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p.jm

»V-Verzeihung! I-Ich habe Euch und Euren Begleiter nicht gesehen!«

Die Stimme der Person war männlich, klang sogar recht angenehm und vor allem jung. Wenn man sich anstrengte und ein wenig Menschenkenntnis so wie ich besaß, konnte man anhand dessen ungefähr ausmachen, wie alt jemand war, ohne dabei sein Gesicht sehen zu müssen; was mir dank seiner Kapuze gerade sowieso nicht gelang. Der Kerl vor mir war nicht älter als 20 und somit jünger als Taehyung und ich es waren, aber das tröstete dennoch nicht darüber hinweg, dass mein bester Freund wegen ihm nun kein Eis mehr hatte.

»Es ist unhöflich, jemandem nicht ins Gesicht zu sehen, wenn man mit ihm spricht«, knurrte ich aber nur und hob bereits meine Hand, um seine Kapuze von dem Kopf zu ziehen, bis Taehyung mich dann aber aufhielt. »Jimin!«, rief er und zog mich von dem kleinen Kerl weg, sodass dieser zwar wackelig auf seinen Füßen stehen blieb, aber verkrampft darauf bedacht war, sein Gesicht weiter zu verhüllen. Auch ich taumelte leicht nach hinten, weil mein bester Freund mich an meinem Kragen zurückgezogen hatte und sich dann zwischen mich und den Jungen stellte. Viel habe ich von ihm nicht sehen können, lediglich ein paar pechschwarze Haarsträhnen hatte ich entdecken können, sowie ein Paar dunkle Augen.

Wunderschöne, dunkle Augen, die auf der Suche nach grenzenloser Freiheit waren.

»Sieh nur! Er hat sich bei dem Sturz die Hände aufgeschürft!« Tadelnd sah Taehyung über seine Schulter hinweg zu mir nach hinten, während er die Hände des Unbekannten hielt, welche tatsächlich ein wenig bluteten. Aber ich kommentierte das nur mit einem Schnauben und verschränkte die Arme vor der Brust. »Mir doch egal!«

Der Jüngere verdrehte nur die Augen und wandte sich dem Kleinen wieder zu, wobei meine Augen aufmerksam musternd auf ihm lagen. Wie hatte er überhaupt mit mir gesprochen? Keiner unter den Bürgern würde einen anderen höflich oder gar förmlich ansprechen, so wie er es getan hatte. Dazu kam, dass sich der Stoff seines Überwurfs unglaublich weich und teuer angefühlt hatte, auch wenn das Muster und die Farbe schlicht und unauffällig gehalten waren.

»Tut es sehr weh?«, hörte ich Taehyung im nächsten Moment fragen und lenkte meine Aufmerksamkeit deshalb auf ihn. »Komm, ich werde deine Wunden versorgen, sonst entzünden sie sich.«
Direkt weitete ich meine Augen, als er wirklich Anstalten machte, den Kapuzenjungen mitzunehmen und legte deshalb meine Hand auf seinen Arm. »Müssen wir den wirklich mitnehmen? Nach Hause?«

Allerdings bekam ich nur einen bösen Blick als Antwort und schnalzte genervt mit der Zunge, bevor ich den beiden schließlich durch die Menschenmenge folgte. Eigentlich war Taehyungs übertriebene Fürsorge ja ganz niedlich, aber er konnte doch nicht einfach irgendeinen fremden Jungen mit nach Hause nehmen. In unserer Gesellschaft musste man immer achtsam sein und nur weil er jung und lieb wirkte, musste es nicht bedeuten, dass er nicht vielleicht auch ein gnadenloser Mörder war. Heutzutage musste man mit allem rechnen.

Doch jetzt mit Taehyung zu diskutieren, schaffte auch niemand, weshalb ich meine Arme hinter dem Kopf verschränkte und den beiden einfach folgte.
Irgendwann lichteten sich die Massen, als wir in das Innere der Stadt kamen, da sich noch immer alle im Schlosshof oder dessen Nähe aufhielten. Somit konnte ich endlich ein wenig durchatmen und Taehyung ließ auch endlich den Jungen los, welchen er an seinem Handgelenk hinter sich hergezogen hatte, wie er es sonst immer bei mir tat.

»Sagt, wohin führt Ihr mich?«, erklang seit dessen Entschuldigung das erste Mal seine Stimme und wieder runzelte ich nachdenklich über seine Wortwahl die Stirn. Das war doch nicht normal..
»Zu uns nach Hause~«, beantwortete Taehyung fröhlich und hüpfte regelrecht vor uns herum, worüber ich auch nur noch den Kopf schütteln konnte. Hatte der wirklich gar keine Schmerzen?

»Zu..Euch nach Hause?«, wiederholte der Junge mit der Kapuze zögerlich, beinahe ängstlich und ich beobachtete auch, wie er schützend seine Arme um den Oberkörper schlang. »Was habt Ihr da mit mir vor?«
Nun blieb Taehyung doch verwundert stehen und drehte sich mit großen Augen nach hinten, da er ein paar Schritte vor uns hergelaufen war. »Na, ich sagte doch, wir verarzten deine Wunden. Jimin ist manchmal echt ein ungehobelter Kerl, aber wenn du ihn erst einmal kennst, bemerkst du sein gutes und weiches Herz.«

Über diese Aussage knurrte ich nur leise und verzog leicht das Gesicht, als wir weiter gingen und der Kleine nun neben mir herlief. Mir entging natürlich sein Blick auf mir nicht, weshalb ich ebenfalls zu ihm sah und er schnell seine Augen gen Boden richtete. »V-Vielen Dank, dass Ihr mir helfen wollt. Bisher seid Ihr die nettesten Menschen, denen ich außerhalb der Schlossmauern begegnet bin.«

Im nächsten Moment schlug er erschrocken, als hätte er etwas wichtiges verraten, seinen Handrücken vor den Mund und machte mich nur noch skeptischer, als ich sowieso schon war. Taehyung lief weiter unbekümmert vor uns her und hatte wohl nicht zugehört, aber ich packte den Jungen an seinem Arm und drehte ihn zu mir.

»Was willst du damit sagen? Wo kommst du her?!«

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⏰ Última atualização: Sep 20, 2020 ⏰

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𝐅𝐨𝐫𝐛𝐢𝐝𝐝𝐞𝐧│ᴊɪɢɢᴜᴋOnde as histórias ganham vida. Descobre agora