- Verzaubert! -

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Nach der spontanen feucht-fröhlichen Badeeinlage, saß der Pool Tang Clan Abends beisammen und planten die Geburtstagsparty durch.
Saskia und Sally erklären sich bereit, am nächsten Morgen die fehlenden Kleinigkeiten zu besorgen.
Basti ernannte Massimo und Vortex, die ebenfalls morgen anreisen würden, zu den Grillchefs. Er selbst hatte wenig Lust, gefühlte Stunden hinter dem Grill zu stehen und Fleisch im Minutentakt zu wenden. Das konnten ruhig die anderen machen. Er steuerte ja schon die Location bei. Seiner Meinung mehr als genug.
Da der morgige Tag lang, laut und anstrengend werden würde, entschieden sich alle, für Ihre Verhältnisse früh auf die Zimmer zu gehen. So auch Lukas und Saskia.

Im naheliegenden Badezimmer schminkte sich die Schwarzhaarige ab und bürstete ihr Haar.
Derweil hatte Lukas sich in die Aussicht verliebt. Er blickte abwechselnd in die Landschaft, hörte aus der Ferne das Rauschen des Meeres und blickte dann in den Sternenklaren Himmel.
Es tat gut etwas abstand zu gewinnen. Die Geschichte rund um Marc, das Konzert und seine chaotische Nacht, die Bullen bei ihm... Er genoß es andere Häuser, Bäume und Straßen zu sehen. Er atmete die Meeresluft und konnte das Salzwasser quasi auf seinen Lippen schmecken. Nichts an negative Vibes die ihn ummantelten. Seine Gedanken gingen auf Wanderung, während er zum Mond blickte.

Da war sie in sein Leben getreten: Seine Prinzessin, seine Queen, seine Hoe. Sie teilte diese wundervolle Zeit mit ihm hier in Spanien und er musste sich eingestehen, dass er gerne länger als nur übers Wochenende mit ihr fort gewesen wäre.
Wie konnte ein Mensch sein Leben so bereichern? So viel positives geben, einfach nur mit ihrer Anwesenheit? Mit ihrem Lächeln? Sie war magisch.

All die Jahre waren doch nichts anderes wie Schall und Rauch. Hier mal eine Affäre, da mal eine kurzlebige Beziehung. Da war nichts, außer ein leeres Gefühl in seiner Seele.
Sein Leben lang schrieb er Texte, war kreativ und strebte immer danach, sich selbst treu zu bleiben. Machte Musik, unterschrieb Verträge, Chartete mit 'Willst du' , ging auf Touren, wurde immer Berühmter, brachte Erträge und Erfolg. Aber genau so brach sein Job, und sein dasein als Musiker, Herzen. Lies Beziehungen zerbrechen, von denen er hoffte, diese würden auf ewig halten. Irgendwann fand er sich damit ab Herzen zerrissen- , Freunde belogen und die Familie vernachlässigt zu haben. Auch das gehörte zu seinem Beruf. Nur von den Schattenseiten sprach man natürlich nie so gern,wie von dem großen Erfolg, doch sie waren existent. Nach dem Motto " Was mich nicht tötet, härtet ab", begann er in den Tag zu leben. Lukas hatte seiner ansicht nach zu dem Zeitpunkt nichts mehr zu verlieren gehabt.
Bis an den Tag an dem Saskia in sein Leben trat. Noch nie hatte er eine solche Frau mit solch Aura kennen und lieben gelernt. Dieses Glück schien Neu für ihn denn nun hatte er in manchen Momenten Angst, auch sie wieder gehen lassen zu müssen.
Wenn Liebe Frankreich war, dann war sie Paris.
Er betete, dass diese emotionen ihn niemals verlassen würde.

Tief in seiner Lethargie, erschrak er kurz, als Saskias Arme ihn wie Engelsflügel umarmten. Ein zärtlicher Kuss an seinen Hals ließen ihn die Nackenhaare aufrecht stehen. Er griff nach den sanften Händen, die ihn umarmten und hielt sie in seiner Hand.
"Der Ausblick ist wunderschön", flüsterte sie ihm ins Ohr und gemeinsam schauten sie in die Nacht.
"Der beste Beweis dafür, wie wunderschön Gott zeichnen kann, hält mich gerade im Arm." Sagte Lukas, während er in den Sternenklaren Himmel blickte und zufrieden lächelte, weil er sie kannte. Genau jetzt würden sich ihre Wangen rosa färben und beschämt weg schauen. Sie war viel zu bescheiden obwohl er alles für sie tun würde. Doch sie wollte einfach nur ihn. So wie er war, mit allen Ecken und Kanten. Tiefe Dankbarkeit empfand er. Wem auch immer gegenüber. Glaubte er an das Schicksal? Vielleicht. Aber egal, denn nun war sie ja da. War bei ihm. Liebte ihn aus reinsten Herzen. Und egal wo sie war, dort wollte er zuhause sein.

Lukas wandte sich vom Fenster ab, zog die Gardine vor und betrachtete seine Freundin, die im schwarzen Negligee mit strahlenden Augen vor ihm stand. Kurzentschlossen trug er sie auf Händen in das große Bett, in dem man Butterweich lag. Saskias warmer Atem ließ ihn einen warmen schauer fühlen. Eng einander geschlungen lagen sie auf dem Bett und während die Gardinen im Mondlicht mit dem Wind tanzten, berührten sich ihre Lippen sanft aufeinander. Mit geschlossenen Augen verloren sie sich im hier und jetzt. Zeit spielte keine Rolle mehr. Sorgen waren nicht real. Was wichtig war, hielt der jeweils andere im Arm. Das war das Einzige was zählte .

Tief in ihnen schlugen zwei Herzen voller Leidenschaft. Sie mussten nur neu gefunden und geweckt werden. Zuviel hatten beide schon erlebt. Zuviel Narben, zuviele Risse. Kleine ups, viele tiefe downs. Und plötzlich wurde man immer kühler.
Ihr erster Kuss damals erweckte ihre Liebe und die Geborgenheit hatte plötzlich wieder ein Zuhause.
Gesehen!
Geflasht!
Erlebt!
Verzaubert!
Während den innigen Küssen gingen ihre Hände auf Entdeckungsreisen. Die Konturen zeichneten sie einander am Körper des Partners ab. Ihm überkam ein betörendes Gefühl, als sie ihn liebevoll umarmte und in sein Ohr atmete . "Du bist mein Leben!"
Seine, suchte Ihre Hand und er bestätigte ihr seine Liebe ebenfalls:" Du bist nicht nur meine große, sondern meine letzte Liebe!"

Die Küsse wurden leidenschaftlicher, intensiver und intimer. Mit seinen Händen kämmte er ihr das weiche Haar um anschließend ihre Wirbelsäule entlang zu streicheln. Sie schickte Liebe in die Seele. Er glaubte an alles, was sie war und verkörperte. Sie verstellte sich nicht, dazu war sie viel zu schlecht im Lügen. Es fühlte sich so an, als würden sie das ganze Leben schon zusammen verbracht haben. Diese grundliegende Akzeptanz, die sie ihm vorlebte war bedingungslos...
Doch würde sie auch bleiben, wenn er auf Touren und Festivals von Frauen angefasst, ja zum Teil geküsst wurde? Wenn er Wochen lang weg war?
Ja, er glaubte daran. Und wenn sich dieses Gefühl noch weiter manifestierte und das Schicksal es so wollte, ja dann würde er sie irgendwann zu seiner Frau machen...

Neue UferWhere stories live. Discover now