89 || In ihrem Blut baden

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Brendas POV

Ein ungemütliches Gefühl strömte durch meine Brust. Irgendwie vermischte es sich mit der Kälte und der Hitze, die meinen Körper umgab. Ich konnte förmlich spüren, wie Lucifer aus mir schwand und ich selbst zurückkehrte. Es hatte inzwischen aufgehört zu regnen.

Scheinbar hatte er versucht gegen Kris zu kämpfen und dann bemerkt, dass er nichts gegen ihn ausrichten konnte. Ich verübelte ihm das kein bisschen, schließlich wusste ich doch selbst, dass wir heute nicht als Sieger das Spielfeld verlassen würden.

Metall blitzte vor meinen Augen auf. Kris ließ zwischen den Finger mein Amulett hinabbaumeln und fing an zu grinsen, als sich meine Augen darauf fixierten. Wie in Trance wollte ich danach greifen, doch es schien unerreichbar zu sein.

"Brenda, ich habe dich vermisst", raunte er mir ins Ohr und steckte das Amulett ein. "Dein Dämonen-Freund ist ein Spielverderber. Dieser Kampf gehört nur dir und mir. Und ich werde selbstverständlich gewinnen."

"Du bist so ätzend", stöhnte ich und schaute in diese hungrigen Augen. "Wenn du gewinnen willst, warum bringst du mich nicht einfach um? Du hast mir schon so viel genommen. Dann nimm auch mein Leben!"

Kris lachte höhnisch auf und legte dann seine Finger an mein Kinn, um es anzuheben. "Weil du mir etwas bedeutest. Du kannst mir alles liefern, was ich brauche, um meine Bedürfnisse zu stillen. Wut, Hunger... Lust."

Angewidert verzog ich das Gesicht und trat einen Schritt von ihm zurück. "Du bist der Teufel. Was hast du davon, wenn du die Welt einnimmst? Was bringt dir das? Fühlst du dich in der Hölle etwa nicht wohl genug?"

"Du verstehst das doch nicht. Es geht hier nicht um ein Wohlgefühl." Kris seufzte und blickte gen Himmel. "Ich brauche das alles hier. Mit dir an meiner Seite könnten wir das Power-Couple schlechthin werden, das die vollständige Kontrolle über die gesamte Erde einnimmt."

Ich stieß ein Schnauben aus. "Dir ist doch nur langweilig in der Hölle..."

"Da hast du recht, Brenda. Mir ist ja so langweilig. Ich habe die Hölle und die Welt nun aufgemischt und niemand von uns wird von nun an in der Langeweile untergehen", erwiderte er mit einem spottenden Grinsen. "Komm zu mir. Wir beide gehören doch zusammen. Du liebst mich doch."

Als er diese Worte sagte, konnte ich spüren, wie sich mein Körper ihnen automatisch hingab. Da war wieder dieses Gefühl von Hilflosigkeit, als sich meine Beine auf ihn zu bewegten. Ich wusste, dass er mich mit seinen Gedanken steuern konnte.

Er streckte mir seine Hand entgegen und sah dabei beinahe so aus wie Kris nun mal aussah. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. Sein Gesichtsausdruck wirkte nach einer liebevollen Bitte.

Ich legte meine Hand auf seine und ließ mich von ihm an seine durchnässte Brust ziehen. Automatisch umschloss ich sein Gesicht in meinen Händen und reckte den Hals ihm entgegen. Unsere feuchten Lippen trafen aufeinander.

Ich habe die vollständige Kontrolle über meinen Körper verloren. Seine Lippen bewegten sich gegen meine. Ich schmeckte das eiserne Blut und meine salzigen Tränen auf der Zunge. Als sich meine Augenlider schlossen, wurde ich noch fester an ihn gezogen.

Kris öffnete seinen Mund etwas mehr, sodass ich seine Zunge an meinen Lippen spüren konnte. Ich konnte mich nicht weigern. Unsere Zungenspitzen berührten sich. Es war glitschig und ekelhaft. Das alles widerte mich an.

Die Gedanken von Lust nahmen in meinem Kopf die Überhand, sodass ich mich immer mehr an ihn anlehnte und diesen Kuss genießen wollte. Ich habe die Hände in seinen nassen schwarzen Haaren vergraben, während er meine Hüfte durchknetete.

Beyond Worlds ✓Where stories live. Discover now