2: Voll mit Blättern

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Cara

Wir saßen in Nohas Mustang. Es ist aber ein neuer Mustang von 2015, wenn ich mich richtig erinnere war er ganz neu auf dem Markt, als Noha ihn mit 16 von Dad bekommen hatte. Die Fahrt zur Schule dauerte nicht lange und Noha ließ mich etwas vor der Schule raus, so wie ich es wollte um unsichtbar zu bleiben. Er sah in meine Augen und meinte "einen schönen Schultag" er grinste und ich erwiderte dies "viel spaß am Collage" dabei zwinkerte ich kurz und ging dann von dem Wagen weg. Es dauerte nicht lange und Noha fuhr weiter. Ich ging über die Straß doch ein Hupen ließ mich panisch zurück auf den Bürgersteig springen. Der Fahrer brüllte aus dem Fenster "pass doch auf!" und mit roten Wangen sah ich zu Boden aber erwiderte nichts, da der Fahrer nicht mal langsamer geworden war. Nun ging ich um einiges vorsichtiger über die Straße und die 50 Meter zur Schule. Man müsste mich in Styropor einpacken damit mir nichts passiert. Ich seufzte und bedauerte meine Tollpatschigkeit. Ich kam genau rechtzeitig bei Mr. Winters in Chemie an und setzte mich in die dritte und damit mittlere Reihe ans Fenster. Ich bafand mich in der 11ten Stufe und war nun seit ca. drei Monaten 17. Unser Unterricht began um 7:30 a.m. Und endete eigentlich immer um 3:30 p.m. Die Unterrichtsstunden folgen alle gleich nacheinander aber jeder Lehrer ließ uns 10 bis 5 Minuten früher gehen damit wir Zeit hatten in die nächste Klasse zu kommen. Der Unterricht war häufig langweilig und vor allem den heutigen Mittwoch fand ich schlimm, da wir nur wiederholen und nichts Neues machen. Nach zwei Stunden bei Mr. Winters folgte eine Stunde Französisch und dann noch zwei Stunden Politik.

Um 12:30 p.m. war endlich Mittagspause und ich ging mit meinen Büchern auf dem Arm zu meinem Spind. Während ich dort hin ging murmelte ich "ja du solltest dich öfter melden. Sonst bekommst du noch ein F für deine Mitarbeit" damit machte ich Mrs. Carson nach, welche ich in Französisch hatte. Wegen ihr war ich etwas zuspät in Politik, aber nein es war ja so wichtig mir mitzuteilen, dass ich mehr sagen soll. Und den Ärger von Mr. Brick in Politik war nicht so toll. Vorallem weil er einfach rum brüllte und als ich ihm klar machte, dass mich Mrs. Carson aufgehalten hatte brachte er nur noch ein 'oh... Okay' über seine Lippen. Äußerst genervt schlug ich meine Spindtür etwas zu stark zu. "oh hey dein Spind kann nichts für die Idioten um dich herum!" war es eine mir unbekannte Mädchenstimme die mich herrumwirbeln ließ. Erschrocken sah ich sie an und wurde prompt rot wegen meines komischen Auftritts. Mein Blick galt, wie so oft, dem Boden und ich murmelte. "stimmt du hast wohl recht" zu dem hübschen Mädchen. Ich sah wieder auf und traf ihre grauen Augen mit braunen Sprenkeln darin, dazu hatte sie schöne, gelockte, hellbraune Haare, welche etwas länger waren als schulterlang. Sie war zierlich aber irgendwie auch nicht zu dünn, außerdem hatte sie noch Sommersprossen auf ihrer nicht zu dunklen Haut. Ich blinzelte das hübsche Mädchen verwirrt an, weil mich solche Mädchen normalerweise nie ansprechen... Wobei sein wir ehrlich, mich würde hier niemand ansprechen. "oh ja natürlich... weißt du zufällig wo der Klassenraum von Mr. Winters ist? Ich bin neu und da es ein paar Probleme in meinem Stundenplan gibt, soll ich in der Mittagspause zu ihm gehen" sie lächelte freundlich und die Sommersprossen auf den Wangen ließen sie süß wirken. "ähm... Äh... Ja... Ja... Ich weiß wo sein Klassenzimmer ist... Warte..." ich wollte in die richtige Richtung zeigen, da rutschte mein Rucksack von meiner Schulter und bei meinem Glück verteilte sich sein ganzer Inhalt im halben Flur. Ich seufzte und murmelte ein "was ist denn heute nur los" vor mich hin, während ich wieder die altbekannte Hitze in meinem Kopf spürte. Na super ich blamier mich hier gleich mal. Ich kniete mich auf den Boden um mein Zeug einzusammeln und war sehr froh, dass mittlerweile alle Schüler in der Mensa oder draußen waren. So tritt wenigstens keiner auf meinen Blättern herum, welche alle aus meinem Block gefallen waren. Der Flur war nun voll mit Blättern und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, dass die Schule einen neuen Innenanstrich bekam. Zu meiner Verwunderung bückte sich das mir unbekannte, hübsche Mädchen um mir zu helfen. Als wir alles hatten lächelte ich schüchtern und murmelte ein "Danke" da ich die Röte immer noch in meinem Gesicht fühlte. Sie kicherte leicht und meinte "nicht dafür... War ja irgendwie meine Schuld" ich grinste zu ihr hinauf, weil sie gut einen halben Kopf größer war. Ich fing an ihr den Weg zu erklären und sie hörte mir aufmerksam zu. Nach ein paar Nachfragen ihrerseits, wusste sie, wo sie hin musste. Sie lächelte ein strahlendes, breites lächeln und bedankte sich bei mir dafür, dass ich einen Teil meiner Mittagspause für sie geopfert hatte, aber ich wank nur ab und mit einer kurzen Verabschiedung gingen wir getrennte Wege. Sie zu Mr. Winters und ich in die Mensa, welche vermutlich am platzen war.

Kaum war ich dort stellte ich fest, dass ich recht hatte... Zu viele Schüler. Weil ich nun sehr spät in der Kantine war, kam ich schnell an mein Sandwich, da alle Schüler bereits ihr Essen hatten und ging damit nach draußen um meine Ruhe zu haben. Draußen angekommen setzte ich mich auf eine Bank, welche etwas abseits stand und zog meinen Harry Potter aus dem Rucksack, um während dem Essen zu lesen. In meinen restlichen 35 Minuten Pause ignorierte ich alle um mich herum und blendete auch den Lärm, der Gespräche, der anderen Schüler aus. So mochte ich meine Pause: keine Gespräche, keine Blicke, keine Missgeschicke und meine geliebte Unsichtbarkeit. Zufrieden ließ ich mich etwas von der Mittagssonne wärmen bis es klingelte und ich mit einem seufzen mein Buch schloss, es wieder einpackte um mich auf den Rückweg in das Gebäude zu machen. Nun hatte ich erstmal Englisch bei Mrs. Pearson und dann muss ich nur noch mal die Carson überleben, dann bin ich für heute fertig und ich kann endlich nach Hause.

See meWhere stories live. Discover now