32: Heute werde ich frei sein!

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Cara

"Na dann sind wir uns soweit einig! Am Montag wirst du wieder du sein! Du wirst dich nicht verstecken!" faste Leila soweit zusammen und ich nickte "Ja und eigentlich sollte ich zuvor aber noch mit Jack reden!" sie seufzte "Ja da hast du wohl recht. Aber was sagst du? 'Hey Jack! Ich bin Mayla aber kein Stress ab Montag wird jeder Bescheid wissen!' oder was?" ernst sah sie mich an und frustriert drückte ich mein Gesicht in mein Kissen und schüttelte einmal den Kopf. Tief atmete ich durch und sah dann wieder zu Leila "Egal jetzt! Ich kann morgen noch genug darüber nachdenken! Erzähl lieber mal was jetzt eigentlich mit Chad ist?!" sie seufzte "Auf der Party war ja alles super und toll... Irgendwie total schön! Aber als ich die Nummer, welche er mir gegeben hatte, angeschrieben hab, kam nichts zurück. Ich weiß nicht ob das jetzt absichtlich war oder nicht. Aber ich dachte, das wäre mehr als nur ein kurzer Flirt gewesen. Ich dachte es wäre seine echte Nummer, aber ich hab mich wohl in ihm getäuscht!" betrübt sah sie auf mein Bett und prompt legte ich meinen Arm um ihre Schultern "Wenn er sich das wirklich getraut hätte und dir eine falsche Nummer gegeben hat, dann kann er wirklich etwas erleben!" sie kicherte leicht und meinte "Was willst du denn machen?" ich zuckte mit den Schultern "Keine Ahnung. Ich schneide ihm einfach die blauen Haarspitzen ab!" "Aber diese blauen Spitzen sehen total toll aus, mit seinen eigenen schwarzen Haaren. Das kannst du nicht machen!" gespielt verzweifelt sah sie mich an und prompt mussten wir beide lachen. Sie grinste "So eine Freundin wie dich hatte ich noch nie!" erstaunt sah ich sie an "Ja eine, die einfach mitmacht bei meinen dummen Ideen." sie grinste breit "Ich bin schon seit der Middle School auf einer Mädchen-privatschule gewesen und da herrscht Zickenkrieg!" nachdenklich sah ich Lei an "Warum bist du eigentlich geflogen?" sie grinste verschmitzt "Naja... Irgendwie ist der Chemiesaal in die Luft gegangen" sie grinste wie ein kleiner Engel vor sich hin "Aber das Schlimme daran war, dass ich nicht einmal raus geworfen wurde! Ich hab nur einen Monat Schulverweis aushalten müssen. Dann war ich zuhause... bei meinen Eltern und Jack und ich war so glücklich! Ich hab dann mit Jack geredet und er hat mich sofort verstanden, bei allem einfach. Diese Schule war für mich einfach nur scheiße! Es geht nun mal echt nur und ausschließlich um den 'Status Quo' und ich hatte keine Lust dort mitzumachen!" sie schüttelte den Kopf und ich meinte "Da kann ich dich echt gut verstehen!" "Ja weil du da einfach gleich denkst wie ich" glücklich lächelte sie und steckte mich gleich mit an "Also geflogen bin ich dann erst, als ich im zweiten Stock die Mädchen Toilette unter Wasser gesetzt hatte! Das war gar nicht so leicht! Denn ich musste dafür sorgen, dass die Toiletten nicht aufhören zu spülen und das auch wirklich bei allen fünf. Ich hab eine Vorrichtung gebaut, welche immer auf die Spültaste drückt, dann hab ich die Toiletten verstopft und noch die Wasserhähn an gemacht. Da zu dem Zeitpunkt die erste Stunde gerade angefangen hatte, lief das Wasser erstmal ganze drei Stunden, bevor es auffiel!" sie lachte und auch ich konnte mich bei der Vorstellung nicht zurück halten und lachte aus voller Kehle mit. Sie erzählte weiter "Sie sind dann natürlich sofort auf mich gekommen und die Direktorin hatte keine andere Wahl! Noch am selben Tag musste ich das Internat verlassen und nach Hause reisen. Während der Busfahrt nach Hause hatte ich ein Dauergrinsen im Gesicht, so dass mich viele komisch angesehen haben. Hinterher war es der ganze Ärger wert!" grinsend sah sie mich an und ich kicherte "Du wolltest wirklich die Schule Unterwasser setzten?" sie zuckte mit den Schultern "Durch zu spät kommen, Hausaufgaben nicht machen, schlechte Noten und Vorlaut sein bin ich nicht geflogen! Was hätte ich sonst tun sollen?" grinsend schüttelte ich den Kopf "Da hast du wohl recht! Und weißt du was? Ich finde es total gut, dass du geflogen bist!" ich grinste sie an und ihr lächeln wurde glatt noch breiter "Das finde ich auch!" Wir sind Freundinnen und irgendwie gehören wir einfach zusammen. Ich würde ja sagen es war Schicksal, aber es ist mir egal was es war, ich bin diesem etwas nur unendlich dankbar! Nun kann ich sagen, dass ich eine beste Freundin habe und niemand kann sie mir weg nehmen.

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Ich sah auf und musste einmal Schlucken. "Cara! Beeil dich! Sonst schaffen wir das nicht mehr rechtzeitig!" rief mir mein Bruder zu und ich nickte. Er hatte recht. Mein Herz hämmerte in meiner Brust und ich hatte das Gefühl, dass es gleich aus mir heraus sprang. Es war Montag morgen. In genau 43 Minuten würde die Schule beginnen und in ziemlich genau 18 Minuten würde Jack das Haus verlassen. Ich atmete noch einmal tief durch und ging zu Jacks Auto, welches vor der großen Villa stand. Schnell hing ich die schlichte, weiße Tüte an seinen Seitenspiegel und ging auch gleich wieder zu meinem Bruder zurück. Ich setzte mich neben ihn und er sagte gleich "Ich bin so stolz auf dich!" zittrig atmte ich aus und nickte nur. Ich hatte Angst. Angst was kommen würde. Ich trug heute keinen Hoodie sondern ein schwarz-weiß gestreiftes T-Shirt, welches ein Stück von meinem Bauch freilegte. Dazu hatte ich eine enge Jeans mit zwei Rissen an den Knien kombiniert. Meine Kontaktlinsen waren Zuhause und heute würde ich wieder anfangen ich selbst zu sein. Mein Bruder fuhr zur Schule und heute fuhr er direkt vor die Schule, denn ich will auch ihn nicht mehr verstecken. Kaum stand er vor dem Hof sahen alle schon neugierig zu uns, da sie sein Auto gleich erkannt hatten. Ich sah zu Noha und er lächelte aufmunternd "Du packst das!" und damit hatte er recht! Ich nickte, drückte meine Lippen gegen seine Wange und stieg aus dem Mustang aus. Ich ging auf den Hof zu und hörte wie Noha mit einem Aufheulen des Motors, davon fuhr. Alle Augen sahen zu mir, doch ich schob alle Zweifel in die letzte meiner Ecken und ging selbstbewusst auf die große Tür zu. Heute werde ich frei sein!

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