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[Chenle]

Dank meinem Job ging das Wochenende schnell vorbei und ich überlebte gerade so die Tatsache, dass Jisung mich immer wieder genervt hatte. Dazu hatte er ständig Streit mit Taeyong. Für mich war es viel schlimmer meinen Vergewaltiger sieben Tage, statt fünf Tage zu sehen. Interessieren tat dies allerdings niemanden.

Müde richtete ich mich für die Schule. Meinen Schlafrhythmus hatte ich das Wochenende über richtig zerstört. Zum Glück waren dies nur noch die letzten zwei Tage und dann hatte ich meinen lang ersehnten Abschluss.

Eigentlich sollte ich auch dafür sorgen, dass ich eine vernünftige Lehre finde, aber erst wollte ich mit meinem jetzigen Job ein wenig Geld sparen. Dann würde ich mir auf Anhieb eine eigene Wohnung leisten können und sollte hoffentlich auch eine Lehre haben. Ich wollte einfach nur noch weg.

"Bist du fer-", fragte mich jemand. Erschrocken drehte ich mich um.

"Jisung du hast nicht ohne klopfen reinzukommen! Du hast überhaupt nicht reinzukommen!", beschwerte ich mich.

Der angesprochene kam in mein Zimmer und schloss schnell die Tür. Sein Blick war auf meinen Oberkörper gerichtet.

Schnell drehte ich mich um und köpfte das Hemd zu. Im nächsten Moment spürte ich zwei Arme um mich herum, seine Hände lagen auf meinem Bauch.

"Chenle hör auf dich mit anderen zu treffen", meinte er leise.

"Ich treffe mich mit jedem, den ich will."

"Warum gehöre ich nicht dazu? Ich habe immer versucht dich in den Schutz zu nehmen. Wegen dem Vorfall mit Taeyong habe ich ihn zusammengeschlagen."

Auch wenn mich das überraschte zeigte ich keine Emotionen. Ich wollte nach wie vor nichts mit ihm zutun haben und keiner konnte meine Meinung ändern.

Mit Schwierigkeiten stieß ich Jisung von mir weg und zog meine Schuhe an.

"Verschwinde einfach Jisung. Ihr macht mein Leben zu einer Hölle", meinte ich, nahm meine Tasche und mein Handy.

Ich ließ ihn einfach in meinem Zimmer stehen, zog im Flur meine Jacke an und verschwand aus der Tür. Keiner lief mir nach, zumindest sah ich niemanden, wenn ich mich umdrehte.

Am Gebäude angekommen waren noch nicht viele Schüler dort. Mit schnellen Schritten ging ich an ihnen vorbei, in den Klassenraum. Ich war froh darüber, dass dieses hinter meinem Rücken über mich reden bald ein Ende haben würde.

Im Klassenraum nahm ich mein Handy und ging wieder auf Instagram. Ich war seit der Nacht nicht noch einmal drauf gewesen. Es überraschte mich selber, wie wenig ich mein Handy manches mal nutzte.

Ich hatte das Gefühl, dass ich immer mehr Nachrichten bekam. Mittlerweile schrieben mich auch Leute von meiner alten Schule an, ob ich Chenle sei, was ich bei jedem einzelnen nur mit einem knappen ja beantwortete. Da ich die Leute kannte, würden sie es mir nicht böse nehmen, wenn ich ein wenig unhöflich rüber kam.

Nachdem ich endlich alle Nachrichten beantwortet hatte, schrieb ich mit einem Mädchen, was in meiner alten Klasse war. Sie hieß Nayeon und hatte zu meiner Zeit nicht viel geredet. Vielleicht hatte sich das geändert, als ich weg war, immerhin kannte ich sie kaum.

"Wer ist Nayeon?"

Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Warum hatte jeder das Talent mich so zu erschrecken?

"Mina!"

"Tut mir leid, ich dachte du hast mich bemerkt", meinte sie. Offensichtlich hatte ich es nicht, sonst hätte ich sie nicht auf mein Handy schauen lassen.

"Wie lange stehst du schon da?", fragte ich.

"Ich hab nur gesehen, wie du auf den Chat mit dieser Nayeon gegangen bist. Also, wer ist sie? Stehst du auf sie? Ist sie hübsch?"

"Nein ich stehe nicht auf sie und ja, sie ist hübsch."

"Ist sie lesbisch?"

"Ich habe sie bisher nicht nach ihrer sexuellen Orientierung gefragt."

"Woher kommt sie?"

Genervt seufzte ich aus und packte mein Handy weg. Ich sollte echt darauf achten, wenn sich jemand mir nähert. Das hätte auch irgendwer von den Jungs sein können und das wäre schlimmer wenn die mitgelesen hätten, als Mina.

☙richᶜʰᵉᶰˢᵘᶰᵍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt