten." Vollkommen überfordert strich sich Mason durchs Gesicht, ehe er kurz seinen Kopf schüttelte.

"Okay...", murmelte er kurz etwas unverständlich. "Wir haben schon Schreckens Ärzte, Geisterreiter und Jäger überlebt. Egal was das ist, das werden wir auch überleben, klar?", sagte Mason nun etwas selbstbewusster. "Okay", antwortete ich ihm mit einem kleinen Lächeln. "Komm, lass uns nach Hause gehen, es ist schon ziemlich spät", meinte Mason.

Gerade als wir losgehen wollten hörte ich irgendein Geräusch aus dem anliegenden Wald Stück. "Mason, hast du das gehört?" Ich blickte zu ihm, wobei ich sah, dass er zu nicken begann. "Was war das?" "Keine Ahnung." Ich blickte wieder zum Wald, um den Verursacher für das Geräusch zu finden. Als ich fast aufgab blitze plötzlich etwas auf, 2 grüne, glühende Punkte, die genauso schnell verschwanden wie sie gekommen waren. "Was war das?", hörte ich Mason neben mir. "Keine Ahnung, aber ich kann es weder sehen, noch hören", war meine Antwort. Noch ein paar Sekunden standen wir da und blickten in den Wald, ehe wir uns dazu entscheiden endlich nach Hause zu gehen.

Als ich dann endlich Zuhause angekommen war, zog ich mich sofort um, um mich wenig später auch schon in mein Bett zu legen. Ich warf einen kurzen Blick auf mein Handy, um festzustellen, dass Theo mich angerufen hatte. Schnell wählte ich seine Nummer und wartete darauf, dass er ran ging. "Liam, ich habe schon angefangen mir Sorgen zu machen. Was hast du die ganze Zeit gemacht?", meldete sich Theo sofort. "Ich bin auf froh dich zu hören, Theo", meinte ich nur lachend. "Nolan und Corey haben mich noch zum Lacrosse Training überredet." Während ich dies sagte musste ich gähnen, ein wenig Schlaf würde mir echt nicht schaden. "Außerhalb des richtigen Trainings? Um diese Uhrzeit?" Man konnte seine Verwunderung problemlos heraushören. "Ja... ich musste heute mit übernatürlichen Kräften spielen, damit ich weiterhin Captain sein kann. Ich konnte mich heute kaum konzentrieren und habe ewig gebraucht, bis ich endlich ohne übernatürliche Kräfte getroffen habe." "Hört sich nicht unbedingt gut an. Wie geht's dir allgemein?", wollte Theo daraufhin wissen. "Nicht anders, als bevor du gegangen bist." "Okay", meinte er daraufhin. Kurz war es ruhig. "Schlaf jetzt am besten, es ist schon ziemlich spät und morgen musst du wieder zur Schule." "Werde ich, ich liebe dich", entgegnete ich ihm. "Ich dich auch, schlaf gut." Kurz darauf hatte ich auch schon aufgelegt und starrte nun an die Decke. Es dauert nicht lange, da war ich auch schon eingeschlafen.

Das nächste mal, als ich aufwachte, war es nicht wegen meinem Wecker, oder einem Albtraum. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich nicht mehr alleine in meinem Zimmer war. Ich schlug meine Augen auf und blickte mich um, an meinem Fenster blieb ich hängen. Erschrocken setzte ich mich auf und starrte zu der Person die da auf der Fensterbank saß. "Scott?! Was zum Teufel machst du hier?" "Etwas, worum Theo mich gebeten hat", meinte er nur. "Und was wäre das?" Müde strich ich mir durchs Gesicht und strich mir ein paar Strähnen beiseite. "Ich weiß, dass du und Theo Nachts immer noch raus in den Wald gegangen seid um zu rennen, da Theo momentan nicht hier ist, hat er mich gebeten das zu übernehmen. Also los, komm", erklärte er. Widerwillig quälte ich mich aus meinem Bett, zog mir schnell was anderes an und schnappte mir meine Schuhe aus meiner Sporttasche. Wenig später sprangen Scott und ich auch schon aus dem Fenster und liefen in den Wald. "Theo meinte, dass ich womöglich nicht mit dir mithalten könnte", meinte er kurz bevor wir da waren. "Könnte gut möglich sein, aber wir können es ja versuchen." Mit diesen Worten rannte ich auch schon los, Scott versuchte mir zu folgen.

Nach einigen Metern blieb ich dann wieder stehen, Scott lag ziemlich weit hinter mir. Als auch er neben mir zum stehen kamen sah er mich verwundert an. "Echt, wie machst du das nur?", fragte er dann etwas belustigt, aber auch verwundert. "Keine Ahnung, aber das ist nicht das einzige. Alles hat sich verbessert, ob es Schnelligkeit ist oder auch jeder kleinste Geruch." "Also bist du auch stärker als gewöhnlich", stellte er fest, woraufhin ich nur nickte. "Wie viel stärker?" "Keine Ahnung", meinte ich daraufhin nur und warf einen Blick zum Mond, der gerade so durch die Blätter der Bäume zu erkennen war. In ungefähr einer Wochen war Vollmond.

"Dann probieren wir es aus. Greif mich an", sagte Scott plötzlich und entfernte sich einen Schritt von mir. "Was? Vergiss es, ich werde nicht auf dich los gehen", stritt ich sofort ab. "Ich heile, es spielt also keine Rolle, ob ich dabei ein paar Kratzer abbekomme oder nicht." "Ist mir egal, ich werde nicht mit dir kämpfen", entgegnete ich wieder. "Warum nicht? Ich will nur sehen wie stark du bist, nicht mehr und nicht weniger." "Und wenn ich die Kontrolle verliere?" Bei meinen Worten veränderte sich sein Gesichtsausdruck ein wenig. "Wieso solltest du? Es ist kein Vollmond oder so." Ich zögerte, ehe ich ihm eine Antwort gab. "Das Laufen mit Theo hat wirklich geholfen, aber seit ein paar Tagen habe ich ständig das Gefühl, dass ich jeden Moment die Kontrolle verliere oder mich verwandle. Da hilft nicht mal mehr das Mantra richtig", erklärte ich dann. Vorsichtig blickte ich zu Scott. "Einfach so?", fragte er. "Ohne einen Grund, quasi wie an Vollmond und dazu wird es...", gab ich zurück und zögerte kurz, ehe ich meinen Satz beendete. "Es wir schlimmer, von Tag zu Tag."

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Ich hoffe euch gefällt das neue Kapitel.
Was denkt ihr was mit Liam los ist? Werden Theo und Derek herausfinden, was mit Liam nicht stimmt?

THIAM - Everything will change except our love.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt