Blue Side (Outro)

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Mein Wecker klingelte an diesem Morgen nicht, weshalb ich durch die Sonnenstrahlen, welche sich durch mein Fenster stahlen, geweckt wurde. Ich öffnete langsam die Augen, da ich mich erstmal an das helle Licht gewöhnen musste.

Ich drehte langsam meinem Kopf und sah auf die Uhr.

9.43 Uhr

Plötzlich fiel mir wieder ein, dass ich ja Besuch hatte und schnell strampelte ich die Decke weg und sprang auf.

Mein erster Blick galt dem Wohnzimmer, aber unerwarteterweise lag dort nicht ein friedlich schlafender Yoongi. Im Gegenteil. Das Bett war wieder abgezogen und seinen Kissen- und Deckenbezug hatte er fein säuberlich wieder zusammengelegt. Auch das Schlafsofa war wieder eingeklappt und bis auf das Bettzeug wies nichts drauf hin, dass hier heute Nacht jemand geschlafen hatte.

Ich wusste nicht warum, aber ich hatte das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmte. Ich durchsuchte das Wohnzimmer, fand, aber nichts was darauf hinwies, dass Yoongi etwas zugestoßen war, weshalb ich mich wieder etwas entspannte.

So schlurfte ich in die Küche und schmiss wie jeden Morgen als Erstes die Kaffeemaschine an. Während sie leise im Hintergrund mit dem vertrautem Summen meinem Kaffee machte, schnappte ich mir eine Schüssel und befüllte diese mit meinem Lieblingsmüsli und Milch.

Mit dem Kaffee und meinem Frühstück setzte ich mich an den Küchentisch und begutachte meine Umgebung. Mein Blick blieb an dem Stuhl hängen, auf dem Yoongi gestern Abend gesessen und Pizza gegessen hatte und aus irgendeinem Grund schmerzte es, dass er einfach gegangen war.

Etwas Weißes, welches mit einem Magnet an meinem Kühlschrank befestigt war, zog meine Aufmerksamkeit auf sich.

Es wirkte unglaublich fehl am Platz zwischen den ganzen Fotos, Zeichnungen und Erinnerungen, die ich im Laufe der Jahre dort hingehangen hatte.

Es war viel zu ordentlich aufgehängt, dafür, dass es von mir stammte und auch die Handschrift, die sich in geschwungenen Buchstaben über den Zettel zog war nicht von mir.

Ich stand auf und begutachtete den Zettel auf dem „Hope" stand.

Kurzerhand löste ich den Magneten von ihm und faltete ihn auseinander. Es stand nicht viel drauf, aber das, was darauf stand, brachte mich zum Lächeln.

Hey Hope.
Ich hoffe, du empfindest es nicht als unhöflich, dass ich einfach gegangen bin, aber ich wollte dich nicht wecken und musste zur Schule.
Mein Bettzeug habe ich im Wohnzimmer gelassen, aber das hast du glaube ich schon gesehen.
Ich danke dir für deine Fürsorge. Du bist der erste Mensch, von dem ich glaube, dass er mich nicht verletzen wird, wenn ich ihm vertraue.
Mach' dir bitte keine Sorgen um mich. Ich gehe in die Schule und versuche das dann mit meiner Mutter zu klären.

Hab dich lieb

Yoongi

Vor allem über die letzten vier Worte freute mich sehr und ich beschloss Yoongi später eine Nachricht zu schreiben, in der ich ihm sagte, dass er jederzeit wieder zu mir kommen könne, wenn etwas war.

Aber jetzt hatte ich keine Zeit, denn freitags hatte ich keine Vorlesungen, aber dafür begann meine Schicht im Café relativ früh und dauerte bis in die frühen Abendstunden.

Ich aß kurzerhand mein Müsli auf, zog mich um und war eine halbe Stunde später bereit aus der Tür zu gehen, als mir einfiel, dass ich vielleicht nicht schnell eine Waschmaschine mit Yoongis Bettwäsche machen könnte. Sie würde fertig sein, wenn ich wieder nach Hause kam und dann konnte ich sie gleich zum Trocknen aufhängen.

Hope World | YoonseokWhere stories live. Discover now