Kapitel 60

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Sichtlich nervös sah er durch die Gegend, als hoffte er darauf, irgendwo auf dem Boden die passende Antwort zu finden. „Ich, ähm... du bist mir halt wichtig und..." „Und...?" Er seufzte. „Ach, was soll's... Ich hätte es dir schon viel früher sagen sollen. Aber ich hab einfach nie den richtigen Zeitpunkt gefunden. Jetzt ist er zwar auch nicht gekommen, aber irgendwann muss es ja raus... oder?" Gequält sah er mich an. Worauf wollte er hinaus? „Kannst du bitte Klartext mit mir reden?" stöhnte ich genervt. „Okay, die Wahrheit ist: Ich steh auf dich, Hannah." Ich spürte, wie mir alles aus dem Gesicht fiel. Jojo stand auf mich? DER Jojo, den ich schon so oft hassen wollte? Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. „Und wie lange schon?" Das war das einzige, das ich rausbekam, und was nicht allzu bescheuert klang. Er schien zu überlegen. „Eigentlich... schon seit wir uns kennengelernt haben." „Aber das ist doch Jahre her!" „Fünf Jahre, ungefähr." „Du stehst seit fünf Jahren auf mich?" rief ich. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Ich war überrascht, schockiert, ein klein bisschen verunsichert und irgendwie konnte ich das ganze nicht so recht glauben. Er hatte es mir damals zwar gesagt, aber ich hab es nie wirklich ernst genommen. „Das waren die kompliziertesten fünf Jahre meines Lebens, glaub mir. Ich wusste immer, dass ich dich nicht haben konnte. Du bist einfach viel zu gut für mich. Also hab ich gedacht, wenn ich was mit anderen Mädchen habe, kann ich dich vergessen. Tja, Fehlanzeige! Aber als du mit Tobias zusammen warst... das war die Hölle für mich. Naja, wem mache ich was vor? Ich weiß, dass du mich nicht liebst und auch nie lieben wirst. Also warum schütte ich dir dann überhaupt mein Herz aus, wenn du es eh nicht verstehst?" Ein wenig traurig wandte er sich ab. „Jojo, warte. Es stimmt, ich kann und will nichts mit dir anfangen. Aber das liegt nicht an dir, sondern..." „Ist es Carlo?" Enttäuscht sah er mich an. „Was? Nein! Wir passen einfach nicht zusammen und ich empfinde leider nichts für dich. Schon allein deswegen wollte ich nie etwas mit dir anfangen und werde es vermutlich auch nie." Mit diesen Worten stand ich auf und ließ ihn alleine zurück. Ich hörte ihn noch leise seufzen. Er tat mir schon echt leid, aber es ging eben einfach nicht. Ich konnte mich doch nicht dazu zwingen ihn zu lieben und ihm etwas vorspielen wollte ich auch nicht.

The story of my life Teil 2Where stories live. Discover now