Kapitel 173

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Ich ging wieder zurück zu den anderen ins Badezimmer. Carlo saß immer noch auf dem Boden. Er zitterte leicht. „Carlo?" fragte ich vorsichtig und berührte ihn am Arm, doch er reagierte nicht. Sein Blick ging weiterhin ins Leere. „Ich glaube, es ist besser wenn wir unten etwas aufräumen." sagte Jule leise zu den Mädels, wobei sie ihnen einen vielsagenden Blick zuwarf. Sie ließen mich alleine mit Carlo im Bad zurück. Einerseits war ich dankbar, andererseits wusste ich nicht so recht, was jetzt zu tun war. „Soll... soll ich einen Arzt rufen?" fragte ich, etwas unbeholfen. Er schüttelte heftig den Kopf. „Nein! Mir geht's..." „Gut?" unterbrach ich ihn. Er senkte den Blick. „Dir geht es alles andere als gut, das wissen wir alle!" Langsam wanderte sein Blick wieder zu den Schlaftabletten, die immer noch auf dem Boden lagen. „Denk nicht mal dran." Er schluckte und schloss die Augen. „Bitte..." flüsterte er. „Ich will nicht sterben, ich... ich brauche sie einfach nur. Ich brauche sie." „Das glaube ich nicht." „Du verstehst das nicht!" schrie er plötzlich. „Du verstehst mich nicht." Erneut schossen ihm Tränen in die Augen. „Carlo, hey, sieh mich an. Ich verstehe dich. Sonst wäre ich ja wohl kaum noch hier, oder?" Er presste nur die Lippen aufeinander. Etwas unbeholfen zog ich ihn wieder zurück in meinen Arm. „Ich verstehe dich." flüsterte ich. „Ich bin für dich da. Und das werde ich auch immer sein." Schwach stieß er mich weg. „Du verstehst gar nichts. Gar nichts verstehst du! Du kennst mich nicht! Und das wirst du nie tun!" „Du weißt nicht, was du da sagst." „Ich weiß sehr wohl, was ich sage! Und zwar die Wahrheit!" schrie er hysterisch, während Tränen sein Gesicht herunterströmten. Ich schluckte und wich ein Stück zurück. Das da war nicht mein Bruder. Er war geschwächt, hatte Angst... Was auch immer in ihm war, es war einfach nicht er. „Du bist nicht du selbst." sagte ich verzweifelt. „Du hast doch keine Ahnung!" schrie er nur. „Komm her, ich bring dich ins Bett." Ich versuchte, ihn ins Schlafzimmer zu ziehen, doch er schlug nur wild um sich. „Lass mich!" schrie er immer wieder. Inzwischen standen auch wieder Lena, Hannah und Jule hinter mir. „Carlo, bitte." flehte ich. Doch er hörte nicht auf...

The story of my life Teil 2Donde viven las historias. Descúbrelo ahora