Ein neuer Job

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Roses Sicht: 

Beschäftigt klickte ich mich durch die Job-Angebote, die es momentan so in der Innenstadt gab. Es wurde Zeit, dass ich auch die vorgegebenen Absichten meiner Rolle verfolgte, nicht, dass meine Mitbewohner noch misstrauisch werden würden.....

Außerdem brauchte ich Zeit. Zeit, um mit mir wieder etwas ins Reine zu kommen. Mein Gefühlsleben spielt momentan nämlich verrückt und ich weiß eigentlich gar nicht mehr wohin mit all meinen Emotionen.

Auf der Homepage eines kleinen Cupcake Cafes, fand ich wonach ich suchte. „Küchenhilfe gesucht!", stand da in elegant geschwungenen Buchstaben. „Na endlich", seufzte ich und speicherte zufrieden die angegebene Telefonnummer. Schnell tippte ich eine Bewerbungsnachricht und drückte auf senden.

Mit meinem Blick auf mein Display gerichtet, schlenderte ich um die Ecke und rempelte wohl einen der Jungs an. „Sorry", murmelte in Gedanken und wollte gerade weiter ins Wohnzimmer gehen, als mit der jemand an der Rückseite meiner Jeansjacke packte und zurückzog.

„Hey", beschwerte ich mich und sah in die sanften Augen von Jin. „Oh, hey", verbesserte ich schnell meine Ausdrucksweise und wich einen Schritt zurück. „Rose, hast du kurz Zeit? Ich würde dich gerne etwas fragen?" Was würde er wissen wollen? Sein besorgter Gesichtsausdruck verunsicherte mich.

Gerade wollte ich antworten, als mein Handy klingelte. Ich sah zu Jin auf. „Geh nur ran", lächelte er freundlich. Es war eine Nummer, die ich noch nicht eingespeichert hatte. Wer konnte das sein? Neugierig hob ich ab.

„Hallo?" „Ja, guten Tag, hier ist Conny, von „Connys Cupcakes". Ich habe gerade dein Bewerbungsschreiben gelesen und wollte fragen, ob du gleich jetzt bei uns anfangen kannst? Wir haben gerade einen totalen Andrang und wir könntenecht jede Unterstützung gebrauchen!"

„Das ging aber schnell", lachte ich. „Ja, ich weiß, aber uns brennt wirklich der Hut", hörte ich Conny verlegen kichern. Ich sah auf die Uhr. „Ja also ich kann eigentlich schon sofort kommen. Wenn ich jetzt losfahre, dann bin ich etwa in einer halben Stunde beim Cafe!" „Oh ja, das wäre perfekt", keuchte sie erleichtert und ich hörte wie die Glocke der Ladentür im Hintergrund klingelte.

„Bitte wenden sie sich doch an den Kollegen", meinte Conny schnell und ich hörte wie eine Männerstimme im Hintergrund den neuen Kunden begrüßte. „Also, du heißt Rose, oder?" „Ja." „Danke, Rose, du bist wirklich unsere Rettung!" „Na dann bis gleich, ich fahre dann jetzt los", verabschiedete ich mich. „Nochmal, danke", reif Conny in denn Hörer, dann legte sie auf.

„Wer war denn das?", erkundigte sich Jin verwundert, der die ganze Zeit interessiert gelauscht hatte. Ich grinste breit. „Rate, wer seid gerade eben einen Job hat!" Jin sah mich aus großen Augen an. „Im Ernst?" Ich nickte. „Hey, das ist ja super", lächelte er und boxte mir kumpelhaft gegen die Schulter.

„Nur, ich muss jetzt leider sofort los. Sie brauchen Hilfe, weil das Cafe völlig überlaufen ist!" Jin sah mich ein wenig enttäuscht an. „Wir reden nachher, ja?" Ich zwinkerte ihm aufmunternd zu.

Ich wollte gerade gehen, da viel mir etwas ein, dass ich beinahe vergessen hatte. „Achja, und Jin?" Er wartete darauf, dass ich fortfuhr. „Danke, fürs ins Bett tragen", grinste ich verlegen. „Das war wirklich lieb von dir!" Schnell drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange, dann schnappte ich auch schon meine Tasche und ging zur Tür.

-eine halbe Stunde später-

Als ich das kleine Cafe am Ende einer kleinen Seitengasse entdeckt hatte, wunderte ich mich nicht, dass es überlaufen war. Es war winzig, aber scheinbar wirklich beliebt, denn die Schlage vor dem Cafe reichte bis auf die andere Straßenseite. Über der Ladentür hing ein pinkes Schild auf dem in verschnörkelter Schrift „Connys Cupcakes" stand.

Der ganze Laden war von Efeu umwachsen und davor standen gemütlich eingerichtete Bänke mit hellrosaroten Polstern. Mit gefiel es hier auf Abhieb.

Eigentlich brauchte ich das Geld gar nicht, aber zum einen war es gut meine Tarnung so realistisch wie möglich zu gestalten und zum anderen liebe ich Cupcakes über alles. Es war schon immer so ein kleiner geheimer Traum von mir gewesen einen eigenen Cupcake Laden zu haben.

Voller Vorfreude bahnte ich mir einen Weg an den Menschen vorbei, und betrat den Laden.

Der Duft frisch gebackener Cupcakes stieg mir in die Nase und ich sog ihn genüsslich in mich auf. „Lecker", dachte ich und sah mich neugierig um. Abgesehen von den vielen Menschen, die warteten, dass sie einen Tisch ergatterten, oder Cupcakes zum Mitnehmen bekamen, standen noch zwei Mitarbeiter hinter der Ladentheke.

Auf der linken Seite lief ein Mädchen, sie war ca. in meinem Alter und hatte kurz blonde Haare, hektisch zwischen der Kaffeemaschine und der Kassa hin und her. Rechts stand ein gutaussehender junger Mann mit strubbeligen schwarzen Haaren, die ihm beinahe bis über die Augen hingen. Konnte er da überhaupt etwas sehen?

Vorsichtig ging ich auf die beiden zu. Der Typ mit den zu langen Haaren bemerkte mich zuerst und gab dem Mädchen einen Stoß mit dem Ellbogen. Sie sah zu mir. „Oh, hallo Rose. Du bist wirklich pünktlich!" Sie hatte ein freundliches Lächeln und sie war mir vom ersten Moment an sympathisch. „Ich bin Conny", stellte sie sich vor und verbeugte sich höflich. 

„Und das da hinten....ich weiß, man sieht ihn nicht so gut..........ich sage ihm ständig er soll endlich zum Frisör gehen.........." Sie stoppte, als der junge Mann ebenfalls zu uns kam und sich neben mich stellte. „Ich kann mich selbst vorstellen", erklärte er knapp und ein kaum erkennbares Lächeln zuckte über seine Lippen.

„Ich bin Felix, aber mich nennen hier alle nur X!" Ich verbeugte mich ebenfalls. „Schon dich kennenzulernen. Ich bin Rose", stellte ich mich ihm vor. „Ich weiß", kommentierte er und drehte sich ohne eine weitere Regung um und ging zurück hinter die Theke, wo bereits die nächsten Kunden ungeduldig darauf warteten, bedient zu werden.

„Keine Angst", entschuldigte sich Conny für ihren Kollegen. „Er ist manchmal ein wenig gruselig. Aber im Großen und Ganzen ist er wirklich nett. Ich kicherte. „Ok, danke für den Hinweis!"

„Ok, Rose. In deiner Bewerbung hast du geschrieben, dass du ganz gut Backen kannst. Eigentlich würde ich das zuerst überprüfen, bevor ich dich einstelle, doch die Zeit haben wir jetzt nicht. Ich brauch unbedingt jemanden, der neue Erdbeercupcakes bäckt. Unsere Köchin hat eben gekündigt, weil sie ein besseres Jobangebot bekommen hat und X und ich haben hier alle Hände voll mit den Kunden zu tun.....also..."

Ich legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Keine Sorge, ich mach das schon! Stell dich du nur wieder zur Kassa ich habe in einer halben Stunde frisch Erdbeercupcakes für dich." „Oh Gott, dich schickt der Himmel", meinte Conny erleichtert und flitzte zurück zur Kaffeemaschine. „Das Rezept ist in der pinken Mappe", rief sie noch und widmete sich wieder ihrer Arbeit.

Ich folgte dem Schild auf dem „Küche" stand und stand nur wenige Sekunden später in dem großen Schweinestall von Küche, die ich je gesehen hatte.
„Ach du meine Güte", stieß ich hervor. „Wie sieht es denn hier aus?"


Liebe geht durch den Magen (Jin Ff) - Teil 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt