-Living water- 94

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Nach langer Zeit habe ich mit Joelle wieder getroffen und dieses Treffe kann ich nicht in Worte fasse. Wir haben so viele tiefe Momente gehabt und so viel gelacht, dass ich die Zeit und meine Verabredung mit Magdalena vollkommen vergaß. Ich bat meinen Neffen Sean, der zurzeit zu besuch bei uns ist, sie abzuholen. Mit Joelle habe ich zurück in die Vergangenheit geschaut und festgestellt wie Farbenblind ich doch war. Ich habe so viel erlebt ohne es zu realisieren. Ich habe so viel durch gemacht. Auch an Magdalena musste ich denken. Mein Mädchen hat all dies noch vor sich. Sie wird jetzt nach und nach, nach den Sternen, die für sie strahlen, greifen können. Es ist ein verrückter Gedanke, dass sie eines Tages an einem Tisch sitzt und sich mit einem alten Freund treffen wird und zurück schaut auf die Sterne die sie gewählt hat. Ich hoffe, dass ich einer dieser Sterne bin und sein darf. Ich hoffe, dass es keiner ist der nur negatives zurück lässt. Bei dem Gespräch mit Joelle ist mir aufgefallen wie viel gemeinsam wir doch immer noch haben, zu was für einer Frau sie geworden ist. Wir haben über früher gesprochen. Über die Musik. Über den Erfolg. Über die Hysterie. Ich bin bereit. Bereit Musik zu machen. Frei und glücklich zu sein. Ich möchte an Songs arbeiten und sie mit den Menschen teilen. Ich möchte Menschen mit meiner Musik auf erhliche Weise rühren. Oft weiß man erst wie sehr man etwas braucht wenn es weg ist. So war es mit der Musik. Mein Licht ist dunkler geworden, ausgebrannt. Ich konnte den Weg nicht mehr halten. Ich habe alles los gelassen und als alles weg war konnte ich feststellen was ich wirklich brauche. Ich habe lange Musik nicht für mich gemacht, um glücklich zu sein. Wir haben alles getan, für andere. Jetzt will ich Musik für mich und andere machen. Musik gemeinsam erleben. ,,Da bist du ja" sagt sie und stürmt in meine Arme. Ich atme ihren Duft ein. Musik erleben und sie lieben. ,,I am so sorry" sage ich und gebe ihr einen Hauch an Liebe auf die Stirn. ,,Alles gut" lächelt sie schwach. ,,Hat Sean dich denn gut gefunden?" frage ich sie. ,,Wir waren nur noch 4 Leute auf dem Schulhof. Also ja. Aber nicht nur mich..." grinst sie. ,,What do you mean?" frage ich lächelnd. ,,Ich glaube Anna und dein Neffe haben gegenseitig gefallen aneinander gefunden" sagt sie und lächelt stolz. ,,Ach Seany boy" lache ich. ,,Also verübeln kann ich es ihr nicht." Ich schaue ihr tief in die Augen und sehe ein leichtes Schmunzeln auf ihren Lippen. ,,Natürlich ist er kein Vergleich zu dir" sagt sie. Ich muss schmunzeln und nähere mich ihrem Gesicht um sie sanft und verlangend zu küssen. ,,Wo warst du eigentlich?" fragt sie. ,,Ich habe mich mit einer alten Freundin getroffen" teile ich ihr mit. ,,Also während du weg warst habe ich ein bisschen in alten Sachen herumgestöbert. Why don't you go und One more song sind schon echt tolle Songs" lächelt sie. Und erneut gebe ich ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen.

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