17: Sonst wird er total enttäuscht sein!

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Cara

"Viel Spaß beim Suchen deines Rucksacks!" entnervt schlug ich die Tür zu und sah wie Noha grinsend davon fuhr. Na toll! Ich ging schnell zur Schule und sah mich auf dem vollen Pausenhof um. Normalerweise kam ich immer kurz vor knapp, aber heute musste ich erst noch meinen Rucksack finden und so stehe ich, meiner Meinung nach, viel zu früh vor der Schule. Meine braunen Augen suchten Jack Kingston aber er tauchte nicht einmal in meinem Blickfeld auf. Leise fluchte ich, bevor sich plötzlich eine Hand um mein Handgelenk legte und mich mit sich zog. Erschrocken sah ich dort hin und sah einen Jungen mit dunkle braunen, fast schwarzen, Haaren. "Dein Rucksack ist in meinem Auto!" gab er schlicht von sich. Bei seinem Audi blieb er stehen und zog meine schwarze Schultasche von der Rückbank, nachdem er die Türe geöffnet hatte. Jack hielt mir die Tasche hin und mit einem leisen "Danke" nahm ich sie ihm entgegen. Ich wollte schon umdrehen und weglaufen, da hielt er mich auf, indem er mein Handgelenk fest hielt. Fragend sah ich ihn an "Ich meinte das gestern ernst Cara. Ich will dir bei deiner Unsicherheit helfen, aber natürlich nur wenn du willst!" ich dachte über seine Worte nach. Verdammt. Ich bin gestern aus Unsicherheit aus seinem Haus geflüchtet und auch jetzt will ich ihn kaum ansehen. Vielleicht kann er mir ja irgendwie helfen... Aber nein! Das wollte ich nicht! Ich kann, wenn ich will, selbstbewusst sein! Ich brauche keine Hilfe! "Danke. Aber, nein, danke!" gab ich schnell von mir und ging in meinen Unterricht. Los ging es heute mit Mathe und Mr. Pig war heute, in den zwei Stunden, ziemlich zufrieden mit uns und wir hatten dadurch keine Hausaufgaben. Mrs. Pearson lies uns ihre ganzen zwei Stunden Partnerarbeit machen, wobei Leila und ich viel mehr miteinander quatschten. Die Carson meinte mich in ihrem Unterricht wieder aufrufen zu müssen aber Leila kam mir zu Hilfe und antwortete ihr ohne gefragt worden zu sein. Auf den bösen Blick von meiner Lehrerin hätte ich zwar verzichten können, aber ich sah Leila sehr dankbar an.
Wir gingen gerade durch die Flure, zuerst zu Leilas dann zu meinem Spind. Unterwegs klärte ich sie darüber auf, dass die Carson mich einfach nicht leiden kann und wie viele Gespräche ich schon mit ihr hatte. Nachdem wir kurz in der Cafeteria waren und uns etwas zu essen geholt hatten gingen wir nach draußen und setzten uns auf eine Bank. "Weist du was?!" meinte Leila plötzlich ziemlich aufgeregt "Mein Bruder macht nächsten Samstag wieder eine Party!" verwirrt sah ich sie an "Warum das denn?" sie grinste verschmitzt "Weil er hofft, dass Mayla wieder kommt!" sie wackelte anzüglich mit ihren Augenbrauen. Meine Augen wurden vermutlich gerade so groß wie Tennisbälle und schnell schüttelte ich den Kopf. "Ach kommt schon! Cara! Du musst kommen! Sonst wird er total enttäuscht sein!" meinte Leila mit einem ziemlich guten Hundeblick. Ich seufzte und sah zu Boden "er will mich doch nur einmal ins Bett bekommen!" "das glaub ich nicht! Dafür würde er nicht nochmal eine ganze Party planen!" ich seufzte, da hatte sie wohl recht. Ich fuhr mir durch die Haare, welche ich heute sogar offen gelassen hatte. "Leila ich glaube ich muss dir etwas erzählen!" murmelte ich und sah dabei meine Schuhe an. "gestern hat dein Bruder mir geholfen als ich Hingefallen war. Er hat mich einfach zu sich mit genommen, damit ich meine Hände waschen und desinfizieren konnte. Als ich sie gewaschen hatte, da..." ich stoppte, weil ich keine Ahnung hatte wie ich es umschreiben sollte. "sag einfach, ich werde schon verstehen was du meinst!" gab Leila fürsorglich dazwischen. Ich blies die Luft aus meiner Lunge "ich hab ihm halt in die Augen geschaut! Ich... Ähm... Ich konnte irgendwie nicht mehr weg sehen! Wir haben uns mit Sicherheit 5 Minuten in die Augen gestart und ich konnte einfach nicht weg sehen... Er hat mir dann was zu trinken gegeben und als sich unsere Fingerspitzen berührt hatten, sah ich wieder in seine verdammten Augen! Und dann bin ich so bald wie möglich geflüchtet." endete ich meine Erzählung. Es blieb ruhig zwischen uns und ich traute mich nicht in Leilas Gesicht zu blicken. "Wow. Das ist ja mal Abgefahren! Er interessiert sich sogar für dich, wenn du in Hoodies rum läufst!" völlig verwirrt sah ich sie an. Wie kommt sie bitte auf sowas!? "Na überleg mal! Wenn ihr euch fünf Minuten lang angeschaut habt, dann konnte auch er den Blickkontakt nicht unterbrechen! Und er hat dich einfach mit genommen! Okay Cara! Scheiß egal was ich wollte und vor unserer Freundschaft sagte! Du und Jack ihr gehört sowas von zusammen!" Ich sah in Leilas Gesicht mit einem Ausdruck, welcher sagte 'bist-du-jetzt-volkommen-Bescheuert?' Aber sie grinste nur breit und meinte weiter "du gehst sowas von auf diese Party!" "niemals!" "oh doch! Sie ist für dich! Also wirst du auch hin gehen!" "Nein!" "Doch! Cara... Ich streite mit dir nicht darüber! Wenn es sein muss werde ich dich die nächsten zehn Tage nerven bis du ja sagst! Also komm und erspare uns das, damit wir dir ein Kleid kaufen können!" ich seufzte. Mit Leila hatte ich keine Wahl und das Problem war, dass sie das wusste.
"holt dich heute dein Bruder ab?" wechselte sie grinsend das Thema. Nachdenklich sah ich sie an und zog dabei meine Stirn kraus "Jap. Er holt mich ab!" "super! Kann ich mit fahren? Jack hat Dienstags immer Training. Eigentlich schaue ich zu aber jetzt wo ich dich hab, würde ich lieber was mit dir machen!" sie grinste noch breiter. Ich lachte leicht "Ja klar kannst du mit! Wie lange willst du bleiben? Denn um 5 p.m. Koche ich das Abendessen" ich lächelte verlegen, aber sie sah mich sanft an "keine Sorge! Ich helfe dir und dann esse ich einfach mit!" "ich hoffe, dass dir Football als Gesprächsthema nicht zu langweilig ist!" grinste ich nun zurück und sie lacht kurz auf "ich denke, damit kann ich leben!" breit grinsen wir uns an und fingen mit einem mal einfach so an zu lachen. Wir waren schon ziemlich unnormal. Kaum hatte es geklingelt gingen wir in unsere letzten Stunden Spanisch und Geschichte. Mittlerweile war ich sehr froh darüber, dass Leila genau den gleichen Stundenplan hatte wie ich, da ich so immer jemanden neben mir hatte.

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