der tag an dem du weintest (clintasha)

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clintasha

»and i found love
where it wasn't supposed to be
right in front of me
talk some sense to me«


"Ich schwitze...ist das normal? Ich meine, dass ich so schwitze?", fragte Natasha und rannte mit einem kleinen Hauch Hysterie in der Stimme durch das Zimmer, um das Fenster zu öffnen. Sie stütze sich an der Fensterbank ab und sog die frische Luft gierig in ihre Lungen ein.
"Ich hab es mir überlegt. Ich will doch nicht heiraten" Sie schüttelte den Kopf und nickte dann überzeugt, als hätte sie gerade eine hitzige Diskussion gewonnen.
"Du heiratest mich nicht wirklich, Agent", erinnerte Clint sie, der in einem schicken schwarzen Anzug auf einem Sessel saß und von dem Hin- und Hergerenne seiner Kollegin ganz kirre gemacht wurde. Er hatte seinen Bogen wie ein Heiligtum auf seine Knie gebettet und säuberte ihn mit irgendeinem Zeug, das furchtbar in der Nase brannte und einem alle Härchen versengte, wenn man einmal zu lange daran roch. Clint sprach da nur vielleicht aus Erfahrung. 

"Ja...ja genau. Ich muss nicht heiraten. Stimmt" Natasha ohrfeigte sich selbst, um wieder klarer denken zu können. Hätten sie sie damals nicht gefühlslos machen anstatt sterilisieren können? Dann wäre sie durch Bartons Anwesenheit nicht ganz so aus dem Konzept. Nicht, dass sie Gefühle für ihn hegen würde - Nein, ganz sicher nicht. Das war etwas für Kleinkinder.
Er machte es nur kompliziert. Natasha konnte eben einfach besser mit Missionen umgehen, wenn sie alleine war und sie nur auf ihr eigenes Leben aufpassen musste. Jetzt musste sie auch noch aufpassen, dass Clint nichts zustoßen würde. Großartig.
"Ich finde das nicht gut...", murmelte sie. Clint sah sie aufmerksam an, als sie sich umdrehte und wieder zu der Puppe zurück kehrte, die jetzt noch das Kleid trug, das sie heute Abend tragen sollte.
"Das fällt dir jetzt auf?" Ein Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln und Natasha konnte es in seiner Stimme hören. Sie war ungemein froh, dass sie ihm den Rücken zu gedreht hatte, sonst hätte sie womöglich weiche Knie bekommen. 

"Du hättest nein sagen können"
"Ich bin keine Pussy", widersprach Nat nur kopfschüttelnd und fuhr mit den Fingerspitzen über den weißen Stoff. Er war so weich.
Sie fragte sich, ob sie eines Tages genau so ein Kleid tragen würde, ohne dass sie es nur als Tarnung trug.
Sie fragte sich, ob Agent Barton dann auch am Ende des Tages in einem schwarzen Anzug neben ihr stehen würde.
Oder würde es jemand anderes sein?
Würde es überhaupt jemand sein?
Sie erstarrte.
Was waren das nur für Gedanken. Scheiße verdammt, das hier war ein verflucht wichtiger Auftrag und da wurde sie sentimental? Schlechte Leistung, Romanoff, rügte sie sich selbst in Gedanken. 

"Ja ich weiß" Clint lachte kurz leise.
"Du hättest trotzdem nein sagen können, als Fury mit der Idee um die Ecke kam, dass wir beide das machen. Du hättest dir auch jemand anderen aussuchen können. Ich weiß ja, dass du nicht so wirklich gut auf mich zu sprechen bist." Natasha drehte leicht den Kopf in seine Richtung.
Er dachte also, er wäre das Problem. Naja so falsch war das vermutlich nicht, denn er war immerhin der Grund für ihre Nervosität. Aber nicht aus den Gründen, die er annahm.
Nat öffnete den Mund, um etwas zu sagen und schloss ihn sofort wieder.
Es war ihr Plan gewesen, dass niemand wusste, dass sie sich um ihren Kollegen sorgte. Da steckte ja auch nichts hinter. Gut, vielleicht hatte sie es ein kleines bisschen übertrieben, wenn Clint dachte, sie würde ihn nicht leiden können. 

"Naja auch egal", fügte Clint hastig hinzu, als Nat nichts erwiderte. Er hatte eigentlich gehoffte, sie würde ihm widersprechen.
"Wir sehen uns gleich"
Er stand auf und packte sein Zeug schnell zusammen, klemmte sich den Bogen unter den Arm und schulterte seinen Köcher. Er hätte erst gar nicht hier her kommen sollen. Und schon gar nicht so lange.
Er legte eine Hand auf die Klinke und schloss kurz die Augen. Es war nur eine Mission wie jede andere. Und wenn man diese Verrückten schnappen wollte, musste man ihnen eben einen Köder zuwerfen. Clint gab zu, dass er eher ungern besagten Köder spielte und noch ungerner wollte, dass Romanoff Köder Nummer zwei spielte. Aber wenn Fury sich eine Idee in den Kopf gesetzt hatte, war es schwer ihn davon abzubringen und alle anderen hohen Tiere von S.H.I.E.L.D. hatten ihr OK gegeben. Außerdem wurde er ja sowieso nie nach seiner Meinung gefragt. Nicht, dass er jammern wollte aber schon. 

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