S.M.|| Bad Reputation - Shawn Mendes Fanfiction

30 - Potenzial

"Aber zuerst.." begann er und zeigte auf meine Stirn. Ich atmete tief durch und mied Blickkontakt.

"Die Frau, die mich gestern abgeholt hat war Judy. Meine Pflegemutter. Und sie ist nicht sonderlich nett.
Sie hat gestern Panik bekommen, dass ich bald von der Schule fliege, denn wenn das passiert wird es dem Jugendamt gemeldet und ich würde wahrscheinlich wieder im Heim landen." erklärte ich ihm und er sah mich aufmerksam an.

"Das klingt eigentlich so, als würde sie dich nicht verlieren wollen." sagte Shawn, doch in seiner Stimme hallte Unsicherheit mit.
Er hatte sie schließlich selbst gesehen und mehr oder weniger kennen gelernt.

Ich lachte kurz ironisch auf.

"Es ist das Kindergeld, das sie nicht verlieren möchte. Ich bin ihr egal.",  ich zuckte mit den Schultern, denn eigentlich traf es mich nicht.
Sie ist mir auch egal, trotzdem braucht sie mich nicht so zu behandeln.

"Wow, das ist echt unmenschlich. Was ist dann passiert?"

"Wir haben uns angeschrien und dann hab ich ihr gesagt, dass ich froh bin, dass sie keine eigenen Kinder bekommen kann. Ich weiß, das war nicht in Ordnung aber ich war so sauer. Ich hätte es nicht sagen sollen, doch das ist kein Grund.." redete ich mich in rage, doch dann stoppte ich.

"Kein Grund für was?"

"Da stand eine leere Bierflasche. Die hat sie nach mir geworfen." gab ich schließlich zu und Shawn nahm ein bisschen Abstand zu mir, während er mich ungläubig ansah.

"Ist das dein Ernst?" fragte er. Ich nickte stumm.

Wieder legte er seine Hand an meine Wange und strich mir vorsichtig eine Strähne hinters Ohr. Er sah sich meine Verletzungen ganz genau an, was mir ziemlich unangenehm war.

"Das tut mir so leid.." hauchte er und erst jetzt realisierte ich, wie nah wir Beide uns waren.

"Wir müssen Irgendwas dagegen tun, du kannst da nicht bleiben." sagte er nun wieder in einer normalen Lautstärke und ich schüttelte den Kopf.

"Nein. Wir können nichts tun. Ich will nicht zurück ins Heim, das ist wirklich kein Spaß dort. Und ich kann Bacardi nicht alleine bei Judy zurück lassen." erwiderte ich.

"Bacardi?" fragte er verwirrt und ich lächelte leicht.

"Meine Pflegeschwester. Emily?" half ich ihm auf die Sprünge und er nickte verstehend.

"Ich muss das mit den Namen nicht verstehen, oder?" er zog die Augenbrauen zusammen und sah mich leicht schmunzelnd an.

Er schafft es auf eine seltsame Art und Weiße immer, mich zum Lächeln zu bringen.

"Noch so ne Judy Geschichte.." deutete ich an, schüttelte jedoch den Kopf.

"Ich würde liebend gern alle deine Geschichten hören." sagte er sanft und sah mir tief in die Augen.

"Was stimmt nur nicht mit dir?" fragte ich leise.

"Wieso?" lachte er nun.

Ich mag sein Lachen, es bringt Licht in meine Welt.

"Wieso? Na weil.." begann ich, doch dann lachte ich kurz ironisch.
"Alles um dich herum schreit, du solltest dich von mir fern halten und was tust du?" fragte ich vorwurfsvoll.

"Ich entscheide einfach gerne für mich selbst." er zuckte mit den Schultern und grinste dann wieder.

Er zog sein Handy aus der Hosentasche, tippte Etwas darauf rum und hielt es mir dann entgegen.