Kapitel 1- Der Traum

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Ich rannte. Ich rannte so schnell ich konnte. Es war nach Mitternacht, der Himmel pechschwarz. Ich wusste nicht ob ich träume oder dies die Realität war. Aber eine Sache wusste ich ganz sicher: es verfolgte mich.
Ich hatte keine Ahnung wie es aussah, ich wusste nicht ob es ein Mensch, ein Tier oder sogar ein Monster war. Aber mein Gefühl sagte mir, es würde mich umbringen, wenn ich nicht schnell genug rannte.
Die Äste unter meinen Füßen knackten und zum allerersten mal war es mir egal, wie gefährlich dieser Wald aussah, denn die wahre Gefahr verfolgte mich gerade.

Es alles war sehr Horrorfilm-mäßig. Ein 16 jähriges Mädchen rannte durch den Wald, um etwas zu entkommen, wovon sie gejagt wurde.
Der Boden war durch den Regen so rutschig, dass ich schon ein paar mal fast ausgerutscht wäre. Ich wusste, dass ich nicht mehr lange weiter rennen konnte, denn ich hatte kaum noch Ausdauer. Aber solange ich noch eine winzige Chance hatte zu überleben, tat ich alles was möglich war.

Ich konnte schon die Lichter der Laternen sehen, welche mir zeigten, dass ich den Wald bald verlassen würde, als ich mit meinem Fuß an einer Wurzel hängen blieb und in den Matsch fiel.
Panisch versuchte ich meinen Fuß aus der Wurzel zu entwirren, aber es kam mir vor als würde die Wurzel sich an mir festklammern. Ich hörte Schritte und sie waren nicht mehr weit entfernt. Meine Bewegungen wurden immer hektischer und unkontrollierter. Schließlich riss ich einfach meinen Schuh von meinem Fuß und schaffte es mich aus der Wurzel zu befreien.

So schnell ich nur konnte, kroch ich hinter einen Busch und versuchte dabei so leise zu sein wie ich nur konnte. Die Schritte kamen immer näher und verstummten schließlich komplett, was bedeutete, dass es stehen blieb. Ich hielt die Luft an und wartete eine Weile, für den Fall, dass es mich hören konnte. Ich hörte wieder Schritte, aber zu meinem Glück wurden diese immer leider, bis sie letztendlich verstummte.

Als ich länger nichts hörte, atmete ich tief ein und versuchte wieder etwas ruhiger zu werden. Ich war erleichtert und lächelte leicht, denn jetzt hatte ich eine Chace zu entkommen.
Ich stand auf, aber in dem Moment, als ich mich umdrehen wollte um weiter zu rennen, packte mich eine starke Hand von hinten und zerrte mich wieder weiter in den Wald hinein.

Ich wollte mich losreißen und weglaufen, doch als ich sah wer vor mir stand erstarrte ich. Vor mir stand Jake, mein Freund. Wir waren seit einem Jahr zusammen und gingen auf die selbe Schule. Ich sah ihm geschockt in die Augen, aber mit denen stimmte etwas nicht. Sie waren nicht goldbraun, so wie ich es gewohnt war, sondern giftgrün.
Ich öffnete meinen Mund und wollte schreien, aber ich bekam keinen Ton heraus. Ich konnte einfach nur in diese Augen starren, als wäre ich in einer Art von Trance. Je länger ich ihn anstarrte, desto grausamer wurde er: sein Gesicht verzog sich, Blut lief aus seinen Augen und seine Haut wurde faulig. Mir liefen Tränen über die Wange, aber ich konnte mich immer noch nicht bewegen, ich war wie paralysiert.
Das Monster sah mich an und lächelte mit gelben, verfaulten Zähnen. ,,Ich werde bald da sein, Alina..."

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Mit einem Schrei erwachte ich. Ich saß kerzengerade in meinem Bett und sah mich ängstlich um. Es dauerte nicht lange, bis ich realisierte, dass ich Zuhause war. Es war also schon wieder nur einer dieser Träume. Sie waren zunächst immer friedlich und schön, aber das Ende war immer das selbe, nur in anderen Variationen.
Ich schaute verschlafen auf die Uhr und gähnte. Fünf Uhr am Morgen.

Na toll.

Ich legte mich wieder hin und versuchte nicht an grünäugige Monster zu denken. Ich dachte an kleine Babykatzen, die noch so klein waren, dass sie noch nicht richtig laufen konnten und manchmal sogar tollpatschig umfielen. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, aber irgendwann schlief ich ein und dieses Mal ohne Albträume.

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Piiiiiiiip Piiiiiiiip

Ich öffnete langsam die Augen und setzte mich auf.

Piiiiiiiip Piiiiiiiip

Ich war noch zu müde, um zu verstehen, dass mein Wecker klingelte, weshalb ich mich verwirrt umschaute.

Piiiiiiiip Piiiiiiiip

Ich streckte mich und gähnte einmal ausgiebig.

Piiiiiiip piiiiiiiip

Plötzlich bemerkte ich, dass das Piepen von meinem Wecker kam. Ich drückte den 'off' Knopf und sah aus dem Fenster. Es war ein schöner Spätsommertag und ich freute mich schon, dass ich meinen neuen, knielangen, schwarzen Rock anziehen konnte.

Ich sprang aus dem Bett, was keine so gute Idee war. Mir wurde Schwarz vor Augen und ich wäre umgekippt, wenn ich mich nicht gerade noch an meinen Schreibtisch hätte festhalten können.

Irgendwann kippe ich um, schlage mir den Kopf an und muss ins Krankenhaus.

Ich musste wegen meinem selbstironischen Gedanken kurz lachen, bevor ich ins Badezimmer lief und rasch duschen ging. Als ich fertig war, betrachtete ich mich im Spiegel.

Meine nassen, braunen Haare gingen mir fast bis zum Bauchnabel, worauf ich sehr stolz war. Meine Augen waren, wie immer, Kastanien-braun und anhand der Augenringe sah man, dass ich wenig Schlaf hatte.
Ich föhnte meine Haare trocken und half meinem Gesicht mit Consealer ein wenig nach.

Viel Besser

Als ich im Badezimmer fertig war, zog ich meinen neuen schwarzen Rock an und kombinierte ihn mit anderen dazu passenden Kleidungsstücken.
Es war gerade mal 7:20, also konnte ich mir noch ein wenig Zeit lassen und mein Handy checken.
Wie fast jeden Morgen hatte ich drei verpasste anrufe von meinem Ex Jeremy. Es war schon seit längerer Zeit Schluss, aber er rief mich immer noch an. So feige wie ich war, ging ich nie ran.
Ich checkte als nächtes meine Nachrichten. Meine Mutter schrieb mir, dass sie ein Sandwich für mich gemacht hatte, bevor sie zur Arbeit gegangen war. Ich sah sie nicht oft, da sie fast den ganzen Tag immer arbeitete. Sie arbeitete als Anwältin und verdiente deswegen auch ziemlich gut, aber ehrlich gesagt, hätte ich lieber eine Mutter, die öfter da ist, als eine Mutter die nie vor Ort ist.
Ich war wieder so vertieft in meinem Handy, dass ich überhaupt nicht bemerkte wie spät es schließlich war. Ich sah auf die Uhr, es war mittlerweile schon 7:50.

Mist, jetzt ich komme zu spät !

Ich nahm meinen Schulranzen, hüpfte die Treppen hinunter, nahm mein Sandwich und machte mich auf den Weg zur Schule.

Her Destiny (Supernatural ) Where stories live. Discover now