Die List

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-beim BTS-Apartment angekommen-

Roses Sicht:

Der vermummte Mann zerrte mich aus dem Wagen und hielt mein Handgelenk fest umschlossen. Meine Haut brannte und in meinem Kopf drehte sich immer noch alles. „Hey! Nicht so grob!", beschwerte sich mein Bruder bei meinem Entführer und warf ihm einen finsteren Blick zu. Doch der ignorierte ihn einfach und drückte nur noch fester zu.

Felix Plan war ausgeklügelt. Er hatte mir eben im Auto erklärt, wie wir da beide wieder heil rauskommen könnten und mich überzeugt bei seinem Plan mitzuspielen. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob das alles auch so klappen würde, doch......was hatten wir zu verlieren?

„So, und wer holt jetzt die Jacke?", fragte der Entführer mit dem Messer ungeduldig. „Sie!" Mein Bruder deutete auf mich. „Das Mädchen? So war das nicht ausgemacht!", beschwerte er sich. Felix nickte. „Mag sein, aber so ist es am unauffälligsten. Oder wollt ihr etwa einbrechen, wenn sie auch ganz einfach durch die Eingangstür gehen kann?" Die beiden warfen sich einen kurzen Blick zu.

Der vermummte Typ gab mir einen Schubs. „Gut, dann macht schon! Wir haben nicht ewig Zeit!" Plötzlich trat der andere näher an meinen Bruder heran. „Und damit ihr nicht auf blöde Gedanken kommt....." Er zückte erneut sein Messer und drückte es Felix an die Kehle. Haben wir hier eine kleine Erinnerung an dich, was dich dazu bewegen sollte, auch wieder zurück zu kommen."

Ich sah meinen Bruder aus angsterfüllen Augen an. Doch der lächelte nur sanft. „Keine Angst Rose! Es wird alles gut! Komm einfach mit der Jacke zurück!" Er zwinkerte mir unauffällig zu. Ich nickte.

-im Haus-

Jins Sicht:

Als ich die Haustür ins Schloss fallen hörte, sprang ich auf und lief zum Eingang. „Rose!" Als ich meine Freundin entdeckte hüpfte mein Herz vor Glück auf und ab. Erleichtert rannte ich zu ihr und drückte sie an mich. „Ich hab' mir solche Sorgen gemacht! Wo warst du so lange?"

Rose sah mich lange an und kuschelte sich dann wieder an mich. „Felix und ich haben uns kurz in die Wiese am Hügel gelegt und sind dann eingeschlafen! Wir haben erst bemerkt wie spät ist es ist, als wir wieder aufgewacht sind!"

Mir viel ein Stein vom Herzen. „Gott sei Dank! Ich hab' schon mit dem Schlimmsten gerechnet." Kurz sah ich auf. „Ist er auch noch da?" Rose nickte. „Ja, er wartet noch draußen vor der Tür. Ich will ihm noch den Pulli zurückgeben, den er mir letztens geborgt hat."

Ich verzog das Gesicht. Musste das sein? Er ist doch nicht ihr Freund. „Jetzt schau nicht so", lächelte Rose und wuschelte mir durch die Haare. „Es war nur eine nette Geste, weil mir kalt war! Nicht mehr und nicht weniger!" Sie drückte mir einen Kuss auf die Wange und lies mich los. „Bin gleich wieder da! Ich bring ihm nur den Pulli raus."

Und schon flitze sie auch schon an mir vorbei in ihr Zimmer. Ich seufze. Vielleicht machte ich mir einfach zu viele Sorgen? Ich lächelte und fasste mir an die Stelle an der Wange, wo eben noch ihre Lippen gewesen waren.

-in Roses Zimmer-

Roses Sicht:

Gestresst wühlte ich in dem Kasten nach Felix' Pulli. Es war nicht gelogen. Den hatte er mir wirklich vor einigen Tagen geborgt, doch es ging nicht um ihn. Der Pullover sollte lediglich als Tarnung dienen, um meine Jacke rausschmuggeln zu können, ohne dass die Jungs etwas davon mitbekamen.

Schließlich fand ich ihn und warf ihn auf mein Bett. Dann schnappte ich mir die Jacke aus dem Mistkübel. „Kamera, Kamera, Kamera", murmelte ich leise vor mich hin, als ich fieberhaft nach der Blume suche, in der der kleine Spion versteckt war.

Mein Herzschlag setzte einen Moment aus, als ich sie entdeckt hatte. Vorsichtig griff ich nach meiner Nagelschere und setzte sie am Stoff an. Mit kontrollierten Schnitten, öffnete ich den Stoff um die Kamera, bis ich sie schließlich herausholen konnte. „Hab ich dich", lächelte ich zufrieden und steckte sei mir in die Hosentasche.

Als nächstes schnappte ich mir Nadel und Faden, die ich für den Notfall immer mit mir herumschleppe und nähte den Stoff an der zerschnittenen Stelle wieder zusammen. Hastig wicktelte ich den Pullover um meine Jacke und eilte wieder aus meinem Zimmer.

„Aufpassen", warnte mich RM, den ich beinahe über den Haufen gerannt wäre. „Tut mir leid", entschuldigte ich mich schnell und lies ihn verdattert stehen.

Jin saß mittlerweile auf der Couch und beobachtete, wie ich zur Tür ging. Ich lächelte ihn etwas unsicher an. Ich fühlte mich schlecht ihn so belügen zu müssen. „Bin gleich wieder da", erklärte ich. Jin streckte mir einen Daumen entgegen und deutete mir an mich zu beeilen. „Mach weiter! Ich muss dir was zeigen!" Er sah so glücklich aus....

Ich machte die Tür auf und trat ins Licht.

Aus der Ferne sah ich Felix, der immer noch in Gewalt der beiden Männer war. Der vermummte Typ deutete an näher zu kommen und wollte mir entgegen gehen, doch mein Bruder sagte etwas zu ihm. Ich kniff die Augen zusammen. Ob unser Plan aufgehen würde?

Plötzlich lies der Mann mit dem Messer Felix los und mein Bruder kam mit schnellen Schritten auf mich zu. Ich stockte. Felix rannte zu mir und griff nach dem Pulli! Er zog mich in eine kurze Umarmung und flüsterte mir ins Ohr. „Wenn ich sagen „LAUF!", dann rennst du zurück ins Haus, okay?" Ich nickte.
Alles verlief wie geplant.

Mit gelassenen Schritten ging Felix zurück zu den Männern. „Wo ist die Jacke", meine der Vermummte forsch. Felix zog die Jacke im Gehen unter dem Pulli hervor und hielt sie hoch. Die beiden grinsten zufrieden.

Als wäre es der kostbarste Gegenstand der Welt griffen die beiden nach der Jacke und begutachteten sie von allen Seiten. „Das ist sie", meinte der Mann mit dem Messer und strich über den Stoff. „Der Boss wird zufrieden sein!"
„LAUF!", schrie Felix plötzlich. Und ich rannte.
Ich rannte so schnell wie ich konnte zurück in Haus, schloss die Tür hinter mir und sperrte ab.

Felix Sicht:

Als ich sah, wie Rose im Haus verschwunden war und die beiden Männer überfordert zwischen uns beiden hin und hersahen, drehte ich mich ebenfalls um und sprintete los. Der vermummte Mann brüllte auf und wollte mich einfangen, doch der andere hielt ihn zurück.

„Lass ihn doch! Die Jacke haben wir ja jetzt!" Der vermummte Mann blieb stehen. „Und das Mädchen?" Kurz überlegte der andere. „Der Boss wird verstehen, wenn wir sie nicht mehr holen konnten. Wir können da unmöglich reingehen! Du hast den Jungen doch gehört, da ist alles videoüberwacht!"

Der vermummte Typ grunzte unzufrieden. „Dass wir das Mädchen jetzt nicht haben, beichtest du ihm aber. Damit möchte ich nichts zu tun haben!" Der andere nickte. „Ist gut, aber lass uns jetzt abhauen!"

Aus meinem Versteck aus beobachtete ich, wie sie in den Combi stiegen und davonbrausten. Ich atmete erleichtert aus. „Puh, noch mal gutgegangen!"


Liebe geht durch den Magen (Jin Ff) - Teil 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt