48 - Mit Gefühl

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Als wir uns lösten, waren unsere Gesichter noch nah beieinander.

Mein Mund stand leicht offen und ich sah zwischen seinen Augen hin und her.

Er hatte mich geküsst.
Er hatte den ersten Schritt gemacht und mich aus freien Zügen geküsst.

Ich biss mir auf die Lippe und lächelte leicht.

Ich lehnte mich wieder zurück in meinen Sitz, drehte meinen Kopf zum Fenster und grinste weiterhin vor mich hin.

"Geht doch.." murmelte Shawn ebenfalls schmunzelnd, startete den Wagen erneut und fuhr den restlichen Weg, bis wir bei der Bibliothek ankamen.

Unsicher stieg ich aus dem Auto und starrte das große Gebäude an.

"Hast du überhaupt einen Plan?" fragte ich skeptisch, als Shawn ebenfalls ausstieg und das Auto zusperrte.

"Jap." antwortete er und ging gelassen auf die Bibliothek zu.

Ich folgte ihm dezent paranoid, da ich alle zwei Sekunden in eine andere Richtung sah, um auszuschließen, dass uns Jemand beobachtete.

"Und wie sieht der aus?" fragte ich leise.

"Wieso redest du heute so viel?" fragte er lachend und sprach in einer normalen Lautstärke.

Hat er denn gar keine Angst erwischt zu werden?
Moment, was hat er gerade gesagt?

"Hey!" beschwerte ich mich flüsternd und schlug ihm gegen den Arm.

Er lachte nur wieder und wir kamen vor der großen Eingangstür zum Stehen.

Na jetzt bin ich mal gespannt, auf seinen super Plan.

"Und jetzt?" fragte ich.

Wie stellt er sich das eigentlich vor? Dass wir hier ankommen, einfach reinspazieren und die Akte finden?

Er griff in die Tasche seiner Jeansjacke und holte einen Schlüsselbund heraus, mit dem er vor meinem Gesicht rumfuchtelte.

Es dauerte kurz, bis er den bestimmten Schlüssel gefunden hatte, doch dann steckte er den Schlüssel in die Tür, drehte ihn rum und hielt mir plötzlich die Tür auf.

"Was.." begann ich, doch Shawn schob mich einfach in das Gebäude und schloss die Tür hinter uns schnell wieder.

Nun war es stockdunkel.
Was passiert hier eigentlich gerade? Ich komm überhaupt nicht mehr mit.

"Warte.." murmelte er, bevor mich das Licht seiner Handy Taschenlampe blendete.

Ich kniff die Augen zusammen und versuchte mich mit meiner Hand vor dem Licht zu schützen.

"Ups.." lachte er und nahm endlich das Licht aus meinem Gesicht.

Ich nahm ebenfalls mein Handy raus und machte die Taschenlampe an, damit wir mehr Licht hatten.

"Kannst du mir erklären, woher du jetzt einen verdammten Schlüssel hast?" fragte ich aufgebracht, als ich den ersten Schock verarbeitet hatte.

"Denkst du wirklich ich breche hier ein?" fragte er, anstatt mir zu antworten.

"Das ist absolut nicht, worauf ich hinaus wollte. Wie kommst du an den Schlüssel?"

Natürlich bin ich überglücklich hier drin zu sein und gleich meine Akte in den Händen halten zu können.

Und theoretisch wäre es mir auch egal gewesen einzubrechen und mich strafbar zu machen.

Wobei ich fast sicher bin, das hier gilt ebenso als Straftat.

S.M.|| Bad Reputation - Shawn Mendes FanfictionWhere stories live. Discover now