holding on and letting go ✧･ﾟkookv

y u k

J e o n g g u k

»Weißt du wo Taehyung ist? Ich hab vorhin mit ihm gesprochen — wir hatten ausgemacht, dass er zu uns nach draußen kommt, aber er ist noch immer nicht hier!«, redete Jimin sofort aufgeregt auf Yoongi ein. Der Grauhaarige hatte überrascht gewirkt, als Jimin vor wenigen Sekunden total unter Strom mit mir im Schlepptau wieder auf die Terrasse gestürmt kam. Doch er war gleich zu uns an die Seite gekommen — dann dauerte es keinen Wimpernschlag bis Jimin auch schon anfing zu reden.

Yoongi wirkte verunsichert, allerdings weniger, als Jimin es war. Ich muss zugeben, dass mich das ein wenig beruhigte. Wenn schon Taehyungs eigener Bruder sich nicht solche Sorgen machte, wie Jimin sie sich machte, dann konnte doch auch gar nichts schlimmes passiert sein, oder?

»Hey, beruhig dich erstmal. Wie lange ist es denn her, dass ihr das ausgemacht habt?«, meinte Yoongi mit ruhiger Stimme und versuchte so vermutlich, Jimins Gemütszustand wieder etwas zu normalisieren. »Das ist schon ewig her! Bevor Jeongguk kam. Yoongi, ich hab kein gutes Gefühl!«, erklärte ihm der Blondhaarige. Ich stand bloß regungslos daneben und wusste nicht so recht, ob ich dazu nun etwas sagen sollte, oder die beiden das lieber unter sich besprechen lassen sollte. Doch was trotz Yoongis anfänglicher Gelassenheit weiter anstieg, war das Gefühl, dass wir Taehyung jetzt unbedingt finden mussten.

Denn als ich Yoongis Antwort abwartete, sah ich ihm an, dass ihn Jimins Worte auch nervös machten. Er hatte wieder diesen mitleidigen Blick, wie er ihn schon hatte, als die beiden mir gestern ein paar Sachen über Taehyung erzählten. Doch es war keinesfalls aufgesetzt oder gar anteilnahmslos — es wirkte so, als würde er tatsächlich mitleiden.

»OK, wir suchen ihn. Hat jeder von euch sein Telefon dabei?« Jimin und ich nickten nur und warteten seine nächsten Worte ab. »Gut, dann teilen wir uns auf und jeder meldet sich, sollte er Taehyung gefunden haben.«, schloss der Ältere seine Anweisungen ab und nickte uns zu, als Zeichen, dass es losging. Doch bevor wir uns umdrehen konnten, hörte ich nochmal seine Stimme, diesmal wieder etwas sanfter — so, wie er nur mit Taehyung und Jimin sprach.

»Mach dich jetzt nicht zu verrückt, OK? Wir finden ihn und es wird alles in Ordnung sein. Es war doch immer alles einigermaßen in Ordnung.«, sprach er zu Jimin und lächelte ihn an. »Ich hab einfach Angst, Hyung. Du weißt doch am besten, was das jedes Mal mit ihm macht.«

Durch alles, was die beiden sagten, wurde ich nur noch skeptischer — doch vor allem auch neugieriger. Ich würde sie auf alle Fälle fragen, was genau hier lief, denn es war vielleicht für den Moment in Ordnung für mich, nicht zu wissen, was die beiden meinten, allerdings musste ich es schlussendlich auch wissen. Taehyung hatte so stark mein Interesse geweckt, dass ich einfach alles über ihn erfahren wollte. Er war ein besonderer Junge, der offensichtlich etwas in seinem Leben hatte, das ihm dieses erschwerte.

»OK, hör zu, Jimin. Wir teilen uns jetzt auf und finden Taehyung, ja? Er würde nicht ohne uns gehen, das heißt, dass er noch da sein muss.«, redete Yoongi wieder ruhig weiter, doch er konnte nicht die Besorgnis verstecken, die klar in seinem Blick lag. »Ja, vielleicht ist gerade genau das das Problem! Er war schon lang nicht mehr unter so vielen Leuten, was ist, wenn ihn das überfordert hat?«, hatte Jimin einzuwenden und wurde wohl noch panischer. All das machte mich so nervös und verunsicherte mich so ungemein, dass ich mich einfach einmischen musste.

»Gut Jungs, ich weiß zwar nicht, was genau jetzt hier abgeht, aber bevor wir lange darüber reden, sollten wir vielleicht nach Taehyung suchen, bevor Jimin noch einen Nervenzusammenbruch erleidet.« Das letzte Wort war noch nicht einmal fertig abgeklungen gewesen, da rissen die beiden neben mir plötzlich die Augen auf, sahen sich erschrocken an und sprachen gleichzeitig das Wort aus, das dafür sorgte, dass wir drei so zügig, wie es nur ging, nach Taehyung suchten.