Kapitel 6 - Aufgaben

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Ich hörte Schritte, sie kamen näher. Der Schlüssel wurde im Schloss gedreht und die Tür ging auf. Selbstgefällig stand er in der Tür.
,,Hast du sich endlich beruhigt?"
Ich sah ihn nicht an, würdigte ihn keines Blickes. Ich hörte wie er die Treppe hinabstieg. Ich bekam Panik und rutschte automatisch in die nächst beste Ecke. Er blieb stehen und hob die Hände. ,,Beruhig dich Prinzessin."
Er schmiss mir eine Menge Stoff entgegen.
,,Zieh das an und komm dann hoch es steht Arbeit an"

Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand. Die Tür ließ er dabei offen stehen. Ich nahm die Kleidungsstücke die vor mir lagen. Es war ein sauberes Shirt und eine Jeans. Ich sah nach oben zur Tür. Ich ging die Stufen hinauf und schloss die Tür, anschließend zog ich mir in Ruhe die Klamotten an. Nur das Shirt war etwas zu weit.

Ich musste mich selbst dazu zwingen nach oben zu gehen, denn ich hatte zu viel Angst davor was passieren würde,  wenn ich es nicht täte. Ich stand also nun im Flur. Meine Augen schmerzten ein wenig von dem Licht, dass durch die Fenster drang.
Ich sah mich um, niemand zu sehen.
Vorsichtig schlich ich zur Tür und drückte die Klinke herunter. Die Tür war verschlossen.
Enttäuscht sah ich mich um. Eine Treppe führte nach oben und ein Raum grenzte an den Flur an. Ich ging in diesen Raum und stellte fest, dass es eine Art Esszimmer war. Mit der hellgrünen Tischdecke und dem Blumenstrauß auf dem Tisch sah es ganz freundlich aus. Ich wagte mich zum nächsten Raum. Es war die Küche. Ich überlegte nach Essen zu suchen, doch traute mich nicht.
Im letzten Raum der in der unteren Etage war saß er dann. Im Wohnzimmer. Es besaß einen Kamin und große Bücherregale. Er selbst saß in einem großen roten Ohrensessel und las Zeitung. Er blickte auf mit einem verachtenden Blick.
,,Da bist du ja endlich. Das wurde ja auch mal Zeit. Die Arbeit macht sich ja schließlich nicht von allein. Als erstes machst du mir jetzt erstmal etwas zu essen."
Befahl er mir. Mit zittriger Stimme fragte ich ihn ,,W-Was denn genau?"
,,Ist mir doch egal hauptsache es schmeckt und verunstalte mir ja nicht die Küche. Räum sie danach gleich auf! Hast du kapiert?" Ich nickte und drehte mich um. Ich öffnete den Kühlschrank. Es war kaum etwas darin, aber genug um ihm ein Brot zu schmieren. Ich gab mir viel Mühe dabei. Ich brachte ihm den Teller. Er legte seine Zeitung bei Seite und nahm den Teller entgegen. Hungrig biss er hinein. ,,Ist in Ordnung. Ist die Küche auch wieder aufgeräumt?" Ich nickte. Ich traute mich nicht etwas zu sagen. ,,Hier für dich" sagte er und schmiss mir einen Apfel zu. Ich fing ihn und verschlang ihn. Ich genoss den Apfel mit jedem Bissen.
,,So, ich gehe gleich einkaufen und wenn ich wieder zurück bin hast du alles von der To-Do-Liste abgearbeitet verstanden?"
Führ er mich an. Ich sah ihn einfach nur an.
,,Ob du mich verstanden hast, hab ich gefragt?"
Ich nickte schnell.
,,Wenn nicht alles fertig ist dann gnade dir Gott!"
Mit diesen Worten stand er auch und verließ das Wohnzimmer. Im Flur zog er sich Schuhe und einen Mantel an und verließ dann das Haus. Nun war ich komplett alleine. Sollte ich einen Fluchtversuch starten?

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Hallo Leute,
zunächst einmal danke für die vielen Kommentare und Votes. Es freut mich riesig, dass es euch gefällt. Deshalb wollte ich wissen ob ihr die Idee gut findet:
Ich möchte diese Geschichte nicht großartig in das Erotikgenre drücken sondern eher beim Horror/Thriller bleiben. Was haltet ihr davon?
Schreibt mir!

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