8. mad boys, pretty girl

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Claire

„Gib mir mal die Bong rüber" kicherte Toni und streckte ihre Hände wie ein Kleinkind danach aus.

Grinsend lehnte ich mich schräg über meinen Sitzsack, griff nach der gewünschten Bong und reichte sie darauf hin meiner besten Freundin.

„Wann kommen eigentlich die anderen?" fragte diese, bevor sie sich dem Glasgefäß widmete, das weed erhitzte und das Wasser zum blubbern brachte.

„Sollten demnächst auftauchen." abwesend strich ich mit meinen Fingern über die Lavalampe, beobachtete die auf und absteigenden roten Blasen.

Meine Gedanken waren nicht bei der Psychologie Klausur, die ich in zwei Tagen schreiben würde und noch nichts dafür getan hatte.

Sie waren auch nicht bei Toni, die mir gerade davon erzählte wie sie am Freitag vor vier Tagen diesen unglaublich süßen Typen kennengelernt hatte sich aber leider nicht mehr an seinen Namen erinnern konnte.

Ich dachte an das kleine Päckchen, welches heute Nacht pünktlich wie immer um drei Uhr vor meiner Tür liegen würde.

Und bei dem Gedanken an den schneeweißen Puderzucker, fing mein ganzer Körper an zu kribbeln.

Kein high war besser als dieses high.
Nichts war besser als das.

Gras war langweilig, Alkohol war langweilig.
Nicht vergleichbar.

„Erde an Claire!"

Ein Kissen flog mir an den Kopf, was mich zurück in die Realität katapultierte.

„-ey was zum?!"

„Es hat geklingelt." sagte Toni und schaute mich belustigt an.

„Und da kannst du nicht mal deinen arsch bewegen?" murrte ich und strich mir beleidigt die Haare aus dem Gesicht, während ich mich träge aufrichtete.

„Ist das meine Wohnung oder deine?"

„Pf" kommentarlos streckte ich ihr den Mittelfinger entgegen und lief dann zur Haustür.

„Ollaa der Sushi Lieferant ist da!" wurde ich von einer breit grinsend Mila begrüßt.

Im Schlepptau hatte sie Bella und Unn.
„Wo habt ihr Sofie gelassen?" fragte ich, nachdem ich alle umarmt und reingelassen hatte.

Mila zuckte mit den Schultern.

„Die meinte sie kommt noch später. Muss ihrer mum noch beim aufräumen helfen oder so."

Ich nickte nur, wusste jedoch ganz genau das beim aufräumen helfen bei Sofie soviel wie noch einen acht Kilometer Lauf Joggen bedeutete.

Kurz machte sich ein Unwohlsein Gefühl in mir breit, als ich wieder daran dachte wie sehr sie sich doch selbst damit kaputt machte.
Doch dann schüttelte ich schnell meinen Kopf und verdrängte den Gedanken.
Jeder von uns hatte sein eigenes Laster zu tragen und ich hatte ihr versprochen mich nicht einzumischen.
Daran hielt ich mich.

Bella reckte ihre Nase in die Luft und schnupperte.

„Mmhh was rieche ich denn da?"

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