【Chapter 33】

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Diese Geschichte hätte bei den beiden eigentlich Klarheit schaffen sollen, doch sie wirbelte genauso viele Fragen wie Antworten auf. Sie wussten nun was geschehen wird, wenn die Fragmente aus ihrem rechtmäßigen Platz entnommen werden, zumindest hatten sie eine üble Vorahnung davon, doch sie wussten nicht, warum der maskierte Typ ein solches Ziel verfolgen sollte. Für sie war es unlogisch, denn es war die reinste Selbstzerstörung.

"Will er sich mit einer boshaften Gottheit anlegen oder warum tut er das?", murmelte Taehyung vor sich hin, die beiden hatten Bum schon lange wieder verlassen, ohne ihn in die Details ihres Auftrags einzuweihen. Aber derartige Geschichten konnten Panik auslösen und das wollte Taehyung vermeiden, weshalb er es geheim halten wollte, bis es nicht mehr möglich war. Aber er hoffte, diese Sache beenden zu können, noch bevor Unschuldige mit reingezogen werden.

"Was sollen wir jetzt tun?", fragte Jungkook den Schwarzhaarigen und dieser blickte auf den Boden. Er seufzte, denn er wusste es noch nicht. Sie hatten jetzt eine Vermutung aufgestellt, doch für sich selbst konnten sie diese niemals überprüfen. Sie mussten darauf warten, dass etwas passierte und sie dadurch mehr Klarheit erlangen würden. "Hat sich bei der Erzählung etwas an deinen Erinnerungen getan", fragte Taehyung seinen Begleiter und blickte ihn von der Seite an, Jungkook hatte seine Hand an die beiden Ketten an seinem Hals gelegt und begann in sich zu gehen. Aber er schüttelte den Kopf, erwiderte entschuldigend den Blick Taehyungs.

"Aber ich möchte noch einmal in die Ruine gehen!", sagte er mit fester Stimme und auch wenn dieser Entschluss ziemlich spontan war, hatte Jungkook dieses merkwürdige Gefühl, als müsste er es tun. Er fühlte sich, als würde die Ruine ihn zu sich rufen, als würden sie ihm etwas mitteilen wollen. Skeptisch beaugte Taehyung den Braunhaarigen und begann sich zu wundern, woher dieser Wille kam, aber da die beiden sowieso keine weiteren Anhaltspunkte mehr hatten, entschied der Größere sich für einen Abstecher in besagte Ruine.

Jungkook grinste glücklich und freute sich, als er das letzte Mal dort war, spürte er dieses berauschende Gefühl der Freiheit, wenn auch nur für einen kleinen Moment. Es war, als könnte er dort drinnen sämtlichen Formen des Druckes entrinnen, als wäre er alleine an einem Ort, den niemand erreichen konnte. Und er wollte nicht, dass ein finster gekleideter Mann diesen Ort zerstörte. Er war heilig und das wusste Jungkook viel zu gut.

Schweigsam wanderten sie nebeneinander her, Jungkook genoss es abermals, seinen Blick umhergleiten zu lassen und das friedliche Ambiente auf sich wirken zu lassen. Es erfüllte ihn mit Glück zu sehen, dass die Menschen hier so gut mit der Natur harmonierten, sie sich nicht gegenseitig zerstörten, wie man es zu annehmen vermochte. Jungkook erinnerte sich an seine Gedanken, als er das Feuer damals gesehen hatte und sofort breitete sich eine Gänsehaut über seinem Körper aus.

Diese Flammen waren infernalisch, konnten einem Menschen alles nehmen, aber noch viel zerstörender war derjenige, der für dieses Feuer verantwortlich war. Eine vernichtende Kraft, die alles erledigte, was sich ihr in den Weg stellte. Er erinnerte sich an die Panik, das Herzrasen, sah für einen kleinen Moment das Bild einer vernichtenden Stadt vor sich. Ein in sich zusammenkrachendes Gebäude und darunter die Schreie verlorener Menschen.

Plötzlich zuckte er auf und erblickte das angenehme Blau des Himmels. "Ist alles in Ordnung bei dir?", fragte Taehyung, da dieser natürlich bemerkte, wie abwesend Jungkook eben war. Der Angesprochene nickte nur sanft mit dem Kopf, dennoch schlug sein Herz unangenehm gegen seine Brust, als würde es jeden Augenblick seinem Körper entfliehen. Die beiden erblickten den Eingang der Ruine und der Braunhaarige brachte ein kaum merkliches Lächeln auf die Lippen, spürte diese beruhigende Aura langsam auf sich wirken.

Die zwei betraten besagten Ort und ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in dem Körper des Kleineren aus, als würde er keinen festen Grund mehr unter seinen Füßen tragen. Als würde er schweben an einem Ort, der der Finsternis überlassen wurde. Es war ein entspannendes Gefühl, dennoch hauchte die Angst ebenso bei.
Jungkooks Finger strichen der Wand entlang und hielten inne, als er das erste Gemälde erblickte. Es war das, was er schon bei seinem ersten Besuch angeschaut hatte, als er sich für einen kurzen Moment an ein Szenario aus seiner Vergangenheit erinnern konnte. Aber nun kam nichts, stattdessen folgte er dem Weg unbeirrt weiter, immer tiefer hinein.

Taehyung folgte seinem Partner stumm und dennoch gewappnet für alles, was auf sie zukommen konnte. Als sie das letzte Mal an einem Ort wie diesem waren, hatten sie auch nicht mit einem Angriff gerechnet und auch wenn sich die Informationen über diesen Typ schnell verbreiteten, so konnte er trotzdem unbemerkt an diesen Ort kommen. Es bedrückte ihn nach wie vor, so bitter geschlagen worden zu sein und es machte ihn wütend, denn so schwach wollte er nie mehr wieder sein.

Sie kamen endlich an dem Punkt der Höhle an, an dem es nicht mehr weiter ging und wie auch in der anderen Ruine, befand sich hier das begehrte Fragment, das sie auf jeden Fall beschützen mussten. Jungkooks Blick lag wie gefesselt auf dem leuchtenden Stein und er ging auf diesen zu, als wäre es nicht mehr sein eigener Wille. Er fühlte sich, als würde sein Körper genau das tun, was eine fremde Kraft von ihm verlangte und sein Kopf war wie leer gefegt, sein Geist teilte diesen Willen und ohne dass er auch nur einen Gedanken daran verschwendete, legte er seinen Finger an das funkelnde Fragment.

Seine Sicht verschwamm für einen Augenblick und er erkannte nichts mehr, hörte auch nur noch das, was er hören wollte. Es war, als würde man ihm seine Sinne rauben und im nächsten Moment kamen sie schärfer denn je wieder. Jedoch war das nicht mehr die gewohnte Umgebung, auch von Taehyung fehlte jede Spur. Jungkook war an einem Ort, den er noch nie gesehen hatte und der Welt, auf der er lebte mit keinem Stück ähnlich sah.

"Jungkook", hörte er eine sanfte Stimme nach sich rufen. "Jungkook." Dieselbe Stimme rief seinen Namen erneut, so lange, bis der Angesprochene darauf reagierte. Überrascht blickte er sich um und erkannte, dass nichts um ihm herum war, wie es schien. Er begann in die Richtung zu rennen, aus der er glaubte diese mysteriöse Stimme zu hören, doch es war egal wie viel er rannte, er kam niemals an seinem Zielort an. "Wo bin ich hier?", rief er laut und bemerkte dann, dass die zweite Kette an seinem Hals fehlte. "Was hat das hier zu bedeuten?", fragte er und wurde auf einmal mit einer tobenden Feuerwand konfrontiert. Erschrocken schrie er auf und wich ein paar Schritte zurück.

Er blickte panisch über seine Schulter und erblickte dann ein paar einzelne Schatten, jedoch spürte er keine positive Energie von ihnen ausgehen. Die Angst packte ihn und er begann zu flüchten, obwohl er keine Ahnung hatte, wohin er gehen musste. Es war glasklar, dass diese Schatten ihn verfolgten und nichts Gutes mit ihm vorhatten, Jungkook versteckte sich in einem der noch stehenden Häuser, deren Inhalt aber auch schon zertrümmert war. Er hoffte dort auf Sicherheit, jedoch pochte sein Herz nach wie vor rasant.

"Bleib hier, Jungkook. Hier bist du sicher." Schon wieder diese Stimme. "Wer bist du?", wollte er wissen und blickte sich irritiert um, doch bekam keine Antwort darauf. Vor ihm tauchte ein kleiner Lichtschimmer auf, doch als Jungkook diesen näher betrachten wollte, hüllte ihn dieser kleine Schimmer komplett ein und nahm ihm die Fähigkeit zu sehen. Und noch ehe er sich versehen konnte, war er wieder in der finsteren Ruine angekommen, saß erschrocken auf dem Boden, während Taehyung ihn besorgt musterte.

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Wie gefällt euch diese Story bisher? Gibt es etwas, das ihr euch hier wünscht oder worauf ich mehr eingehen sollte?

Time Rift メ VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt