Kirschtee mit Schlagzeilen

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-etwa eine Stunde später bei Felix zuhause-

Felix Sicht:

Der Wasserkocher klickte und ich goss das dampfende Wasser in drei große Tassen ein. In jeder lag ein anderer Teebeutel. Früchtetee für Rose, Kräutertee für Conny und Jasmintee für mich. Ich wartete kurz bis der Tee etwas eingezogen war, dann trug ich die drei Tassen vorsichtig auf einem Tablet in mein Schlafzimmer.

Rose lag immer noch im Bett und hatte ihren Kopf auf Connys Schoß platziert. Ich war ihr wirklich dankbar, dass sie so schnell gekommen war, denn ich konnte hier emotionale Unterstützung echt gut gebrauchen.

Für meine Schwester war nun schon das zweite Mal in einem Monat die Welt zusammengebrochen. Auch, wenn sie schon vorher mit dieser Reaktion ihrer Freunde gerechnet hatte, war es doch etwas ganz anderes diese Abweisung auch im realen Leben zu erfahren. Klar, es tat weh. Das konnte ich wirklich verstehen.

Als ich mit Rose zuhause angekommen bin, habe ich erst mal eine gefühlte Ewigkeit damit verbracht ihr gut zuzureden ihr zu versprechen, dass alles wieder gut wird. Doch das blockte sie einfach ab und heulte weiter wie ein Schlosshund in mein Lieblingskissen rein.

Erst als ich Conny verständigt hatte und sie sich zu ihr gesetzt hat, hörte sie plötzlich auf zu weinen. Ich war erleichtert. Conny hatte einfach eine besondere Wirkung auf Menschen. Das war nur eines der vielen Dinge, die ich wirklich an ihre schätzte......

„So der Tee ist fertig!" Ich stellte das Tablet auf den Nachtkasten und reichte Conny ihre Tasse. Sie lächelte. „Danke!" In mir kribbelte es, wie immer wenn sie mich ansah.

Da setzte sich auch Rose schniefend auf und griff nach der Tasse mit dem Früchtetee. „Ist das Kirsche?", wimmerte sie und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Ich nickte. „Ja, der von deiner Lieblingsmarke!" Ihre Wangen bekamen wieder etwas Farbe und ich freute mich, dass etwas leben in ihr Gesicht zurückkehrte, als die den Dampf des Tees einatmete.
Schweigend schlürften wir unseren Tee.

Irgendwann stellte Rose ihre Tasse ab. Ihr Blick hatte sich verändert. Sie sah kein bisschen mehr leidend aus. Ganz im Gegenteil sie wirkte fast wütend. „Was ist? Woran denkst du?", fragte ich überrascht.

„Das ist alles seine Schuld", meinte meine Schwester knapp und kramte nach dem Telefon. „Wenn er da nicht reingeplatzt wäre, wäre alles gut gegangen! Er hat mir alles kaputt gemacht!" „Was hast du vor?", erkundigte sich nun auch Conny und stellte ihren Kräutertee zu Seite.

„Ich nehme ihm das, was ihm am meisten bedeutet!"
Ich sah kurz zu Conny. Sollte das Bedeutsamste für einen Vater nicht sein Kind sein? Doch ich ahnte schon, dass Rose auf etwas komplett anderes aus war.

Sie drückte eine Taste auf ihrem Handy und wartete darauf, dass jemand abhob. „Chloe?" Rose drückte das Handy fester ans Ohr und sie lächelte kurz, als sie die Stimme einer Frau hörte. „Kannst du mir einen Gefallen tun?", fragte sie weiter.

Conny und ich folgten dem Gespräch. Nach fünf Minuten legte sie wieder auf und sah nun schon deutlich besser aus. „Und?", fragte ich gespannt. „Geht klar", meinte Rose zufrieden und griff noch einmal zu einem Taschentuch, um sich die Nase zu putzen. „Chloe macht das für mich. Sie ist die Beste!" „Wollte sie gar nicht wissen, was genau passiert ist?", erkundigte ich mich verwundert. „Nein, sie weiß bereits alles Wichtige, weil sich mein Vater im Büro so aufgeregt hat, dass es alle Mitarbeiter mitbekommen haben."

„Und du bist sicher, dass sie auf deiner Seite ist?" Rose sah mich selbstsicher an. „Zu hundert Prozent!"

-am nächsten Morgen im BTS Apartment-

RMs Sicht:

„Arghh!" Fluchend rieb ich mir den Nacken. Mir tat alles weh. „Na, schlecht geschlafen?", ärgerte mich Sofie und drückte mir einen Gutenmorgenkuss auf die Wange. Ich warf ihr einen vernichtenden Blick zu. „Ich weiß nicht, wie weich Jins Bett war, aber den Boden davor kann man nicht wirklich mit Wolken vergleichen!" Sofie kicherte und setzte sich neben mich.

Gestern Abend wollten wir nicht, dass Jin die ganze Nacht über alleine sein muss, und so haben wir uns dazu entschieden, einfach alle in seinem großen Bett zu schlafen.

Das hat ja anfangs auch ganz gut funktioniert. Doch als mir V und Jungkook mitten in der Nacht ihre Füße ins Gesicht gestreckt haben, hat es mir gereicht und ich habe mich einfach auf den Boden gelegt.

Tja, und jetzt? Jetzt spüre ich jeden einzigen Kochen in meinem Körper......


Jimin, Jungkook und V dackelten um die Ecke und sahen immer noch müde aus. „Morgen", krächzten sie im Chor und plumpsten einer nach dem anderen auf einen Sessel. „Oje!", kommentierte Sofie besorgt um die Jüngsten drei. „Habt ihr etwa auch schlecht geschlafen?"

V hatte Mühe die Augen offen zu halten und blinzelte gegen das Licht. „Geschlafen?", er lachte sarkastisch. „Kein Auge habe ich zubekommen! Und weißt du auch wieso?" Sofie schüttelte den Kopf. V grunzte verächtlich. „Dann hast du einen sehr tiefen Schlaf!" Sofie runzelte die Stirn.

„Dein Freund schnarcht, falls du das noch nicht mitbekommen hast! Und das nicht gerade leise!" Ich wollte mich gerade gegen die Anschuldigung wehren, als Xenia, Emilia und Suga um die Ecke schlurften. „Was gibt's zum Frühstück?" Suga inspzierte den Tisch und war sichtlich enttäuscht, dass noch nichts darauf stand.

„J-Hope ist noch beim Bäcker! Der sollte jeden Moment wieder da sein", erklärte meine Freundin. „Och Mann ich hab' schon so Hunger", motzte V und hielt mit seinen verschlagenen Augen nach Emilia Ausschau. Die lachte, als sie ihn so sah und setzte sich zu ihm auf den Schoß.

„Jin schläft noch?", erkundigte ich mich bei Xenia, die als Letzte aus seinem Zimmer gekommen war. Sie nickte. „Immer noch! Wie ein Stein!" „Hey", beschwerte sich Suga. „Das Stein-sein ist meine Rolle!" Alle lachten und die Stimmung entspannte sich langsam wieder.

Plötzlich kam J-Hope um die Ecke. Er hatte frische Brötchen mitgebracht und frische Erdbeeren. Doch die Zeitung, die unter seinen rechten Arm geklemmt war, schien ihm noch viel wichtiger zu sein.

Er hatte die Augen aufgerissen und legte mir den Bogen mit der aufgeschlagenen Titelseite vor die Nase. „Ihr werdet nicht glauben, was heute Morgen in der Tageszeitung erschienen ist!" Alle standen auf und sahen mir gespannt über die Schulter.

„Ach du Scheiße", traf es Suga auf den Punkt und mir bleib der Mund offenstehen. „Also damit hätte ich nicht gerechnet", gab nun auch Jungkook seinen Senf dazu.

Ich starrte immer noch ungläubig auf die Schlagzeile und konnte gar nicht fassen, was da in dicken schwarzen Buchstaben geschrieben stand: „CEO Kim Un vor Gericht – seine Methoden waren alles andere als legal"

Leise las ich vor.

„Gestern Abend erhielt die Polizei von einem Insider Informationen darüber, wie die bekannte Zeitung „Secret" zu ihren so genannten „Geheimnissen" kommt. Denn so, wie nun bekannt wurde, wurden nicht nur versteckte Mikrophone und Kameras, sondern auch falsche Ausweise und Daten verwendet, um an Aussagen prominenter Menschen zu kommen, die diese unter anderen Umständen so nie gemacht hätten........."

Die anderen sahen mich geschockt an. „Glaubt ihr dasselbe, was ich denke?", fragte ich in die Runde. Meine Freunde nickten. „Weckt bitte jemand Jin auf! Das müssen wir ihm zeigen und zwar schnell!"


Liebe geht durch den Magen (Jin Ff) - Teil 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt