𝐈𝐍 𝐋𝐎𝐕𝐄 𝐖𝐈𝐓𝐇 𝐓𝐇𝐄 𝐁𝐀𝐃𝐁𝐎𝐘 | pjm.myg ✓

¹¹ ▪︎our secret▪︎

Langsam nicke ich und versuche das Gedankenchaos aus meinem Kopf zu verbannen.

Träge stehe ich auf und mache mich mit den anderen auf den Weg in das Schulgebäude. Meine Hand liegt in Ambers und sie führt mich.

Ich stolpere ihr einfach hinter her, in Gedanken völlig woanders.

Wie soll ich Suga jetzt gegenüber treten?

Was ist mit dem homophoben Typ aus unserer Klasse?

So komplett in Gedanken versunken merke ich garnicht, wie wir vor unserem Klassenzimmer angekommen sind.

"Du schaffst das schon", ermutigt mich Amber noch, mir zuversichtlich zulächelnd, dann lässt sie meine Hand los und macht sich mit Chanbaek auf den Weg zu ihrem eigenen Klassensaal.

Nochmal tief durchatmend spüre ich Jungkooks Hand beruhigend auf meiner Schulter, bevor er sie an die Türklinke legt.

Verunsichert richte ich meinen Blick nach unten. Das wir so um die zehn Minuten zu spät sind, macht die ganze Situation auch nicht besser.

Jungkook drückt die Klinke endgültig herunter und wir huschen schnell in den Klassenraum.

Etwas unbeholfen stehen wir vor der Klasse und haben anscheinend  gerade eine Besprechung unterbrochen.

Die Lehrerin sieht ziemlich genervt aus und reibt sich gerade mit der Hand über die Stirn, bevor sie uns bemerkt und zu uns rüber schaut.

"Ah, Jimin, gut, dass du da bist." Augenblicklich liegen die Blicke der ganzen Klasse auf mir und ich hebe meinen Kopf.

Ich?

"Anscheinend hat Suga Jae geschlagen und du hast es gesehen?"

Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen und mein Blick gleitet zu dem homophoben Typ, Jae anscheinend, dessen Auge etwas blau angeschwollen ist.

Trotzdem hat er die Arme verschränkt und grinst, doch sobald die Lehrerin zu ihm schaut, blickt er ganz mitleiderregend drein.

Innerlich rolle ich mit den Augen. Klar, dass er das ganze jetzt so rum dreht. Das Suga ihm nur eine verpasst hat, weil er gerade dabei war, jemand anderen zu verprügeln, hat er natürlich nicht erwähnt.

Schüchtern richte ich meinen Blick in Richtung hinterer Ecke unseres Klassenzimmers, wo sich Sugas und mein Sitzplatz befindet.

Er hat die Arme auf dem Tisch verschränkt und seinen Kopf auf diesen abgelegt, die Kapuze seines schwarzen Hoodies halb über das Gesicht gezogen.

Teilnahmslos schaut er die Wand an.

Mit zusammengepressten Lippen überlege ich, was ich sagen soll, in gewisser Weise stimmt es ja, dass Suga ihn geschlagen hat, aber da ist ja auch noch der Grund weshalb er es gegan hat.

In meinem Kopf blitzt der Gedanke auf, allen einfach die Wahrheit zu sagen.

Mein Blick kreuzt den von Suga, fast unmerklich schüttelt er den Kopf, als wüsste er, was in meinen Gedanken vorgeht.

Abwartend schaut die Lehrerin mich an. Taekook hat sich längst wieder auf ihre Plätze begeben. Und ich stehe hier bestimmt schon seit einer halben Minute und sage absolut garnichts.

So langsam verschwindet das Grinsen aus Jaes Gesicht und er schaut mich fast schon bedrohlich an.

Mit kleinen Schritten mache ich mich schließlich auf den Weg zu meinem Platz.
"Das stimmst so nicht. Jae hat grundlos angefangen Suga zu schlagen, alles was Suga getan hat, war Notwehr."

Auf meinem Platz angekommen setze ich mich gemächlich auf meinen Stuhl und nehme die Stille wahr, die sich gebildet hat.

Den Schülern hat es die Sprache verschlagen, die Lehrerin wirkt so, als könnte sie meine Worte nicht ganz verarbeiten.

"A-also, nun ja...wenn das so ist, wird das natürlich Folgen für dich haben, Jae."

Träge und etappenweise bringt die Lehrerin diese Worte heraus und wendet sich dann schnell wieder ihrem Unterricht zu.

Jaes wutentbrannter Blick schnellt zu mir und ich bekomme sofort eine Gänsehaut. Er ist wirklich furchteinflößend.

Er zeigt mir den Mittelfinger, da nehme ich hinter mir eine Bewegung wahr.

Der schöne Junge hinter mir hat sich aufgerichtet, zeigt Jae ebenfalls den Mittelfinger und tut so, als würde er an seinem Finger lecken.

Sofort werde ich rot und senke sofort meinen Blick, allerdings kann ich Jaes aufgebrachtes Gesicht noch sehen und muss deshalb leicht grinsen.

Langsam lege ich mich meinen Kopf auf meinen verschränkten Armen ab und betrachte Suga schamlos.

Als er meinen Blick bemerkt, geht er in dieselbe Position und schaut mich ebenfalls an.