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[Chenle]

Tag der Entlassung

Mit meinen gepackten Koffern saß ich auf dem Bett, von dem Zimmer, was ich in der Klinik belegt hatte.

Das Entlassungsgespräch mit mir und meiner Mutter hatte bereits stattgefunden, nur meine Mutter sollte noch ein wenig bleiben.

Ich hörte ein leises klopfen, danach ging die Tür auf und die jüngste Patientin von meiner Station kam rein. Dahyun, 12 Jahre alt. Sie hielt einen kleinen Teddy in der Hand, den ich ihr geschenkt hatte.

Sie lief in meine Arme und sah zu mir hoch.

"Versprich mir, dass du mich besuchen kommst", meinte sie. Ihre Stimme war brüchig und stand den Tränen nahe.

"Natürlich. Ich schreibe dir jede Woche einen Brief und wenn du möchtest kannst du am Wochenende auch mal zu mir kommen, statt ins Heim zu gehen. Aber nur wenn dein Vormund das erlaubt."

"Hast du mich lieb?"

"Wie könnte ich dich nicht lieb haben?", fragte ich Dahyun und strich über ihren Kopf.

Ich hörte die Stimme meiner Mutter und meiner Psychologin, die immer näher kamen.

"Du musst gleich gehen, richtig?"

"Ja", antwortete ich und drückte Dahyun leicht an mich. Sie war die einzige, die ich vermissen würde.

Die Tür öffnete sich wieder und meine Mutter nahm einen meiner Koffer.

Ich griff nach einer kleinen Packung, die ich auf dem Kopfkissen gelegt hatte und gab sie Dahyun.

"Was ist das?", fragte sie.

"Die Kette, die du unbedingt haben wolltest", meinte ich und stand auf.

"Du gibst mir so viel, während ich dir nichts geben kann."

"Du gibst mir schon genug, indem du mich nicht vergisst."

Sie nickte nur, nahm mich in den Arm und begleitete meine Mutter und mich mit zum Ausgang.

Nachdem ich Dahyun beruhigt hatte gingen wir zusammen zum Auto und packten meine Koffer rein.

"Die kleine mag dich wirklich", fing meine Mutter ein Gespräch an und fuhr los.

"Wir hatten niemanden außer uns. Die anderen Patienten sind zwar mit mir klargekommen, aber nicht mit ihr, deshalb hab ich meine Zeit mit ihr verbracht."

"Chenle, deine Psychologin hat mir erzählt, dass du nächste Woche direkt in die Schule möchtest. Bist du dir sicher, dass es eine gute Idee ist?"

"Mama, ich habe noch zwei Monate Schule, danach habe ich meinen Abschluss, wenn ich die Prüfungen schaffe."

"Und was ist mit diesem Jisung und diese anderen Typen?"

"Ich habe in den letzten Monaten nichts von ihnen gehört, die haben mich bestimmt vergessen."

Den Rest der Fahrt stellte meine Mutter mir alle möglichen fragen zu dem Schulstoff. Wahrscheinlich hatte sie mit Mina jede einzelne Frage und die passenden Antworten dazu auswendig gelernt.

Meine Mutter parkte vor einem Haus, was mir fremd war.

"Wo sind wir hier?", fragte ich.

"Erfährst du gleich", meinte sie und wir nahmen meine Koffer mit ins Haus.

"Chenle ist da!", hörte ich die Stimme von Mina und konnte mir ein lächeln nicht unterdrücken.

Jaemin kam als erstes zu mir und schloss mich in seine Arme.

"Wilkommen zuhause", meinte er.

"Zuhause?"

"Unsere Familien leben jetzt zusammen", hörte ich Mark, der auch direkt mit meinen Koffern verschwand.

Jaemin zog mich hinter ihm und Mark hinterher.

☙richᶜʰᵉᶰˢᵘᶰᵍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt