Kapitel 8 - Lennard

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Er hatte also Kompliezen die ihm halfen, was es mir nicht gerade einfacher machte. Es war dadurch geradezu unmöglich zu entkommen, oder?
Aber ich hatte eine Antwort bekommen. Ich kannte nun seinen Namen ~Lennard~.
Mein Schädel pochte, drohte gar zu explodieren. Plötzlich wurde die Tür nach oben geöffnet. Licht drang in den Keller, weshalb ich meine Augen zukniff. Doch anstatt mich nach oben zu rufen kam er die Treppe herunter. Er ging auf mich zu und packte mich am Hals.
,,So Prinzessin, jetzt siehst du was passiert wenn du entkommen willst. Es bringt dir nichts außer Schmerzen, also lass es einfach sein. Ok?" sagte er leicht aggressiv und blickte mir dabei starr in die Augen. Er lies los und Luft strömte erneut in meine Lungen. Er hatte wirklich keine Gnade.

Ich keuchte:,,Warum das alles, Lennard?"
,,Wie hast du mich gerade genannt?"
,,Lennard..." Ich zögerte.
,,Nennne mich nie wieder so, verstanden? Ich bin dein Meister, also nennst du mich auch so!"

Mit diesen Worten gab er mir eine Ohrfeige. Ahhh mein Kopf....
,,Komm mit hoch, du hast Aufgaben zu erledigen."
Ich sah zu Boden und nickte leicht.
Ich schleppte mich die Treppe hinauf. Ich folgte ihm in die Küche, wo er mir einen Zettel vor der Nase, auf den Tisch knallte. ,,Es gibt hier strenge Regeln, ist das klar? Lese sie dir schnell durch und dann machst du meine Wäsche."
Mit diesen Worten verließ er den Raum. Ich nahm den Zettel. Die Schrift darauf war kaum lesbar.
       Regeln
1. Alles was ich sage ist richtig und muss befolgt werden
2. Keine Fluchtversuche!
3. Alle aufgetragenen Arbeiten müssen zu meiner völligen Zufriedenheit ausgeführt werden
4. Bei Regelverstößen drohen Strafen
5. Pausen dürfen nur mit Erlaubnis geschehen
6. Die letzte Tür hinten links im 2. Stock ist absolut Tabu
7. Es darf nichts kaputt gemacht werden
8. Dein Meister darf nicht beim richtigen Namen genannt werden

Das waren also die Regeln, an die ich mich nun halten musste. Um Regel 3 direkt zu erfüllen ging ich in das Badezimmer, wo die Waschmaschine stand. Angeekelt schmiss ich Stück für Stück seine dreckigen und stinkenden Klamotten hinein. Dann schloss ich die Tür und stellte sie an. Ich dachte an zu Hause, an meine Familie. Bei dem Gedanken schmerzte mir mein Herz. Doch lange Zeit mir darüber Gedanken zu machen, hatte ich nicht, denn schon im nächsten Moment rief der Typ aus dem Wohnzimmer:,,Jetzt mach schon du nutzloses Stück. Du bist das Geld nicht wert, was ich für dich bezahlt habe, wenn du nur faul rumsitzt."
Ich verlor also keine Zeit und ging zielsträbig in das Wohnzimmer. Er stand am Fenster und rauchte eine Zigarette.
,,Komm her!" befahl er mir. Ich ging vorsichtig zu ihm. Dann ergriff er plötzlich meinen Arm und hielt ihn fest, so fest dass es wehtat.
Dann nahm er mit der anderen Hand seine Zigarette aus dem Mund und drückte den immer noch  glühenden Stummel auf der Innenseite meines Unterarmes aus. Es brannte und tat abscheulich weh, ich stöhnte leicht auf vor Schmerz. Meine Haut wurde rot. Nachdem er sie ein paar mal hin und her gedreht hatte, war er sich schließlich sicher, dass sie aus war und nahm sie herunter. Mein Arm hatte eine rote, runde Brandwunde.
Er ließ meinen Arm los und lief an mir vorbei in die Küche als wäre nichts passiert.
,,Was ein krankes Arschloch" dachte ich mir.
Den restlichen Tag hatte ich noch allerhand zu tun und ich war am Abend vollkommen erschöpft. Doch mein Arm quälte mich den ganzen Tag, wenn auch nicht schlimmer als Lennard selbst.
Am Abend sperrte er mich erneut in den Keller.
Den dunklen, kalten, vertrauten Keller mit dem Boden aus Beton...

GefesseltWhere stories live. Discover now