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[Chenle]

Sie gab mir keine Antwort auf meine Frage. Es waren nur noch Schritte zu hören, die immer leiser wurden.

Sie war gegangen. War ich in ihren Augen noch ihr Sohn?

Wieder ließ ich mich zu Boden sinken und starrte vor mich hin. Es fühlte sich so an, als würde man mir mein Herz raus reißen.

Ich wusste nicht, wie lange ich auf den Boden saß, aber mittlerweile war es bereits dunkel. Immer wieder versuchte ich den Schmerz, den ich hatte, zu unterdrücken. Aber er gewann und wurde nur stärker.

Ich ging zu meinem Bett und sah auf mein Handy. Es war keine 21 Uhr und ich wollte einfach nur noch schlafen.

Mich überkam kurzzeitig ein Schwindelgefühl, weshalb ich mich schnell umzog, mich in mein Bett legte und schnell einschlief.

Als ich wieder wach wurde, war es erst 5 Uhr. Ich nahm mir meine Uniform, so wie frische Socken und eine Boxer. Innerhalb von zehn Minuten war ich fertig mit dem duschen und damit meine Haare zu trocknen.

Leise ging ich in die Küche und sah in den Kühlschrank. Mina hatte wieder essen für mich zur Seite gelegt, was ich aber stehen ließ.

Ich beschloss mir Obst klein zuschneiden und packte es dann in eine Dose. Dazu nahm ich eine Gabel und packte sie in eine Tüte.

Schnell lief ich wieder in mein Zimmer und packte mein Essen ein. Wieder wurde mir schwindlig. Wahrscheinlich hatte ich die letzten Tage einfach zu wenig getrunken und es macht sich durch diesen Schwindel bemerkbar.

Wieder ging ich in die Küche und suchte nach zwei Wasserflaschen. Schnell wurde ich fündig und nahm sie mit in mein Zimmer. Eine packte ich in meine Tasche, die andere trank ich leer.

Eine Stunde zu früh machte ich mich bereits auf den Weg zur Schule. Zumindest hatte ich das zu Mina gesagt. Eigentlich ging ich einen Umweg und war passend zum Unterricht da.

In der Klasse angekommen war Mina bereits da. Sie sah zu mir und war offenbar enttäuscht.

"Du hast gelogen", meinte sie.

"Ihr habt Geheimnisse", konterte ich und setzte mich auf meinen Platz.

Ich nahm die Sachen für die Stunde raus und wartete darauf, dass es klingelte. Das sollte ungefähr noch zwei Minuten dauern.

"Aber ich mache trotzdem alles für dich."

Genervt sah ich zu Mina. Ich hatte keine große Lust auf eine Diskussion mit ihr.

"Und trotzdem werde ich wie der letzte Dreck behandelt."

Sie sah mich verletzt an, sagte aber nichts mehr. Es tat mir nicht leid, dass ich so zu ihr war.

Zwar dachte sie noch an mich, aber das wars dann auch schon.

In den Pausen versuchte Mina immer wieder eine Unterhaltung aufzubauen und jedes Mal blockte ich ab.

Nach der Schule verschwand ich wieder in meinem Zimmer und ließ mich den Rest des Tages nicht mehr sehen.

Erst in der Nacht verließ ich mein Zimmer um mir eine neue Wasserflasche zu holen.

"Chenle."

Ich drehte mich um. Es war Mina.

"Was?"

"Iss bitte was", sagte sie leise.

"Kein Hunger."

"Du musst auch nicht viel essen, nur ein wenig."

"Ich habe heute schon gegessen", meinte ich und ging wieder ins Zimmer, gefolgt von Mina.

"Gut. Ich erzähle dir, was passiert ist, als du weg warst."

Ich nickte nur und setzte mich aufs Bett. Sie schloss die Tür, nahm meinen Stuhl und setzt sich auf ihn.

☙richᶜʰᵉᶰˢᵘᶰᵍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt