Kapitel 3 - Entführt

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Die Luft war kühl und feucht. Eigentlich hätte ich frieren müssen, doch mein Blut strömte warm durch meinen Körper, mein Puls war hoch. Ich summte und tanzte, wie eine Fee,  die Wege entlang. Ich ging durch den Stadtpark der nur mäßig beleuchtet war. Plötzlich hörte ich ein rascheln. Es war vermutlich ein Eichhörnchen oder eine Katze.

Ich lief etwas schneller, ich fing an paranoid zu werden und Schritte zu hören. Ich drehte mich immer wieder um, doch konnte niemanden sehen. Ich war schon fast zu Hause, als ich zu  rennen begann. Nur noch diese eine Gasse. Mein Puls war gefühlt auf 200 und meine Atmung unregelmäßig.
Ich musste nur kurz - nur kurz eine kleine Pause machen. Urplötzlich tauchte ein Schatten auf, ich wollte gerade schreien,  doch er hielt mir ein Tuch vor Mund und Nase. Dann wurde mir schwarz vor Augen.

Das erste was ich wieder wahrnahm war ein muffiger Geruch. Ich öffnete langsam die Augen und sah mich um. Ich saß in einem Raum, welcher vollgestellt war mit allen erdenklichen  Möbeln. Ich schlussfolgerte, dass es ein Keller sein musste, denn keine 10 Schritte von mir entfernt führte eine Treppe nach oben. Bis auf eine kleine flackernde Nachttischlampe besaß dieser Raum keinerlei Lichtquellen,
doch das störte mich alles nicht.
Ich hatte Angst, bekam Panik und spürte wie mir Tränen in die Augen stiegen.
Wo war ich?
Was sollte ich hier?
Ich schluchzte und versuchte meine Hände zu befreien die mit Kabelbinder an ein Heizungsrohr gebunden waren. Mein  schluchzten würde immer lauter, es wurde zu einem bitterlichen Heulen.
Ich zerrte eine ganze Weile bis ich erschöpft in mich zusammensank, ich hätte einfach keine Kraft mehr.
Plötzlich hörte ich Schritte die sich näherten. Ich wurde wach, voll Adrenalin und setzte mich auf.
Ich hörte wie sich ein Schlüssel im Schloss drehte. Meine Augen weiteten sich.
Wer würde jetzt wohl durch die Tür treten?
Die Tür öffnete sich mit einem Schwung und schlug gegen die Wand. Der Lärm war ohrenbetäubend laut. Ich zuckte zusammen. In der Tür stand ein großer Mann, welcher aussah wie ein Schrank. Mit seinem weißen Hemd und einer schwarzen Lederjacke stampfte er die Treppe herunter und machte ein großes Licht an. Ich kniff meine Augen zusammen.
,,Wen haben wir denn da? Die Prinzessin ist erwacht, willkommen"
Begrüßte er mich mit tiefer Stimme und lachte höhnisch.
,,W-Was soll ich hier? Lassen Sie mich gehen! Sie dürfen mich hier nicht festhalten!" Brachte ich mit der Kraft raus die ich noch besaß.
Der widerliche Typ lachte erneut,
,,Als ob ich das nicht wüsste Püppchen, aber du bleibst nicht lang, der Chef hat gesagt wir sollen dich mitnehmen."
Ich erstarrte.
Der Chef? Wir? Mitnehmen, wohin?
Er kam ein Stück näher. Er roch nicht gerade angenehm, geschweige denn sein Atem der mir entgegenschlug als er sagte:
,,Wir können es gerne auf die leichte Tour machen, aber wenn du dich wehrst..."
Doch ich hatte nicht vor mich zu ergeben. Ich trat um mich und brüllte, doch er zog ein Tuch aus seiner Lederjacke und hielt es mir ins Gesicht. Erneut wurde alles Dunkel.

GefesseltWhere stories live. Discover now