Kapitel 7 - Der Fluchtversuch

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Ich sah mich panisch um. Ich musste schnell sein bevor er wiederkommen würde. Zuerst die Vordertür, verschlossen...natürlich. Ich rannte durch die Zimmer auf der Suche nach einer Hintertür, doch auch dort hatte ich keinen Erfolg. Plan C, durch ein Fenster. Tatsächlich öffnete sich das Küchenfenster. Ich kletterte auf die Küchenzeile und quetschte mich hinaus. Leichter als ich erwartet hatte.

Ich rannte los, musste Hilfe suchen. Ich schrie um Hilfe doch es war keine Menschenseele zu sehen. Meine Augen weiteten sich als ich in der Ferne ein Auto kommen sah. Ich hielt es an, ein Mann in seinen 30ern saß am Steuer. Ich keuchte ihn an
,,Bitte, sie müssen mir helfen. Ich wurde entführt. Rufen sie die Polizei...."
Er nickte und ließ mich in sein Auto steigen. Doch wir fuhren nicht lange, nein wir hielten vor dem altbekannten Haus. Ich wurde nervös.

Ich fragte:,,Warum halten wir an?"
Doch er grinste nur und sagte:,,Du dachtest wohl du könntest so leicht entkommen... falsch gedacht kleine." Er lachte leise. ,,Du kannst ihm nicht entkommen. Du gehörst jetzt ihm!"
Mit diesen Worten riss er die Autotür auf und ging um das Auto herum. Panik brach aus. Ich versuchte den Sicherheitsgurt zu öffnen, verflixt er klemmte. Gerade als ich mich von dem Gurt befreit hatte riss, der mir immernoch fremde Typ, die Beifahrertür auf. Ich versuchte mich auf den Rücksitz zu schmeißen, mich zu wehren, doch es half alles nichts. Er griff nach mir und packte mich grob am Arm. ,,Gib es auf! Du machst alles nur noch schlimmer!" brüllte er mich an. Schlimmer konnte es doch gar nicht werden. Er zog mich mit Gewalt aus dem Auto und in Richtung des Hauses. Ich schrie so laut ich könnte, doch es half alles nichts. Wir waren noch nicht einmal an der Tür, da wurde diese schon geöffnet. Er stand im Türrahmen. Wie ist er so schnell wieder zurückgekommen? Mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck stand er da, als hätte ich etwas falsches getan. Aber das war mein Fluchtversuch in seinen Augen warscheinlich auch.
,,Guck mal Lennard, wen ich zufällig aufgegriffen habe." Wieder lachte er schadenfroh. Er wollte mich grade ins Haus zerren, doch ich konnte mich losreißen. Doch es gab kein Entkommen. Ich wurde endgültig wieder in das Haus gezerrt. Mein ,,Besitzer" übernahm nun wieder die Macht über mich und schickte seinen Kumpel weg.
Mir war fast klar wohin er mich nun bringen würde. Zurück nach unten, zurück in den Keller.
Er öffnete die Tür, doch anstatt mich normal hinunter zu begleiten hatte er andere Pläne. Er gab mir einen Stoß und ich fiel...
Ich flog. Angst und Tränen standen mir im Gesicht. Es dauerte nicht lange bis mein Kopf auf dem Boden auftraf.
Schwarz, es war alles schwarz, ich fiel in Ohnmacht. Innerlich wünschte ich mir nur noch, nie wieder aufzuwachen. Einfach zu sterben. Ich wollte so nicht weiterleben, ich konnte so einfach nicht leben.
Ich weiß nicht mehr wie lange ich ohnmächtig war. Als ich wach wurde lag ich jedoch immernoch auf dem kalten Boden. Ich wollte mich gerade aufrichten, doch mein Körper gab nach, erneut viel ich auf meinen Hinterkopf. Der Schmerz war unerträglich. Ich war am Ende. Dicke Tränen rollten an der Seite mein Gesicht herunter und tropften auf den Boden. Was soll ich nur tun? Ich würde in diesem Haus wohl oder übel sterben müssen.

GefesseltWhere stories live. Discover now