Kapitel 12

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"Ahhhh verdammte Sch****",ertönte es lautstark und ein Schwarm Vögel flog verschreckt davon. Ich kicherte in mich rein. Seit einer halben Stunde versuchte Haku kläglich die Wunden von Zabusa zu heilen. Der Trottel war in einen Hinterhalt geraten. Das war nichts neues, denn seit wir eine wichtige Schriftrolle gestohlen hatten, waren die täglichen Angriffe der Anbus schon vorprogrammiert. Erneut hallte ein Schmerzensschrei über die Lichtung und ich biss mir auf die Unterlippe. Bloß nicht lachen.

"Was ist so lustig daran, Rotkäppchen? Das tut höllisch weh! Du mit deinem Jashinismus weißt garnicht, wie schlimm das ist!", schrie er mich an, wurde jedoch von Haku zurück auf den Boden gedrückt. Ja mittlerweile wussten sie von meinem Glauben und hatten es akzeptiert, nach dem Kampf zu warten, bis ich meine Zeremonie beendet hatte. "Jetzt reiß dich zusammen du Riesenbaby!", lachte ich ihn aus und legte mich auf den Rücken. Das würde noch eine Weile dauern. Gedankenverloren zupfte ich an meiner roten Maske. Ich hatte sie einem Kopfgeldjäger abgenommen, den man nach meinem Ritual nur noch schwer erkennen konnte. Seit dem hatte Zabusa die nervige Angewohnheit mich Rotkäppchen zu nennen. Ich verdrehte die Augen und ließ von meiner Maske ab.

"Oi Heulsuse, was ist unser nächstes Ziel?", fragte ich ohne mich aufzusetzen. Einen kurzen Moment war es still bis Zabusas Stimme wieder erklang. "Wir werden die Nacht hier verbringen. Morgen machen wir uns auf den Weg ins Wellenreich. Ein alter Bekannter meinte, dass ein Geschäfftsmann dort gute Angebote macht."

Ins Wellenreich also. Das würde eine Weile dauern. Wir befanden uns fast am anderen Ende das Landes. Nunja mir war es egal. Ich schloss die Augen und gab nur ein "Hn" von mir. Kurz lachte Zabusa über meine Reaktion, befor er erneut schmerzerfüllt Stöhnte.

Gegen Abend war Haku Feuerholz suchen gegangen und Zabusa lehnte erschöpft an einem Baum. Ich betrachtete die untergehende Sonne und ließ kleine Flammen auf meiner Hand tanzen. Ein leises Räuspern holte mich aus meinen Gedanken und fragend sah ich zu dem Schwertkämpfer. Kurz beobachtete er die Flammen befor ich sie verschwinden ließ. "Kiră, ich möchte, dass du mir was versprichst.",began er und sah mich ernst an. Immer noch musterte ich ihn fragend und legte meinen Kopf schief. "Hn?"

"Versprich mir, das du nicht vor mir stirbst."

Überrascht zog ich eine Augenbraue hoch." Was ist denn mit dir los? Seit wann machst du dir Sorgen um andere? Außerdem weißt du, dass ich unsterblich bin.", antwortete ich und setzte mich gegenüber von ihm auf den Boden. "Ich meine es ernst. Du bist mir... und Haku wirklich wichtig und ich könnte es nicht ertragen zu sehen, wie du zerstückelt wirst." Leicht nickte ich. Wenn es ihn beruhigt. Er hielt mir die Hand entgegen." Versprich es mir!" Ich schlug ein und er zog mich in seine Arme. Er war mir auch wichtig und das wusste er auch. Ich kuschelte mich in seine Arme und schloss die Augen. Hier war ich sicher. Sie waren wie eine neue Familie und ich würde sie beschützen.

Mitten in der Nacht riss ich meine Augen auf. Immer noch lag ich in den Armen von Zabusa. Haku schlief auf dem Ast über uns und hatte sich wie eine Katze zusammengerollt. Unauffällig betrachtete ich die Umgebung. Das Feuer war schon erloschen und nur noch kleine Funkel glimmten in der Dunkelheit. Eine Grille zirpte in der Nähe und ich konzentrierte mich auf mein Chakra. Sie waren nicht mehr weit weg. Es waren um die 7 Leute und sie kamen in rasender Geschwindigkeit auf uns zu. "Haku!",flüsterte ich und ein paar Sekunden später blinzelte er mich müde durch seine Maske an. "Da kommen Anbu! 7. Sie sind bald hier. Ihr müsst verschwinden!" Sofort reagierte der Junge und sprang vom Baum. Während er die Spuren des Lagerfeuer verwischte, weckte ich Zabusa. Leise erklärte ich ihm die Situation und Panik trat in seine Augen. Ich wusste das er nicht kämpfen konnte und räusperte mich leise. "Ihr werdet gehen. Ich werde sie ablenken und komme so schnell es geht nach."
"Spinnst du? Du schaffst es niemals gegen 7 Anbu zu gewinnen!"
Schwach lächelte ich ihn an. Mir war klar,dass ich alleine keine Chance haben würde, aber sie würden entweder mich oder uns alle erwischen. Sanft schubste ich ihn Richtung Haku und lächelte die beiden an." Geht jetzt! Ich schaffe das schon und komme so schnell wie möglich nach. Und wenn nicht sehen wir uns im Wellenreich. Wie gesagt, ich bin unsterblich.", sagte ich bestimmt. Zögernd nickte Zabusa und Haku zeigte beide Daumen nach oben. Ich werde diese beiden Trottel vermissen. Schnell zog ich sie in eine Umarmung und sprang Richtung Anbu davon. "Vergiss unsere Abmachung nicht", ertönte es leise hinter mir, bevor ich ganz zwischen denn Bäumen verschwand.

"Ab da kennst du die Geschichte. Guy fand mich nach dem Kampf und ich kam nach Konoha.", beendete ich meine Erzählung und sah das erste mal wieder zu Kakashi. Dieser war noch völlig neben der Spur und starrte still ins Nichts. Laut donnerte es über dem Haus und er zuckte leicht zusammen. "Wow das kam....unerwartet", flüsterte er und warf mir einen mitleidigen Blick zu. Ich wusste, dass er So reagieren würde und warf einen Blick aus dem Fenster. "Kakashi, ich brauche keinen Mitleid. Auch nicht von dir. Mein Leben lief nun mal bis jetzt nicht perfekt, aber ich kann das akzeptieren. So ist es nunmal.", sprach ich leise und erhob mich. Er hatte jetzt viel worüber er nachdenken musste und ich war müde.

Leise schloss ich die Tür hinter mir und schlich durch den dunklen Flur. An meiner Tür angekommen atmete ich tief ein und drückte langsam die Türklinke runter. Um mein Bett herum lagen die drei Genins. Stimmt, Kakashi teilte sich ja eigendlich ein Zimmer mit den beiden Jungs. Sie wollten uns scheinbar nicht stören und hatten es sich hier bequem gemacht. Sakura hatte ihre Decke bis zu Nasenspitze hochgezogen. Eine Haarsträhne bewegte sich bei jedem ihrer Atemzüge. Sasuke lag wie eine Katze zwischen seiner und Narutos Decke und man sah nur seine Haare rausgucken. Ein leises Schnarchen drang aus Narutos Mund. Er hatte alle vier Körperenden von sich gestreckt und nur ein Zipfel seiner Decke lag auf seinem Bauch. Den Rest hatte Sasuke.

Ich lächelte leicht. Sie waren schon eine komische Truppe. Vorsichtig, um nicht aus versehen auf sie zu treten, schlich ich zu meinem Bett und deckte mich zu. Was Kakashi jetzt wohl denkt? Ich hatte ihm ebend meine gesamte Lebensgeschichte erzählt und ihm obendrauf noch das mit meinen Krallen verraten. Dennoch vertraute ich ihm. Er weiß, wie ich bin und was passieren würde, wenn er das weitererzählt. Ein Blitz erhellte das Zimmer und ein unzufriedene Grummeln ertönte von dem Blonden. Ich schmunzelte und schloss die Augen. Ich hatte sie ja doch ganz gerne.

Kiră Uchiha- Verzweiflung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt