tell me, how blue is the sky today? (stony)

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stony

»i'm just a dreamer
i dream my life away«


"Wunderschönes Blau. Keine Wolke am Himmel, es ist aber ätzend kalt.", sagte Steve und setzte sich auf den Sessel vor dem Bett.
Tony hatte seine Augen geschlossen. Wie immer in letzter Zeit. Er wollte sich kaum noch bewegen und so richtig selbständig ging das eh nicht mehr.
Als er Steve's Stimme hörte, öffnete er langsam seine Augen und begann, wage zu lächeln.

"Steve", sagte er mit dünner rauer Stimme, die sich anhörte, als hätte er mehrere Tage ohne Wasser verbracht.
"Hey Tony", antwortete Steve, "ich hab dir die Zeitung von heute mitgebracht. Möchtest du sie lesen?" Tony sah ihn kurz an und blickte dann auf den Vorhang, der ordnungsgemäß an seinen Platz vor dem großen Fenster gezogen war. Zu viel Sonnenlicht war nicht gut für ihn.

"Tony?" Steve legte den Kopf schief.
"Möchtest du die Zeitung?" Er sprach diesmal lauter und deutlicher. Tonys Blick war immer noch auf dem Vorhang geheftet.
"Kannst du mir nicht vorlesen?"
"Nein, mach du das mal. Du musst wieder ein bisschen fitt werden. Wir gehen gleich auch wieder zum Sport, okay?"
Tony nickte langsam und blinzelte müde.
"Ich leg sie dir hier hin. Nimm sie dann gleich, okay?"
Steve legte die Zeitung auf seinen Nachttisch, sodass Tony sie ohne viel Aufwand nehmen konnte.
Tony folgte seiner Bewegung und nickte erneut.

"Wie geht es dir denn heute?"
Tony seufzte.
"So gut wie es gehen muss, nicht wahr"
Er griff nach Steve's Hand und streichelte darüber. Der Blonde beugte sich vor und lächelte.
Tony drehte vorsichtig seinen Kopf, um auf die Zeitschrift neben ihm zu gucken.
"Haben wir schon den vierzehnten?", fragte er überrascht.
"Ja, es geht jetzt total schnell, dann haben wir schon das nächste Jahr"
"Dann ist ja in zehn Tagen Weihnachten"
Steve's Lächeln wirkte angestrengt.
"Nein, Tony. Weihnachten ist doch erst nächsten Monat, im Dezember. Wir haben November. Der vierzehnte November. Guck, da steht die elf."
"Ja", sagte Tony mit solch einer Überzeugung in der Stimme, dass man glauben könnte, er hätte das von Anfang an gesagt.
"Hast du schon Geschenke gekauft?"
Steve schloss kurz die Augen. Er schüttelte den Kopf.
"Nein, darling. Hab ich noch nicht"
"An Weihnachten bin ich wieder zuhause, richtig?"
Steve legte seine zweite Hand auf Tonys.
"Hoffen wir mal", log er mit einem Lächeln. Er wusste ganz genau, dass Tony nie wieder würde nach Hause können.

Aufeinmal wurde Tony angespannt und versuchte sich aufzurichten.
"Tony... Was tust du denn? Bleib liegen... Bitte."
Tony schüttelte den Kopf und versuchte gegen Steve's Hand auf seiner Schulter, die sich bemühte, ihn wieder zurück in die Kissen zu drücken, anzukämpfen.
"Was wenn die Avengers uns brauchen? Wir müssen uns treffen."
"Tony... Die Avengers gibt es schon seit fünfzehn Jahren nicht mehr" Steve schaffte es, Tony wieder in sein Bett zu drücken. Er sagte nicht wieso sie sich getrennt hatten. Erzählte nicht von Natashas Tod. Er würde es wieder vergessen und dann wäre der kleine Schock unnötig.
Tony sah verwirrt aus und grummelte etwas vor sich hin. Er hatte nicht verstanden, was Steve ihm damit sagen wollte.

Da kam ein Mann von ungefähr achtunddreißig Jahren in das Zimmer. Er hatte einen Anzug unter seinem Trenchcoat an und eine Blume in der Hand. Er wirkte wichtig. Beschäftigt. Vom Leben gezeichnet.
"Hey, Tony. Wie geht es dir?", fragte er und kam auf ihn zu. Er lächelte Steve zu und begrüßte ihn mit einem Nicken, das von Steve ebenso freundlich erwiedert wurde.
Der junge Mann legte eine Hand auf Tonys Stirn und lächelte liebevoll.
"Ich hab dir deine Lieblingsblume gekauft. Siehst du? Eine Rose"
"Sehr schön. Danke. Sie sind ein Schatz. Er ist ein Schatz, Steve. Was würde ich nur ohne ihn machen?"
Tony lächelte zu dem Mann hoch.
Steve folgte seinem Beispiel.
"Ich weiß, Tony. Er ist wirklich toll."
"Nicht wahr? Stellen Sie doch die Blume ab. Nachher vertrocknet Sie Ihnen noch in der Hand." Viele kleine Lachfältchen bildeten sich um die braunen Augen von Tony.
Der Mann erwiedert das Grinsen. Er ging um das Bett herum und stellte die Rose zu der letzten, vertrockneten. Er nahm die Alte in die Hand und ließ sie in seiner Manteltasche verschwinden.

Er ging langsam wieder auf die andere Seite des Bettes.
Tonys Augen weiteten sich vor freudiger Überraschung.
"Sagen Sie bloß, Sie haben eine Freundin gefunden, Patrick"
Der Mann lächelte leicht.
"Peter", verbesserte er zaghaft, als eine hübsche Frau mit dunklem Teint und wilden Locken durch die Tür trat. Sie hielt ein kleines Mädchen, die ihrer Mutter zum verwechseln ähnlich sah, auf dem Arm. Ein etwas älterer Junge klammerte sich an ihrem Bein fest und lugte schüchtern dahinter hervor. Er sah seinem Vater ähnlicher, allerdings hatte er wie seine Schwester den Teint von seiner Mutter geerbt.

"Hallo, Tony", begrüßte die Frau und lächelte.
"Mary sag deinem Grandpa hallo", flüsterte sie der Kleinen ins Ohr, sodass nur sie es hören konnte. Schüchtern hob Mary die Hand. Dann versteckte sie sich schnell wieder in den Haaren ihrer Mama.
Der Junge zeigte mehr Neugier. Er lief bis zum Bett seines Opas und strahlte ihn an.
"Richard... Nicht so wild, okay?", warnte Peter ruhig.

Richard nickte, wandte aber nicht den Blick von seinem Helden im Bett. Er kannte ihn hauptsächlich von Fotos und aus Erzählungen. Er wusste aber noch, wie sein Opa und Onkel Steve ihn früher vom Kindergarten abgeholt hatte, wenn sein Daddy mal wieder zu viel arbeiten musste und Mommy mit Mary beschäftigt war. Dann sind sie oft Eis essen gegangen. Hatten vielleicht auch mal Tante Morgan besucht. Wie es in den Kram passte.
Dann waren sie zu dritt auf dem Spielplatz und wurden komisch angeguckt, wenn Sein Opa Onkel Steve zeigte, wie lieb er ihn hatte. Er konnte immernoch nicht verstehen was daran so faszinierend sein sollte. Er fand das genauso eklig wie bei seiner Mommy und seinem Daddy. Und irgendwann fiel Richard dann auf, dass Onkel Steve mehr aussah, als wäre er ein Freund von Daddy und nicht in Opas Alter. Weiße Haare hatte er bekommen und Steve's waren immer noch so blond wie am ersten Tag. Und dann mussten sie ins Krankenhaus. Seit zwei Jahren besuchten sie Opa schon und Onkel Steve sah immer noch aus wie früher. Nur sein Opa nicht. Er wusste nicht wieso. Er verstand nicht, warum er Mommy und Daddy spät in der Nacht diskutieren hörte oder warum Onkel Steve manchmal weinte. Er hatte nie verstanden, warum sein Daddy... sein Daddy, der sonst nie weint, anfing zu weinen, nachdem Opa sich einen Spaß erlaubte und so tat als wüsste er nicht wer sie waren. Er mochte wohl Späße, denn er tat immer noch so. Bei Onkel Steve tat er das nicht. Manchmal glaubte Richard, dass sein Onkel über die Zeit vergessen hatte, wie man Spaß haben konnte.

Sein Opa sah ihn an.
"Na kleiner. Wieso kennen wir uns denn noch nicht?"
Richard lachte und griff nach der Hand seines Opas.
Ihm war egal, wenn Mommy und Daddy Opas Späße nicht mochten. Er fand sie toll.

"So ein nettes Pärchen", sagte Tony und gähnte. Die Familie hatte schon wieder gehen müssen.
Steve strich immer noch über Tonys Hand und fuhr mit einem Finger den goldenen Ring entlang.
"Sind sie wirklich", stimmte Steve zu.
Tony sah wieder zu Steve.
"Steve... Erzähl mir mal.... Wie blau ist der Himmel heute?"
Steve seufzte leise und lächelte.

"Wunderschönes Blau. Keine Wolke am Himmel, es ist aber ätzend kalt"

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Hey ho here we go.

Der One shot macht mich irgendwie traurig...

Schönes Wochenende. Oder wie magicstory003 sagen würde:
Happy One shot Friday xD

Keep smiling beautiful people❤️

xD

maybe i might love youWhere stories live. Discover now