Kapitel 26

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Alles drehte sich. Die verschwommenen Flecken tanzten förmlich vor meinen Augen und mein Magen grummelte unangenehm. Im nächsten Moment spukte ich dessen Inhalt in das nächste Gebüsch. Schwankend hielt ich mich an einem Baum neben mir fest und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Was war das für ein Jutsu? Ein kichern ertönte neben mir und ich warf Tobi einen tödlichen Blick zu. Langsam beruhigte sich mein Magen wieder. Überrascht betrachtete ich die Umgebung und mit jeder Sekunde, in der mein Sharingan aktiv war, wurde meine Sicht schärfer. Tobis Jutsu schien einen positiven Einfluss auf mein Sehvermögen zu haben. Deutlich konnte ich die umstehenden Bäume, die ersten Häuser und meinen amüsierten Partner sehen. Ich lächelte glücklich und rückte meine Maske gerade.

Mit ein wenig Abstand folgte ich ihm durch das unscheinbare Tor. Die Umgebung sah ein wenig anders aus. Scheinbar hatte Tobi eine Art Teleportation verwendet, um uns zu dem Zieldorf zu bringen. In Gedanken ging ich nochmal alle Informationen über den Spion durch. Er sollte kein Stirnband haben und blond sein, sich hier im Dorf befinden und seine Chakranatur war Luft. Tobi unterbrach mich, indem er unaufhaltsam alle Möglichkeiten auflistete, wie man besagten Spion ausschalten könnte. Ein Süßigkeitenladen zog seine Aufmerksamkeit auf sich und mit einem freudigen Quietschen verschwand der Kürbiskopf in seinem Inneren. Gelangweilt lehnte ich mich an die Hauswand gegenüber. Die Sonne ging langsam unter. Die heruntergekommenen Häuser machten keinen sonderlich einladenden Eindruck. Einzelne Leute liefen eilig an mir vorbei und würdigten mich keines Blickes. Fremde schienen nichts seltenes hier zu sein. Eine Gruppe junger Männer ließ meinen Blick hochwandern. Kurz musterten mich zwei von ihnen, bevor sie laut lachend in einer Bar am Ende der Straße  verschwanden. Eine gute Möglichkeit an Informationen zu kommen. Wie auf Kommando stand Tobi neben mir und hielt einen riesigen Keks in der Hand. Sein Kopf war leicht schief gelegt. Er folgte meinem Blick und schüttelte bestimmend den Kopf, als er die Bar entdeckte. Ich ging nicht darauf ein. Unter seinem lautstarken Protest löste ich meine Maske und steckte sie in meinen Rucksack. Durch ein leichtes Genjutsu strahlten meine Augen in einem wunderschönen Blau und lange goldene Locken fielen über meine Schulter. So konnte ich wenigstens mein Sharingan aktiviert lassen.

"Tobi findet die Idee garnicht gut. Tobi will nicht, dass Kiră-chan etwas passiert." Trotzig verschränkte er seine Arme vor der Brust. Beruhigend lächelte ich ihn an und drückte ihm meinen Rucksack in die Hand."Es wird schon nichts passieren. Pass einfach auf. Männer sind alle gleich und das ist der einfachste Weg an Informationen über den Spion zu kommen. Es sei den, du hast eine bessere Idee.",erwiederte ich und zog eine Augenbraue abwartend nach oben. Entmutigt ließ Tobi seine Schultern sinken. Auf ein leichtes Nicken seinerseits drehte ich mich um und stolzierte auf die Bar zu.

Der beißende Geruch von Sake und Schweiß schlug mir entgegen, als ich die morsche Tür des kleinen Ladens aufstieß. Zielsicher drängte ich mich zwischen den vielen Menschen durch und setzte mich auf einen Hocker direkt an die Bar. Kurz nach mir trat ein vermummter Mann ein und setzte sich an einen Tisch neben der Tür. Auffälliger konnte Tobi es nicht machen. Ich stöhnte genervt auf und analysierte konzentriert die Umgebung. Das Licht in dem Raum war gedimmt und leichter Rauch lag zwischen den einzelnen Tischen. Viele Kunden, hauptsächlich Männer, waren betrunken und eine ausgelassene Stimmung ertönte von den lauten Gesprächen. Ich bestellte mir einen Sake und lächelte den Barkeeper unschuldig an. Rot angelaufen überreichte er mir das kleine Getränk und verschwand peinlich berührt zu einem anderen Kunden. Die Gruppe von vorhin saß nicht weit entfernt von mir. Unauffällig musterte ich jeden der fünf Männer und blieb bei dem in der Mitte hängen. Er war vorhin nicht dabei. Seine kurzen blonden Haare fielen ihm Strähnenweise ins Gesicht und lachend nippte er an dem Becher in seiner Hand. Ich war offensichtlich nicht vorsichtig genug, den im nächsten Moment erwiederte er fragend meinen Blick. Ich zwang mich förmlich dazu rot anzulaufen und als seine Begleiter sich ebenfalls zu mir drehten, senkte ich schüchtern meinen Kopf. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie er kurz mit seinen Freunden sprach und dann langsam auf mich zu kam.

Kiră Uchiha- Verzweiflung Where stories live. Discover now