Die Staat der Gewalt

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Kennt ihr diese Städte, in denen andauernd schlimme Dinge passieren? Tja, Riverdale ist zu einer dieser Städte geworden. Die neuste Horrormeldung ist, dass der Hausmeister ein Serienmörder war. Aber wir haben das bei Seite gelegt, zusammen mit unserem Weihnachtsschmuck. Jetzt sind wir wieder bei unseren alltäglichen Kleinstadtintrigen. Heimliche Meetings hinter verschlossenen Türen und so weiter. Im großen und ganzen lief in Riverdale alles wieder seinen gewohnten Gang. Ich schaute von meinem Buch auf und starrte Veronica und Archie im Aufenthaltsraum an, die sich küssten. Offensichtlich waren die beiden wieder ein Paar. Dabei hatte mir keiner von beiden irgendwas gesagt. Es war nun zwei Wochen her seit Black Hood geschnappt wurde und ich Archie geküsst hatte. In den zwei Wochen hatte ich so gut es ging versucht ihm aus dem Weg zu gehen. Doch jetzt brauchte ich das nicht mehr, denn es schien alles bei Altem zu sein. Veronica löste sich und sah uns lächelnd an. Der Blick von Archie begegnete meinem. Vorsichtig lächelte ich ihn an, um ihm zu zeigen, dass es okay war. Auch wenn es das nicht unbedingt wirklich war. Archie versuchte auch zu lächeln, aber es gelang ihm nicht wirklich. Es wirkte mehr gequält als ehrlich. “Schüler der Riverdale High, hier spricht euer Schulleiter. E-Mails wurden bereits an Ihre Eltern verschickt. Mit sofortiger Wirkung ist die Southside Highschool geschlossen. Die Schüler werden an andere Schulen verteilt, einschließlich dieser Schule.“, ertönte Rektor Weatherbees Stimme durch die Lautsprecher. Gemurmel machte sich im Raum breit.
“Okay, Leute. Jetzt bloß nicht überreagieren.“, sagte Veronica. Normalerweise hatte ich immer etwas zu sagen, aber diesmal nicht. Diesmal konnte nicht mal ich meinen Senf dazu geben. “Warte mal, was bedeutet das?“, fragte Archie verwirrt.
“Das bedeutet Jughead kommt zurück.“, antwortete ich und sah zu Betty.
“Betty, bist du bereit dafür?“, fragte Kevin sie vorsichtig.
“Aber ja, alles bestens.“, entgegnete sie.
“Warum passiert das überhaupt?“, fragte Archie weiter.
“Wer weiß. Bestimmt irgendeine bizarre, komplizierte Stadtverordnung, die wir nicht verstehen können. Auf jeden Fall sollten wir die anderen Schüler empfangen, als wären sie unser eigen Fleisch und Blut. Wer ist dabei?“ Veronica sah sich fröhlich um. Aber ich wusste nicht, ob das gut gehen würde.

Am nächsten Morgen war es soweit. Die Southside kam an unsere Schule und somit auch Jughead. “Freunde. Im Namen der Schüler und Lehrer der Riverdale High, Willkommen an eurer neuen Schule.“, sagte Veronica fröhlich, als Jughead und die anderen Serpents vor uns standen. “Um euch den Wechsel zu erleichtern, haben wir hier einen Anmeldetisch. Hier findet ihr eure Spindnummern, Unterrichtspläne und eine Liste von sportlichen Aktivitäten. Jeder von euch soll einen Schluck von dem nehmen, was die Riverdale High so ausmacht.“ Veronica lächelte alle freundlich an. Mir war es ein Rätsel, wieso sie das gar nicht so sehr zu überraschen schien. Doch bevor jemand etwas sagen konnte, kam Cheryl schon auf uns zu. Hinter ihr die Vixens, Footballspieler und neben ihr Reggie. Die Eiskönigin war zurück. “Das ist der Schulspirit, der mir schon immer so gefallen hat.“, warf Jughead sarkastisch ein.
“Cheryl, niemand hat die Faschistenbarbie zur Party eingeladen.“, meinte Veronica.
“Falsch, Veronica. Niemand hat den Southside-Abschaum hier her eingeladen. Hört mal, liebe Gossenkinder. Ich lass nicht zu, dass unser überdurchschnittlicher Notendurchschnitt leidet, weil die Klassenzimmer überfüllt sind. Mit euch jämmerlichen Verlierern. Also bitte, sucht euch eine andere Schule, die ihr abwerten könnt mit eurer Armseligkeit, Leute.“, sprach Cheryl gehässig.
“Wieso kommst du nicht her und sagst es mir direkt ins Gesicht?“, fragte Toni drohend und ging ein paar Schritte auf die Rothaarige zu.
“Aber gern doch, Gangsterqueen.“ Bevor wirklich ein Bitchfight losging, stellte sich Archie dazwischen. “Okay, Leute. Hört mal her. Können wir nicht mal diese Northside-Southside Sache vergessen und von vorne anfangen?“, fragte Archie.
“Du sprichst nicht für die Bulldogs, Andrews. Vielleicht hast du vergessen, dass diese Schlangen bei dir aufgetaucht sind und dich verprügeln wollten.“, warf Reggie ein.
“Das bringen wie jetzt gern zu Ende.“, sagte Sweet Pea sauer. Jughead hielt ihn zurück.
“Ich hab die Schnauze voll von dieser dämlichen Scheiße. Vielleicht könnt ihr euch zusammenreißen.“, rief Veronica etwas aufgebracht.
“Es reicht.“, kam es von Rektor Weatherbee, “Schluss mit dem Rumgetöne. Geht in eure Klassenzimmer. Los.“ Ich war die erste, die einen Abgang machte. Der Rest folgte dann.

Obwohl Direktor Weatherbee aufgrund Schmierereien angeordnet hatte, dass die Serpents ihre Jacken nicht tragen durften, hielt Jughead sich nicht daran. Das Verbot interessierte ihn nicht. Als er dann auch noch cool den Aufenthaltsraum betrat, mit Serpent Jacke, fand Reggie das überhaupt nicht cool. “Zieh die Jacke aus.“, sagte er und stand vom Sofa auf. Jughead tat so, als würde er ihn nicht hören, aber ich wusste genau, dass es anders war. Er hatte es ganz genau gehört. “Zieh die verdammte Jacke aus.“, zischte Reggie erneut mit etwas mehr Nachdruck. Schließlich drehte Jugehead sich um und blickte Reggie ins Gesicht. “Ach, Reggie. Du hast doch keine Ahnung, was die Jacke bedeutet. Denn du hast keinen Sinn für Ehre oder Geschichte. Oder Loyalität.“ Wütend schubste Reggie den Jungen und ehe ich mich versehen konnte, begann auch schon eine Prügelei. Geschockt betrachtete ich das Szenario. “Oh mein Gott“, ertönte es von Veronica, die plötzlich neben mir stand. Als sie auch noch nach Rektor Weatherbee rief, folgte ich ihr. Er sollte nicht denken, dass ich irgendwas damit zu tun hatte.

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