Forty-nine

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Durch ein leises Geräusch in meinem Zimmer wurde ich wach. Ich sah müde Richtung Tür, wo Mia leise versuchte sich wieder Richtung Bett zu bewegen. Als sie am Bett angekommen war und merkte, dass ich wach war, stöhnte sie leise auf.

"Och man ich hab versucht extrem leise zu sein... tut mir leid ich wollte dich nicht wecken, aber ich musste soo dringend auf die Toilette!" Sagte sie leise und ich kicherte.
"Oh man, Mia. Ist doch gar nicht schlimm. Weißt du wie spät es ist?" Sie zuckte mit den Schultern. "Also draußen ist es schon ziemlich hell, ich hab's durch das Fenster im Flur gesehen, aber andere Geräusche im Haus hab ich noch nicht gehört. Harry scheint noch zu schlafen." Sagte sie und blickte sich suchend um. Dann hat sie gefunden, was sie wollte und hob ihr Handy auf.

"Ähm... Es ist genau 10:48 Uhr!" Sagte sie fröhlich, dass sie mir weiter helfen konnte. Ich stöhnte einmal auf und erhob meinen Körper langsam, bis ich saß. Dann griff ich nach der Fernbedienung neben meinem Bett auf dem Nachtschrank und drückte auf den ON-Knopf, der Harrys Musikanlage anstellt.
Die Anlage ist über das gesamte Haus in jedem Raum verteilt. Ich tippte auf der Fernbedienung die Zahlenkombination für mein Zimmer und dann die für den Flur. Dadurch ertönte nun Musik in mäßiger Lautstärke in meinem Zimmer und auch in sämtlichen Fluren des Hauses.

Mia guckte sich um. "Was ist das denn?" Lachte sie und schaute sich um, um die kleinen Lautsprecher ausfindig zu machen. "Ich hab Dad die Fernbedienung geklaut. Sie lag im Wohnzimmer und ich weiß, dass er eine zweite in seinem Schlafzimmer hat. Da ich auch eine haben wollte, hab ich diese einfach mitgenommen." Ich lachte und stieg aus dem Bett.

Es war Freitag. Heute hatten wir viel vor. Das Demo müsste schon fertig sein, wir würden also entscheiden müssen, ob es mit aufs Album kommt, oder nicht. Außerdem mussten wir noch Einkaufen gehen und unseren Larry-Plan umsetzen.

Nachdem wir uns fertig gemacht hatten, sodass wir halbwegs normal aussahen, gingen wir in die Küche und frühstückten. Ich hatte keine Ahnung, auf welche Art und Weise das Demo zu uns kommen sollte und wollte auch Dad noch nicht wecken, um ihn zu fragen. Außerdem war ich viel zu aufgeregt und schob es daher etwas auf.

Mia und ich machten also wie geplant eine erste Liste mit Gerichten, die wir zusammen kochen wollten und erstellten daraufhin einen Einkaufszettel.
Nachdem die Küche wieder aufgeräumt war, schrieb ich Dad einen Zettel, dass wir einkaufen gehen und legte ihn auf einen Teller mit den restlichen Pancakes, die wir für ihn übrig gelassen hatten. Das wir dafür überhaupt noch alle Zutaten da hatten, war ein Wunder.

Da wir nicht mit der Bahn fahren sollten, Harry wollte das Risiko nicht eingehen, dass ich als seine Tochter identifiziert wurde, fuhr Max uns zum Supermarkt und wartete mit dem Auto auf dem Parkplatz.
Mia und ich hatten viel Spaß beim einkaufen und wie immer, kauften wir viel mehr, als wir auf dem Einkaufszettel stehen hatten.

"Sag mal, können wir das überhaupt bezahlen?" Lachte Mia, als wir uns mit einem völlig überfülltem Einkaufswagen an die Kasse anstellten.
Ich lachte. "Glaub mir, manchmal hat es auch Vorteile einen Dad wie ich zu haben..." ich holte mein Portmonee hervor und kramte meine Kreditkarte hervor. Während die meisten Erwachsenen mit nur einem Girokonto auskamen, hatte ich schon als Minderjährige eine Kreditkarte... "Ich benutze sie zwar nur sehr selten, da ich es nicht einsehe Dad's Geld in Unmengen einfach auszugeben, aber sowas hier ist ja auch für ihn nötig, alsooo..."
Mia nickte verstehend und sah sich die mit Klaviertasten bedruckte Karte an, auf der in Silbernen Buchstaben 'Angelina-Maxime Darcy Pfortner' stand.
Ich freute mich jetzt schon darauf, wenn wir endlich die Geburtsurkunde und den Vaterschaftstest einreichen lassen, ich endlich einen Britischen Pass bekomme und meinen Nachnamen in 'Styles' ändern lassen kann.
Doch dafür müssten wir erst ein genauen Plan über mein 'coming out' machen müssen, denn sonst würde das schneller passieren, als uns lieb ist. Es müsste nur einer im Amt etwas an die Presse rausgeben oder jemand sieht aus versehen meinen Personalausweis und schon ist alles vorbei.

Eine Tochter?! ||- H.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt