Take my Heart (Pierre Gasly FF)

Kapitel 2

Verunsichert schaute ich zwischen Samira und Max hin und her, die mich im ersten Moment anstarrten, als hätten sie mich nicht recht verstanden, doch dann begann Samira breit zu grinsen und tauschte einen kurzen Blick mit ihrem Freund aus, der anscheinend genauso begeistert schien.

„Das ist doch toll. Ich wusste, dass es früher oder später dazu kommen wird", meinte Samira selbstsicher. „Wie kam es zu dem Kuss?", wollte Max wissen und wackelte mit den Augenbrauen. Wieso fanden die beiden das gerade so toll? Diese Situation war doch alles andere als großartig.

„Ja genau Nicole, wie kam es dazu? Aber noch viel wichtiger, wie war es?", fragte Samira und ich riss meine Augen auf. „Seid ihr eigentlich völlig Gaga im Kopf? Pierre und ich sind nicht zusammen und werden auch nie zusammen kommen. Ende der Diskussion." Samira lachte herzhaft und schüttelte den Kopf.

„Weißt du nicht mehr, wie es war, als ich diese Gefühle für Max abgestritten habe?", erinnerte sie mich und sah nun ihren Freund an, den sie mit einer solchen Hingabe anlächelte, dass ich kotzen konnte. Ich hasste Pärchen.

Gut okay, eigentlich gönnte ich ihnen schon diese Beziehung, denn niemand hatte es so sehr verdient, wie die beiden. Aber ich hasste frisch verliebte Pärchen und ich hasste es dreimal so sehr, wenn es ein Pärchen in meinem Freundeskreis gab, wenn es mir gerade schlecht ging, liebestechnisch um genau zu sein.

„Leute, ich steh auch noch da, also bitte spart euch das für später auf", murmelte ich genervt. Samira und Max richteten ihre Blicke wieder auf mich und lächelten mich entschuldigend an. „Sorry Süße. Aber im Ernst jetzt, wieso wehrst du dich denn so konstant gegen eine Beziehung?", fragte mich Samira und ich verdrehte die Augen.

„Ich kann einfach keine Beziehung führen, okay?", machte ich ihnen klar und stöhnte genervt auf. Eigentlich wollte ich jetzt nicht so eine Szene machen, aber ich war verwirrt und außerdem hatte mich Pierre vorher an meine Vergangenheit erinnert. Es war einfach keine gute Mischung.

„Entschuldige mich mal kurz, ich bin gleich wieder bei dir", sagte meine beste Freundin zu Max und küsste ihn kurz auf den Mund. Die Erinnerung an den Kuss mit Pierre kam wieder hoch und ich konnte diese dämlichen Schmetterlinge in meinem Bauch nicht abstellen. Wieso musste das auch jetzt gerade passieren?

Samira schnappte nach meinem Handgelenk und zog mich mit sich in eine ruhigere Ecke. Ich wusste, dass sie jetzt mit mir reden wollte und innerlich ärgerte ich mich gerade, dass ich ihr überhaupt von dem Kuss erzählt hatte. Immerhin hätte ich jetzt meine Ruhe, hätte ich es nicht getan. Aber Samira meinte das doch nur gut, das war mir natürlich bewusst.

„Okay Nicole, ich werde dir bestimmt nicht sagen, was du zu tun hast. Du musst selbst wissen, was du fühlst und wie du zu dem ganzen stehst. Aber ich lege dir ans Herz, dir wirklich Gedanken darüber zu machen. Überleg dir doch mal, wie du dich gefühlt hast, als ihr euch geküsst habt", meinte sie und sah mich neugierig an.

Ich seufzte und setzte mich auf die Metallbank, die neben uns stand, hin. Samira tat es mir gleich und ließ sich neben mir nieder. „Ich weiß es doch selbst nicht. Dieser Kuss war komplett anders, als sonst. Noch nie zuvor wurde ich so geküsst. Und es hat mir gefallen. Natürlich hat es mir gefallen, denn es war einfach phantastisch", schwärmte ich und ließ meinen Kopf in meine Hände fallen. „Sammy, ich darf mich nicht verlieben", erklärte ich ihr und spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen.

„Wieso denn nicht?", fragte sie vorsichtig nach. Ich schloss meine Augen und ließ den Kuss Revue passieren. Die Art, wie Pierre seine Lippen auf meine gelegt hatte. Und wie er mich geküsst hatte, so, als würde er ganz genau wissen, was er tat und irgendwie war das ja auch der Fall gewesen. Noch nie hatte ich mich so wohl gewühlt bei einem Kuss. Er hatte mir die Möglichkeit gegeben, mich jederzeit zu lösen, wenn ich das gewollt hätte. Aber ich hatte es nicht gewollt. Ich hatte nichts anderes gewollt, als Pierre zu küssen und wenn ich ehrlich war, dann wollte ich es jetzt immer noch.