Kapitel 11

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POV Theo

"Und, wirst du es den anderen erzählen was Artus dir gesagt hat?", fragte Derek nach einer Weile. Verwirrt blickte ich zu ihm herüber. "Guck mich nicht so an, schau lieber auf die Straße", entgegnete er daraufhin. "Was meinst du?", fragte ich also. "Ich habe gehört worüber ihr euch heute unterhalten habt, dass Artus meinte, dass du so weit gefahren bist, obwohl du wahrscheinlich bald selber sterben wirst", erklärte Derek. Etwas nervös fing ich an mit meinen Daumen auf dem Lenkrad zu trommeln. "Vielleicht wenn sich ein guter Moment ergibt, Liam ist erstmal wichtiger", war meine Antwort daraufhin. Derek sagte daraufhin nichts, wodurch eine Stille entstand.

Einige Zeit wechselten wir kein Wort, bis die Ruhe dann durch mein Handy, welches anfing zu klingeln, gebrochen wurde. Gerade als ich annehmen wollte schnappte sich Derek das Handy. "Du musst Auto fahren, mein Lieber", sagte er und nahm den Anruf entgegen. "Hey, Liam", meinte er. Sofort spitzte ich meine Ohren und hörte mit. "Hi Derek, was machst du an Theos Handy?", fragte er verwundert. "Uns das Leben retten, er ist gerade mit Autofahren beschäftigt", war seine Antwort. "Gib schon her." Ich hielt meine Hand vor ihn und wartete darauf, dass er mir mein Handy gab, doch stattdessen schlug er meine Hand nur weg. "Warte mal kurz, Liam."

Mit diesen Worten drückte er mein Handy in die Halterung und stellte die Freisprechanlage ein. "Hey Liam", begrüßte dann auch ich ihn. "Hey", antwortete er gleich etwas fröhlicher. "Wie geht's dir?" "Abgesehen davon, dass ich heute fast eine neue Lehrerin angegriffen und getötet hätte, gut. Und euch?", beantwortete er meine Frage. "Du hast was?", platzte es erschrocken aus Derek heraus. Ich wandte meinen Blick zu ihm, woraufhin er sofort meinte: "Theo, Straße!" Ich hörte, dass Liam lachen musste, welches allerdings mit Dereks nächsten Worten verstummte. "Mich kannst du lange genug anstarren, wenn du nicht fährst." "Nein", entgegnete Liam daraufhin sofort. "Dann hast du wohl offensichtlich Pech gehabt", lachte Derek.

"Wie auch immer, wie kommts, dass du eine neue Lehrerin angreifen wolltest?", wechselte ich wieder das Thema. "Sie hatte mich gebeten, dass ich zu ihr komme und mit ihr rede, sie war irgendwie komisch. Als ich dann bei ihr war habe ich irgendwie die Kontrolle verloren, ohne einen wirklichen Grund. Plötzlich ist dann Scott aufgetaucht und nach ein paar Minuten war wieder alles normal", erklärte er. "Was ist denn so komisch an ihr?", wollte Derek wissen. "Sie ist ein Werkojote, sie meinte, dass sie uns nur helfen will. Allerdings habe ich keine Ahnung wobei."

Kurz sagte niemand etwas, bis Liam die Stille wieder brach. "Wo seid ihr eigentlich gerade?" "Tumwater, keine Ahnung, ob dir das was sagt." "Nope, nicht wirklich. Und was habt ihr herausgefunden? Beim Alpha meinte ich", wollte Liam wissen. "Wir klären das, wenn wir wieder da sind. Solltest du nicht langsam schlafen?", versuchte ich abzulenken. "Es ist 22 Uhr", entgegnete Liam daraufhin. "Ein wenig mehr Schlaf wird dich bestimmt nicht umbringen, es wird dir wohl ehr gut tun", sagte ich daraufhin. "Na gut, wir sehen uns." "Jap, schlaf gut." "Danke, tschau Derek." Kurze Zeit später hatte er auch schon aufgelegt.

POV Liam

Nachdem ich aufgelegt hatte schmiss ich mich auf mein Bett und starrte an die Decke, irgendwas fühlte sich anders an. Einen kurzen Moment später fiel mir auch schon auf was. Jedes einzelne Geräusch war lauter, ohne, dass ich es beeinflusste. Mit jeder Sekunde, die verging, wurde es nur noch schlimmer und ich konnte nichts dagegen tun. Mit der Hoffnung, dass es irgendwas bringen würde, zog ich mir meine Sportschuhe an, sprang aus dem Fenster und rannte in den Wald. Für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl es würde helfen, aber das tat es nicht. Sogar das rascheln der Blätter wurde zu einem unerträglichen Ton. So schnell ich konnte rannte ich einfach nur durch den Wald, als könnte ich somit all den Geräuschen entfliehen.

Nach einer Weile blieb ich schweratmend stehen und drückte sofort schützend meine Hände gegen meine Ohren, doch selbst dies brachte nicht wirklich etwas. Überfordert griff ich hektisch nach meinem Handy und wählte Scott's Nummer, doch er ging nicht ran. Als nächstes Probiert ich es bei Lydia, welche ich Glücklichterweise erreichen konnte. "Hey Liam, was gibt's?", meldete sie sich gut gelaunt. "Du musst mir helfen, Lydia! Bitte Hilf mir..." Die letzten Worte gab ich etwas leiser von mir. "Liam, was ist los? Wo bist du?", fragte sie sofort ernster. Gerade als ich antworten wollte kam ein anderes Geräusch zu den sowieso schon viel zu lauten hinzu, weshalb ich aufschrie. Es fühlte sich mittlerweile so an, als würden mich all die Geräusche erdrücken und unter sich begraben. "Liam, wo bist du?!", fragte Lydia erneut, doch ich war nicht mehr dazu fähig zu antworten. "Was ist mit ihm?", hörte ich Scott plötzlich aus dem Hintergrund. Ehe noch irgendwer was sagen konnte fing ich an zu brüllen und am liebsten hätte ich nie wieder aufgehört. Am anderen Ende der Leitung konnte man hören wie ein Tür ins Schloss fiel. "Scott ist auf dem Weg, Liam. Halte durch", meinte Lydia möglichst beruhigend.

Als ich plötzlich Schritt oder ähnliches hörte blickte ich hektisch um mich. Es hörte sich so an, als wären die Schritte direkt neben mir, doch ich konnte nichts hören. Ein Knacken eines Stockes ließ mich zusammenfahren, wobei auch meine Augen anfingen zu glühen. Schnell war ich aufgesprungen und betrachtete die Umgebung. Mit dem nächsten Geräusch zuckte ich erneut zusammen und begann zu rennen. Ich rannte, als ginge es um mein Leben, als würde ich sterben, würde ich auch nur eine Sekunde lang stehen bleiben. Ich wusste nicht wo ich mich befand, aber es war mir egal. Ich wollte nur noch weg, nur noch weg von all diesen Geräuschen.

Plötzlich wurde ich von jemanden abgefangen, welcher mich nun an den Schultern festhielt. Vehement versuchte ich mich zu befreien. "Hey, hey Liam, ich bins. Es ist alles gut, okay? Was ist los?", fragte Scott besorgt. "Alle Geräusche scheinen mich zu erdrücken", antwortete ich nur knapp und blickte wieder hektisch umher, während ich wieder versuchte mich von Scott loszureißen. "Okay, Liam schau mich an", sagte Scott und schob sich weitestgehend in mein Blickfeld. "Schau mich an und konzentriere dich nur auf meine Stimme, auf meine Worte. Es wird alles wieder gut. Theo und Derek sind auf dem Weg zurück nach Beacon Hills und dann werden wir auch wissen wie wir dir helfen können", sagte er möglichst ruhig und fügte noch ein paar Sachen hinzu. Tatsächlich brachte ich etwas, wodurch ich mich etwas beruhigte. "Geht's wieder?", fragte Scott nach einer Weile vorsichtig, woraufhin ich mit einem leichten und unsicheren Nicken zustimmte.

THIAM - Everything will change except our love.Where stories live. Discover now