3.12.- Karl

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Hallo ihr Lieben,

herzlich willkommen zurück zum Adventska(r)lender. Mein Name ist fiktiongirl und vielleicht erinnern sich die ein oder anderen noch an mich, denn letztes Jahr war ich auch schon mit am Start und auch dieses Jahr bringe ich euch Karl in den Türchen 3,8,13,18, und 23.

Vielen Dank für eure Aufrufe, wir freuen uns über die Leserzahlen, aber ein kleiner Kommentar oder ein Herz oder ein Abo oder oder oder würden uns natürlich noch viel mehr freuen. ;-)

Liebst, eure fiktiongirl



"Das sieht doch alles scheiße aus!", trotzig und niedergeschlagen betrachte ich mich im großen Spiegel, der extra im Wohnzimmer im Haus der Familie Schumann aufgestellt wurde. Ich lasse die Arme an der Seite entmutigt hängen. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.

"Ich sehe aus wie... Wie...", suche ich nach einer Beschreibung.
"Wie ein pink-grün glänzendes Knallbonbon zu Silvester?" ertönt eine männliche Stimme hinter mir und erschrocken drehe ich mich herum, dachte ich doch für einen Augenblick allein zu sein. Dort an der Tür lehnt Karl Schumann und grinst sein frechstes Grinsen.
In meinem trägerlosen bodenlangen pinken Kleid, welches aus viel zu vielen Stofflagen besteht, drehe ich mich herum. Dabei rascheln die Tülllagen aneinander.
"Ein Knallbonbon sieht aber im Gegenzug gut aus mit den Farben. Ich hingegen sehe durch diese grünen Handschuhe aus wie Miss Piggy und Kermet der Frosch in einem," klage ich mein Leid.
Karl prustet los vor Lachen und kommt auf mich zu. "Ich bin ziemlich froh, dass wir nur einen roten Anzug mit Krawatte oder Fliege tragen sollen und der Rest ist egal. Aber ihr Mädels habt echt die Arschkarte gezogen."
"Das ist total unfair. Ihr Männer seht alle total gut aus und wir... Die roten Anzüge passen hierzu gar nicht...Luzia, ich hasse dich dafür, du Brautzilla", seufzend drehe ich mich wieder herum um mich im Spiegel zu sehen. Karl tritt hinter mich und schaut über meine Schulter. Dabei fasst er sanft meine nackten Oberarme an. Seine Berührung brennt auf meiner Haut. "Wenn ich mal heirate, dann darfst Du tragen, was Du willst, Aurora." Sein Blick trifft mich durch den Spiegel hinweg und raubt mir den Atem. Wenn Karl heiratet, dann würde ich gern die Frau sein, im weißen Kleid, die neben ihm am Altar steht und ihm für immer ihre ewige Liebe und Treue schwört. Aber das wird niemals passieren.
"Kann ich in Jeans und T-Shirt kommen?" Ich schneide eine Grimasse und ziehe die Frosch-Handschuhe aus. Ein wirklich ekelhaftes Grün, aber immerhin muss dann für ein paar Sekunden nicht in die schokoladen farbenen Augen von Karl schauen.
"Nur, wenn es ein Kraftklub Shirt ist," grinst Karl schelmisch.
"Idiot." Ich schlage mit den Handschuhen nach ihm. "Oh, das Knallbonbon fängt an zu explodieren?"
"Na, warte du! Wenn ich dich kriege."
Karl ist natürlich viel schneller als ich und wendiger, denn er hat nicht so ein Monstrum an Kleid an. Er läuft vor mir weg, ich hinterher.
Die Jagd führt uns vom Wohnzimmer in den Flur hinein in die Küche. Wir umkreisen den Küchentisch und funkeln uns an. Wir schleichen umeinander herum und lassen uns nicht aus den Augen. Plötzlich macht Karl eine rasche Bewegung und ist auf dem Weg zurück in den Flur, doch vorher schaffe ich es gerade so ihn zu fassen bevor es kommt wie es kommen muss: Ich trete auf den Saum des Kleides, stolpere und schnappe reflexartig noch mehr nach Karl. Dieser ist natürlich genauso überrascht wie ich und unfähig uns beide abzufangen. Gemeinsam fallen wir also auf den Boden und ich begrabe uns zwei unter meinem Albtraum aus Pink. "AUTSCH! SCHEISSE!"
"VERDAMMTER MIST!"
"Hast du dir weh getan, Aurora?"
"Ich bin weich gelandet... Auf dir...Und du?"
"Geht."
"Wieso liegst du denn auf dem Rücken, Karl. Ich habe dich doch nicht von vorne erwischt?" Ich versuche mich von ihm runter zubewegen, doch es ist einfach zu verlockend auf ihm zu liegen und seinen verführerischen Lippen so nahe zu sein wie sonst nie.
"Habe mich wohl gedreht", nuschelt er.
Atemlos sehen wir uns an. Die Atmosphäre ändert sich schlagartig. Ich weiß nicht warum. Vielleicht ist es der Duft der Tannenzweige vom Adventskranz oder der Duft von Weihnachtsplätzchen, der noch in der Küche herumwabert.
" Also ich finde du siehst schön aus, Aurora, egal was du trägst, " flüstert Karl plötzlich und streicht mir eine Strähne hinters Ohr.
„Danke," wispere ich zurück und werde mir seines starken, warmen Körpers unter mir nur noch mehr bewusst. Sein Arm liegt kurz oberhalb meines Hinterns und die andere und umfängt mein Gesicht immer noch. Die Welt steht still für einen Moment.

Adventskalender mit KWhere stories live. Discover now