⁶² ▪︎statement▪︎

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Verstehend nicke ich, drücke den Jungen neben mir unterbewusst noch ein bisschen näher an mich ran und lege meinen Kopf auf seinem ab.

Suga kuschelt sich noch ein bisschen enger an mich, seine Hand verschränkt sich mit meiner. Sanft streiche ich mit meinem Daumen über seinen Handrücken.

Für eine Weile ist es still, es scheint, als wären alle in ihre eigenen Gedanken versunken. So auch ich.

Ich denke an den Moment zurück, als wir in der Schule saßen und ich zum ersten Mal Verletzungen bei ihm gesehen habe.

Damals dachte ich noch, dass es von irgendwelchen Prügeleien kommt, die er auch noch angestiftet hätte.

Dabei war er die ganze Zeit häuslicher Gewalt ausgesetzt. So ganz fassen kann ich es nicht.

"Wissen deine Eltern eigentlich Bescheid, also wo du bist?", wirft Jin irgendwann ein.

"Oh shit", rutscht es mir heraus, sofort läuft es mir kalt den Rücken herunter. Meine Eltern!

"W-wie viel Uhr haben wir?", schluckend sehe ich Jin an.

Er kratzt sich im Nacken. "11 Uhr vormittags."

Mist. Mist. Mist. Es ist schon der nächste Tag, ich war über Nacht weg, ohne das meine Eltern Bescheid wussten, sie sind bestimmt krank vor Sorge.

Panik macht sich in mir breit, mein Bauch zieht sich unwohl zusammen.

"Hey, ganz ruhig. Gib mir die Nummer von euch zuhause. Du bist wahrscheinlich immer noch total fertig, ich ruf bei deinen Eltern an und erkläre ihnen alles", fürsorglich lächelt er mich an.

Seine Worte lassen mich wieder ein bisschen beruhigen, mein Herzschlag fährt auf eine normale Frequenz herunter.

Leicht nicke ich, sage Jin die Nummer, bevor er mit dem Telefon aus dem Raum geht.

Namjoon rutscht nun von der Sessellehne auf die Sitzfläche, mustert mich einen Moment überlegend.

"Willst du vielleicht was frisches zum Anziehen haben? Du trägst immernoch die Sachen von gestern. Sugas Klamotten werden dir wohl eher nicht passen, aber Hoseoks könnten gehen", er wirft einen auffordenden Blick zu Hoseok, welcher leicht nickt.

"Ähm, ja, gerne", antworte ich, löse mich vorsichtig von Suga, um Hoseok in sein Zimmer zu folgen.

Sanft streiche ich über seine Haare. "Ich bin in fünf Minuten wieder da, okay?"

Spielerisch kraule ich ihn für einen kleinen Moment unter seinem Kinn, was seine Miene erhellen lässt. Zaghaft nickt er.

Schnell tapse ich Hoseok hinterher die Treppen hoch, welcher schon vorgegangen ist und folge ihm in sein Zimmer.

Schüchtern bleibe ich auf etwa ein Meter Entfernung stehen und spiele hinter meinem Rücken mit meinen Fingern.

Die geöffnete Schranktür versteckt Hoseoks Front.

"Wenn du Suga wehtust, werde ich dich eigenhändig umbringen", er klappt die Schranktür zu, schaut mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Leicht muss ich schlucken. Nervosität breitet sich in meinem Körper aus. Kurz sammle ich mich innerlich, bevor ich seinen Blick fest erwidere.

"Wenn ich Suga wehtun sollte, würde ich mich selbst umbringen."

𝐈𝐍 𝐋𝐎𝐕𝐄 𝐖𝐈𝐓𝐇 𝐓𝐇𝐄 𝐁𝐀𝐃𝐁𝐎𝐘 | pjm.myg ✓Where stories live. Discover now